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Wasserstoff vor dem Aus? Fraunhofer gibt E-Autos mit Brennstoffzelle keine Chance mehr

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Von: Marcus Efler

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Akkus gegen Wasserstoff: Welches ist der optimale Energiespeicher für Elektroautos? Darum hält das renommierte Fraunhofer-Institut die Brennstoffzelle für erledigt.

Karlsruhe – Dass dem Elektroauto die Zukunft gehört, daran besteht kaum noch ein Zweifel. Die meisten Autohersteller wie Audi schwenken um, und die EU will Verbrennungsmotoren mit Emissionen ohnehin verbieten. Gerade unter jungen Autofahrern sind Stromer mittlerweile beliebter als Verbrenner.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Ungeklärt ist bislang die Frage, wo der Strom an Bord herkommt. Obwohl sich Akku-Modelle (sogenannte BEV, Batterie Electric Vehicle) derzeit auf breiter Front durchsetzen, verfolgen einige Autohersteller weiterhin die Alternative mit Wasserstoff, den eine Brennstoffzelle in elektrische Energie umwandelt. So bringt BMW demnächst den X5 als Wasserstoff-Variante, Toyota hat sein FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle) Mirai zu einem Achtungserfolg geführt, und Hyundai einen entsprechenden Prototyp gezeigt.

Wasserstoff vor dem Aus? Fraunhofer gibt E-Autos mit Brennstoffzelle keine Chance mehr

Doch nun nimmt das renommierte Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) den Auto-Herstellern die Hoffnung auf eine Zukunft mit Wasserstoff. Der werde „in der Industrie, in der Schifffahrt und bei synthetischen Flugkraftstoffen eine wichtige Rolle spielen“, erklärt Patrick Plötz, Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft, „im Straßenverkehr können wir aber nicht auf die Wasserstofftechnologie warten, sondern sollten uns jetzt auf batterieelektrische Fahrzeuge im Personen- und Güterverkehr konzentrieren“.

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Ein Toyota Mirai auf dem obersten Parkdeck (Symbolbild)
Einer der letzten seiner Art? Der Toyota Mirai mit Brennstoffzelle. (Symbolbild) © Toyota

Wasserstoff vor dem Aus? Zeitfenster im Wettbewerb gegen den Akku ist geschlossen

„Das Zeitfenster für Wasserstoffautos, um einen relevanten Marktanteil zu erreichen, ist so gut wie geschlossen“, glaubt der Wissenschaftler. Da die Akku-Technologie und die Lade-Infrastruktur (trotz mancher Lücken) deutliche Fortschritte machten, gingen den Wasserstoff-Fans so langsam die Argumente aus.  „Als batterieelektrische Fahrzeuge eine begrenzte Reichweite von weniger als 150 km hatten und das Aufladen einige Stunden dauerte, gab es ein wichtiges und großes Marktsegment für Brennstoffzellenfahrzeuge“, so Plötz: „Heute bieten batterieelektrische Fahrzeuge etwa 400 km realistische Reichweite, und die neueste Generation verwendet 800-Volt-Batterien, die in etwa 15 Minuten für eine Reichweite von 200 km aufgeladen werden können“. 

Wasserstoff vor dem Aus? Auch bei Lkw setzt sich der Akku durch

Selbst für Lkw, für die Wasserstoff bislang als besonders geeignet erscheint, sieht der Fraunhofer-Forscher den Brennstoffzellen-Zug abgefahren. Weltweit, vor allem in China, seien bereits rund 30.000 Akku-Lkw in Betrieb. Brennstoffzellen-Trucks dagegen seien bislang vor allem probeweise unterwegs.

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