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Münster/Bielefeld - Münster greift schnell und hart durch: 25 Gewaltverbrecher hat die Stadt jetzt für 2011 von der Straße verbannt.
Die in Nordrhein-Westfalen eher ungewöhnliche Strafe hatte die Stadt 2010 eingeführt. „Wer mit Gewalt eigene Interessen in den Vordergrund stellt, verhält sich auch im Verkehr so“, erklärte der Leiter der Führerscheinstelle, Martin Vehlow.
Bei mehr als 160 Straftätern leitete die Stadt schnelle Verfahren ein, bestätigte Vehlow einen Bericht der „Münsterschen Zeitung“ (Montagsausgabe). Sie mussten sich einer psychologischen Untersuchung unterziehen. Einen hochaggressiven Wiederholungstäter zog die Stadt 2011 ohne medizinisches Gutachten aus dem Verkehr.
Den Führerscheinentzug für chronische Gewalttäter hatte die Stadt Münster von Herbst 2010 an zunächst in einem Pilotprojekt geprobt. Die Idee dahinter: Menschen, die zu explosionsartigen Wutausbrüchen und häuslicher Gewalt neigen, sollten keine Fahrzeuge führen - auch wenn ihre Straftaten gar nichts mit dem Straßenverkehr zu tun haben. Solche Gewalttäter meldet die Polizei in Münster dem Ordnungsamt, das die Fälle prüft.
„Meistens haben diese Leute auch Probleme mit Alkohol oder Drogen“, sagte Vehlow. Für solche Straftäter stehe der Führerscheinentzug oft allein deshalb schon fest: „Wenn sie nicht mindestens ein Jahr abstinent sind, können die Psychologen kein positives Gutachten ausstellen.“
In 90 Fällen wurden Verfahren in Münster im vergangenen Jahr dagegen wieder beendet, ohne dass Fahrverbote verhängt wurden. 46 Schläger müssen noch um ihren Führerschein bangen. Von den 25 Straftätern, die bereits aus dem Verkehr gezogen wurden, seien nur zwei weiblich, berichtete Vehlow. In Bielefeld startete im Oktober 2011 ein ähnliches Projekt. Dort habe es bislang zwar vier Verfahren, aber noch keine Entzüge gegeben, sagte eine Stadtsprecherin.