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Die neue Spar-Klasse

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Kymko People S 300i Auto Motorrad
Kann viel für relativ wenig Geld: Kymko People S 300i ab 3895 Euro. © Hersteller

Die Klasse mit 300 Kubikzentimetern entwickelt sich in letzter Zeit zu einer immer attraktiveren Alternative bei den großen Rollern.

Von den Fahrleistungen können diese Scooter mit den Top-Modellen fast mithalten, vom Preis her hängen sie die Großen locker ab.

Ein ganz attraktives Gefährt ist da der Kymco People S 300i, denn die Taiwanesen verlangen für ihren Volks-Roller in einer bis Jahresende gültigen Aktion gerade Mal 3895 Euro – somit ist er derzeit der günstigste Dreihunderter auf dem deutschen Markt.

 An was hat asiatische Hersteller gespart? An der Leistung auf jeden Fall nicht, denn mit 25 PS (18 kW) zählt der Kymco zu den Stärksten seiner Klasse und geht vor allem gleich nach dem Losfahren ab wie ein geölter Blitz. Am Tempo wurde auch nicht gespart, denn der People S 300i ist zwar mit eher dezenten 109 km/h Höchstgeschwindigkeit homologiert, läuft aber in der Realität fast 135 km/h und kann damit sogar mit den Halbliter-Rollern mithalten.

Im Alltag heißt das, dass bei Autobahnetappen durchaus die linke Spur benutzt werden kann und nicht nur Lkw überholt werden. Dank der 16-Zoll-Räder läuft der Kymco sauber geradeaus und lässt sich auf Landstraßen nur von sehr schlechtem Fahrbahnbelag aus der Ruhe bringen. Gespart wurde auch nicht am Fahrkomfort. Man sitzt aufrecht und auch als größerer Fahrer bequem auf der weichen Sitzbank, die reich-haltigen und übersichtlichen Instrumente des Cockpits sind gut ablesbar genau vor der Nase und die absolut vibrationsfreien Spiegel gut im Blickfeld.

Ebensowenig gespart wurde an der Verzögerung, die zwei Scheiben vorn und eine am Hinterrad ohne großen Aufwand und souverän erledigen. Bescheiden ist der Kymco beim Verbrauch. Obwohl über zwei Drittel der rund 1200 Testkilometer auf der Autobahn absolviert wurden, notierten wir am Ende im Schnitt nur 3,6 Liter auf 100 Kilometer. Ärgerlich war, dass der Zeiger der Tankuhr alles Mögliche anzeigte, nur nicht den korrekten Füllstand im Benzinbehälter.

Großzügig sind die Taiwanesen bei der Ausstattung: Im Gepäckfach befindet sich eine 12-Volt-Buchse fürs Handy, deren Benutzung per Warnleuchte im Cockpit angezeigt wird, wo ebenso optisch darauf hingewiesen wird, wenn die Sitzbank nicht korrekt geschlossen ist. Außerdem ist ein Gepäckträger serienmäßig und das multifunktionale Zündschloss entriegelt zusätzlich Sitzbank und Tankdeckel. Gespart wurde beim Kymco People S 300i allerdings am Staufach unter der Sitzbank, da passt nicht einmal ein Intergralhelm rein. Und etwas sparsam bemessen ist auch der Platz für die Stiefel, denn im Trittbrett ist der Platz für die Treter genau definiert, was auf Dauer unbequem wird. Damit kann man sich allerdings arrangieren – was zählt, sind Leistung, Verbrauch und Preis. Und da geizt der kleine Große überhaupt nicht mit seinen Reizen.

Volker Pfau

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