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Mitten auf dem Radweg: Warum an der alten B12 nun plötzlich eine Ampel steht

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Von: Markus Honervogt

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Eine Ampel mitten auf dem Radweg von Mühldorf nach Waldkraiburg. Das gehört so, sagt das Straßenbauamt. Radfahrer sind da anderer Meinung
Eine Ampel mitten auf dem Radweg von Mühldorf nach Waldkraiburg. Das gehört so, sagt das Straßenbauamt. Radfahrer sind da anderer Meinung © Markus Honervogt

Noch in diesem Monat soll die Ampel in der Nähe des Ecksberger Kreisels in Betrieb gehen. Das hat das Staatliche Bauamt in Rosenheim jetzt auf Anfrage mitgeteilt. Warum dort eine Ampel den Verkehr regeln und weshalb die mitten auf dem Radweg steht, erklärt eine Sprecherin.

Mühldorf - Mit dem Bau eines Radweges an der Staatsstraße beim Ecksberger Kreisel waren die Bauarbeiten zwischen Mühldorf und Waldkraiburg noch nicht abgeschlossen. Für viele überraschend steht dort seit einigen Tagen eine Ampelanlage. Die ist derzeit noch nicht in Betrieb.

„Immer wieder kracht es an dieser Stelle“, teilt Ursula Lampe vom Staatlichen Bauamt mit, das für die Straße zuständig ist. Sie spricht von einem Unfallschwerpunkt. „Hauptursache sind Unfälle beim Einbiegen und Kreuzen“, erklärt die Sprecherin des Bauamts. „Deshalb hat die Unfallkommission in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern das Aufstellen einer Ampel festgelegt.“

Zusammenstöße verhindern

Die soll verhindern, dass Autos bei der Einfahrt auf die Staatsstraße zwischen Mühldorf und Waldkraiburg mit Autos zusammenstoßen, die dort fahren. Nach Angaben von Sprecherin Lampe ereigneten sich dort seit 2018 bereits 27 Unfälle. Bei zwölf Unfällen blieb es beim Sachschaden, bei den übrigen 15 Unfällen wurden vier Menschen schwer und 18 leicht verletzt.

Die Aufstellung der Ampel war laut Lampe bereits zum Ausbau der Straße im vergangenen Jahr geplant. „Sie konnte aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten erst jetzt umgesetzt werden.“ Die Ampel wird nach Angaben des Straßenbauamts nur am Tag von 6 bis 22 Uhr eingeschaltet sein, danach sind Autofahrer wieder auf sich gestellt.

In sozialen Netzwerken kursieren inzwischen Fotos der Ampelanlage. „Manchmal frage ich mich, was läuft das schief in Mühldorf“, schreibt zum Beispiel Helmuth Fromberger zu seinem Post. „Neue Straße, neuer Radweg, neue Ampelanlage ... finde den Fehler.“

Es gibt auch intelligentere Platzierungen der Ampel

Der besteht nach Ansicht vieler auf der Platzierung: Die Ampeln stehen mitten auf dem neuen Fahrradweg, der erst im Sommer fertiggestellt wurde. Das Straßenbauamt nennt das „richtlinienkonform: Bei gemeinsamen Geh- und Radwegen werden die Signalmaste mittig in der gemeinsam genutzten Furt aufgestellt“, schreibt Sprecherin Lampe auf Anfrage. „Da die gemeinsam von Fußgänger- und Radverkehr genutzte Furt vier Meter breit ist, bleibt je Fahrtrichtung eine ausreichende Fahrbahnbreite von zwei Metern sowohl für Radfahrende als auch für Fußgängerinnen und Fußgänger.“

Es geht auch anders: An vielen Stellen in der Stadt stehen Ampeln nicht mitten auf dem Geh- oder Radweg. Zum Beispiel in der Bürgermeister-Hess-Straße gegenüber von Byodo.
Es geht auch anders: An vielen Stellen in der Stadt stehen Ampeln nicht mitten auf dem Geh- oder Radweg. Zum Beispiel in der Bürgermeister-Hess-Straße gegenüber von Byodo. © Markus Honervogt

Dass es auch anders geht, beweisen mehrere andere Kreuzungen in der Stadt Mühldorf, an denen sich Straßen und Radwege kreuzen. Dort sind die Ampeln wesentlich intelligenter aufgestellt, ohne den laufenden Radverkehr zu behindern.

Viel Spott in den sozialen Netzwerken

Facebookleser sehen das anders. Sie schreiben von einem Geschicklichkeitsparcours, der Möglichkeit für Radfahrer sich bei Rot bequem anzulehnen oder einfach weiterhin auf der Straße zu fahren.

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