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Keine Anweisung aus Ministerium: Aber kaum noch Impfstoff für Erstimpfungen in den Zentren

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Von: Moritz Kircher, Markus Zwigl

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In Bayern soll es angeblich ab dem 18. Mai vorerst keine Erstimpfungen mehr in den Impfzentren geben.
In Bayern soll es angeblich ab dem 18. Mai vorerst keine Erstimpfungen mehr in den Impfzentren geben. © picture alliance/dpa

In Bayern herrscht große Verwirrung im Umgang mit Erst-Impfungen gegen das Coronavirus. Aus den Landratsämtern in Bayreuth und Bamberg hieß es am Dienstagabend, es gebe eine Anweisung zum Stopp der Erstimpfungen mit Biontech und Moderna. Nicht ganz richtig – aber de facto ist die Lage offenbar so.

Update 19. Mai, 16.29 Uhr - Deutlich weniger Erstimpfungen in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein

Die Zahl der Erstimpfungen gegen das Coronavirus wird in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Mühldorf in den kommenden Wochen wahrscheinlich deutlich zurück gehen. Zwar gibt es keinen von der Staatsregierung verordneten Impfstopp. Entsprechende Meldungen aus oberfränkischen Gesundheitsämtern hatten tags zuvor für Verwirrung gesorgt.

Allerdings kommt derzeit offenbar so wenig Nachschub an Impfstoff, dass dies mancherorts fast einem Stopp der Erstimpfungen gleichkommt. Das bestätigen die Behörden in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen. Was jetzt noch an Impfstoff vorrätig sei, werde größtenteils für anstehende Zweitimpfungen benötigt. Genauso wie die angekündigten Lieferungen in den nächsten Wochen.

Lesen Sie auf ovb-online.de (Plus-Artikel) und auf rosenheim24.de (Plus-Artikel) bzw. chiemgau24.de (Plus-Artikel), wie die aktuelle Terminlage an den Impfzentren in Rosenheim und Traunstein ist.

Update 18. Mai, 22.50 Uhr - Verwirrung um Stopp der Erstimpfungen in bayerischen Impfzentren

Wie das bayerische Gesundheitsministerium mitteilt, habe man die Impfzentren lediglich über die hohe Anzahl der nun nötigen Zweitimpfungen informiert. Außerdem verwies ein Ministeriumssprecher darauf, dass man derzeit den Einfluss der aktuell nötigen Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach einer ersten Astrazeneca-Impfung auf die verfügbare Impfmenge für Erstimpfungen beobachte.

Das Landratsamt Bayreuth hatte zuvor gemeldet, das Ministerium habe den Leitern der bayerischen Impfzentren mitgeteilt, dass ab Mittwoch alle verfügbaren Impfstoffe von Biontech und Moderna ausschließlich für Zweitimpfungen zu verwenden seien. Das bedeute, dass in den Impfzentren in Stadt und Landkreis Bayreuth sämtliche Corona-Erstimpftermine kurzfristig storniert werden müssten.

Auch aus dem Landkreis Bamberg kam eine ähnliche Information: Ohne Vorwarnung seien die Impfzentren angewiesen worden, ab Mittwoch nur noch Zweitimpfungen durchzuführen und alle geplanten Erstimpfungen abzusagen. Bayernweit müssten Reserven der Impfstoffe von Biontech und Moderna aufgebaut werden, um die Zweitimpfungen sicherzustellen.

Auch andernorts müssen Erstimpfungen eingeschränkt werden, die Rede war aber nicht von einem Stopp. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, sein Gesundheitsamt sei informiert worden, dass das Impfzentrum in den nächsten Wochen kaum Erstimpfungen durchführen könne, damit genug Vakzin für Zweitimpfungen zur Verfügung stehe. „Das ist nicht die Strategie, die ich mir vorstelle und erfüllt auch nicht das, was uns Kommunen von Monat zu Monat immer wieder aufs Neue zugesagt wurde“, kritisierte er.

Erstmeldung 18. Mai 22.15 Uhr:

München / Bamberg – Erstimpfungen gegen das Coronavirus sollen in den bayerischen Impfzentren angeblich ab sofort gestoppt werden. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Zwei Impfstoffe sollen von der Ansage der Staatsregierung betroffen sein.

Nach Medienberichten hat die bayerische Staatsregierung die Impfzentren im Freitstaat angewiesen, ab Mittwoch (19. Mai) vorerst keine Erstimpfungen gegen das Coronavirus mehr durchzuführen. Betroffen sind demnach Erstimpfungen mit den Präparaten von Biontech und Moderna. Das berichten die beiden Onlineportale infranken.de und frankenpost.de.

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Hintergrund ist offenbar, dass die Impfstoff-Reserven der beiden Hersteller zur Neige gehen. Laut Berichten gebe es bei der Staatsregierung die Befürchtung, dass nicht mehr ausreichend Impfdosen für die anstehenden Zweitimpfungen zur Verfügung stehen könnten. So habe beispielsweise das Landratsamt Bayreuth bekannt gegeben, dass alle Termine für eine Erstimpfung in den kommenden Tagen storniert werden müssten.

Ohne Vorwarnung wurden die Impfzentren heute am späten Nachmittag angewiesen, ab morgen nur noch Zweitimpfungen durchzuführen und alle geplanten Erstimpfungen abzusagen“, werden Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb von infranken.de zitiert.

Impfstopp in Bayern? Noch keine Bestätigung für die Region

Aus den Impfzentren der Region gibt es dazu noch keine aktuellen Meldungen. Auf den Online-Auftritten der Impfzentren Rosenheim, Mühldorf, Traunstein, Berchtesgadener Land und Altötting sind keine Meldungen zum Stopp der Erstimpfungen zu finden.

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Dagegen heißt es auf der offizielle Website des Impfzentrums Bamberg, dass ab sofort „alle Termine für Erstimpfungen“ abgesagt werden müssten: “Ab sofort müssen alle Termine für ERST-Impfungen auf Verordnung des StMGP abgesagt werden. Dies betrifft alle Impfzentren in Bayern - nicht nur das Bamberger Impfzentrum! Hintergrund ist die mangelnde Impfstoffversorgung, da sonst die Zweit-Impfungen nicht garantiert werden können.“ Die Entscheidung beruhe auf einer Anordnung des bayerischen Gesundheitsministeriums.

Impf-Priorisierung in bayerischen Praxen ab Donnerstag aufgehoben

Am Montag hatte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) noch angekündigt, dass von diesem Donnerstag (20. Mai) an Bayerns Hausärzte Patienten unabhängig von der Impfreihenfolge impfen dürfen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte das Ende der Priorisierung am vergangenen Mittwoch für diese Woche angekündigt, dabei aber zunächst noch keinen konkreten Termin genannt.

Bislang sind lediglich die Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson von der Priorisierung freigegeben. In den Impfzentren hingegen sollte es laut Söder zunächst beim bisherigen Verfahren mit Priorisierungen anhand von Vorerkrankungen und Berufsgruppen bleiben.

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