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VW Amarok Aventura: Fahrspaß neben der Straße

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Von: Hans Moritz

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Berge, Wasser oder Kies - der VW Amarok ist fürs Gelände gemacht. Im Offroad-Parcours konnte der Pickup zeigen, was er wirklich drauf hat.

Er kam von der Fahrbahn ab.” So beginnen in der Regel Unfallmeldungen. Wenn man mit dem neuen VW Amarok, der in Europa den Namenszusatz Aventura erhält, von der Fahrbahn abkommt – gewollt natürlich –, dann kann eine richtige Gaudi beginnen. Denn der Pickup sticht nicht nur optisch aus der Masse der SUVs heraus, er ist tatsächlich der Wagen fürs Grobe.

Der neue Amarok, er kam 2009 auf den Markt und wurde jetzt grundlegend überarbeitet, unterstreicht diesen Anspruch. Denn die Veränderungen fanden vor allem unter der Haube statt. Die neuen Aggregate sind sauberer, leistungsfähiger und wie die weiterentwickelte Technik auch langlebiger. Das Herz ist der Motor: Den V6-Dieselmotor gibt es in drei Leistungsstufen – mit 163, 204 und 224 PS für die strengen Euro-6-Märkte. 

Ein Kennzeichen der VW-Zugmaschine, die zur Sparte Nutzfahrzeuge gehört, ist die hohe Durchzugskraft bereits bei niedrigen Drehzahlen. So sind schon unter 1500 Umdrehungen maximale Drehmomente von bis zu 550 Nm abrufbar. Der durchschnittliche Dieselverbrauch wird werksseitig mit 7,6 Litern auf 100 Kilometern angegeben, bei einem Ausstoß von 199 Gramm CO2/km.

VW Amarok Aventura im Offroad-Parcours

Wir haben es ausprobiert – in einem Offroad-Parcours in einer Kiesgrube nördlich von München. Die Zugkraft des Amarok ist beeindruckend. Neigungswinkel bis zu 45 Grad, das sind 100 Prozent Steigung, sind für ihn selbst mit Beladung kein Problem. Mit Böschungswinkeln von 29 Grad vorne und 24 Grad hinten, einem Rampenwinkel von 23 Grad und einer Wattiefe von 50 Zentimetern bahnt sich der Amarok überall einen Weg. 

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Eckige Scheinwerfer und ein neuer Kühlergrill.

Bei Bergabfahrten hat er sogar mehr zu bieten als die meisten Allrader. Denn bei denen ist die reduzierte Geschwindigkeit oft festgelegt, in der Regel bei sechs Stundenkilometer. Im Amarok entscheidet im Offroad-Modus der Fahrer, wie schnell es bergab geht. In diesem Zusammenhang sollte man auch die Multikollisionsbremse erwähnen: Passiert tatsächlich ein Unfall, bremst sich der Amarok nach dem ersten Anprall automatisch herunter, um Folgecrashs zu vermeiden.

Die Nutzlast von über einer Tonne und die 3,5 Tonnen Anhängelast machen den Amarok zum Top-Sherpa für jeden Waldbesitzer, Jäger oder Bauleiter. Auf die 2,52 Quadratmeter große Ladefläche passt locker eine Euro-Palette. Je nach Gebrauch gibt es verschiedene Abdeckungen, Laderaumbeschichtungen und Hardtops.

So fährt sich der VW Amarok auf der Straße

Wer mit dem Amarok einmal durchs Gelände gefahren ist, dem wird die Rückkehr auf Asphalt schwerfallen. Dort ist man aber nun mal die längste Zeit unterwegs. Sehr erfreulich ist, dass man sich auf Landstraße oder Autobahn nicht wie auf einem Traktor vorkommt. Dennoch: Die erste Begegnung fordert Respekt ein. Da sind zunächst die Dimensionen von 5,25 Metern Länge und 2,23 Metern Breite. Darauf steht eine bullige, kantige Karosserie mit einer Front, die von drei parallelen, mit reichlich Chrom besetzten Lufteinlässen geprägt ist. Der Schriftzug V6 in der Querspange zwischen den markanten Bi-Xenon-Scheinwerfern mit LED-Tagfahrlicht ist eine klare Ansage. Die Radkästen sind deutlich abgesetzt, vor den vier Türen fällt die verchromte Einstiegsleiste auf.

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Fürs Grobe gemacht: der neue VW Amarok.

Die braucht man auch, um die inneren Werte des Amarok kennenzulernen. Aber keine Angst, der hohe Einstieg fällt leicht, die gute Rundumsicht gefällt und erleichtert das Manövieren auf engem Raum. Auch im Inneren hat der VW-Offroader viel zu bieten – nämlich vier vollwertige Sitze. Die Sessel vorne sind überraschend bequem und für lange Fahrten ausgelegt. Hier ist der Amarok kein Baustellenfahrzeug - trotz strapazierfähiger Materialien. Ansonsten gibt es das gewohnte VW-Cockpit.

VW hat im Diesel-Skandal zuletzt reichlich Negativ-Schlagzeilen produziert. Positive kann der Konzern mit dem Amarok erzielen. Der Pickup-Markt ist ein kleiner, aber hart umkämpfter. 455 000 Amaroks hat VW seit 2009 weltweit verkauft, vor allem auf der Südhalbkugel.

Der neue Amarok Aventura hat im Wettstreit mit Ford, Toyota und anderen gute Chancen auf die Premiumposition. Mit überraschend günstigen knapp 26 000 Euro netto ist die zweite Auflage nur 1000 Euro teurer als das aktuelle Modell – allerdings mit deutlich besserer Ausstattung, und vor allem mit mehr Leistung.

Hans Moritz

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