Feuer-Drama: Keine Genehmigung als Herberge?

Schneizlreuth - Sechs Männer fanden in diesem Gebäude ihren Tod - doch war es überhaupt als Gästehaus genehmigt? Es entstehen weitere Zweifel, ob für das Haus alle Auflagen erfüllt wurden.
Es ist schon fraglich, ob im zerstörten Bauernhaus in Schneizlreuth alle brandschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten wurden, oder besser gesagt: werden konnten - angesichts der rund 800 Jahre, die das Haus alt ist. Nun werden Spekulationen genährt, ob das Gebäude überhaupt eine Lizenz zur gewerblichen Nutzung hatte.
Die Mitarbeiter einer niederbayerischen Baufirma quartierten sich am Freitag bei einer ortsansässigen Event-Firma an: Neben Sport und Outdoor-Aktivitäten eine Übernachtung im rustikalen Bauernhaus. heimatzeitung.de will nun aus "zuverlässiger Quelle" erfahren haben, dass dafür aber keine Lizenz zur Beherbergung von Gästen beim Landratsamt vorlag. Dort will man aus "Rücksicht auf das laufende Verfahren der Staatsanwaltschaft" keine Auskunft geben. Bis zu 130 Personen würden im Haus Platz finden, warb die Event-Firma auf ihrer Homepage.
Fotos: Der Unglücksort am Mittwoch
Aus Unterlagen des Landesamts für Denkmalpflege gehe hervor, dass das Haus nie als Beherbergungsbetrieb ausgewiesen worden wäre: dafür hätten andere Auflagen gegolten, so heimatzeitung.de. Genau diesen Fragen geht momentan das Landeskriminalamt nach: Die baulichen Unterlagen wurden ihm längst überreicht, Brandschutzinspektoren werden das Gebäude weitere Male genauer unter die Lupe nehmen. Denn: Aus Gründen des Denkmalschutzes blieben beispielsweise die Fenster des Hauses vergittert, es gab auch keine Fluchttreppe.
Sechs Mitarbeiter der Baufirma "Lindner" fanden in der Nacht auf Samstag in dem alten Gemäuer ihren Tod. Ursache war höchstwahrscheinlich ein technischer Defekt eines Stromverteilers im Haus. Die Männer starben letztendlich an Rauchgasvergiftungen.
Die Löscharbeiten in der Nacht
Die Ermittlungen am Samstag
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