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Letzte Arbeiten am Stadtplatz: Fließt die Suppe bald nicht mehr über den Tellerrand?

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Von: Josef Enzinger

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Pünktlich zum warmen Frühlingswetter wurden bereits die ersten Bänke montiert. Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner gefällt‘s.
Pünktlich zum warmen Frühlingswetter wurden bereits die ersten Bänke montiert. Neumarkts Bürgermeister Erwin Baumgartner gefällt‘s. © Josef Enzinger

Endspurt bei der Stadtplatzsanierung. Die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht und auch die Baufirma hat sich zurückgemeldet und die Bauarbeiten am Neumarkt-St. Veiter Stadtplatz wieder aufgenommen. Es sind Restarbeiten, die sich auch auf die Gasttronomie und ihre Gäste auswirken.

Neumarkt-St. Veit - Die Sonne strahlt, lädt zum Verweilen auf dem Neumarkter Stadtplatz ein, wo man sich mittlerweile auch gemütlich niedersetzen kann. Denn dort hat sich mit dem ersten Frühlingswetter etwas getan. Ruhebänke wurden montiert, außerdem Fahrradbügel installiert. Sie stoßen auf Wohlgefallen bei Bürgermeister Erwin Baumgartner (UWG), der zum Probesitzen gekommen ist. „Ich finde die Bänke sehr gelungen. Der Stadtrat hat hier ja viele Vorgaben in Sachen Farbe und Material erarbeitet. Die Fahrradbügel mussten natürlich hier auch systemgleich erstellt werden.“

Grober und glatter Granit - das steckt dahinter

Beim Blick auf das Pflaster innerhalb der Aufenthaltsbereiche der Brunnenplätze fällt auf, dass es in der Ausführung des Kleinstein-Granitpflasters Unterschiede gibt. Während die Ruhezone aus glatten Steinen besteht, wurden an den Ladeneingängen und entlang der Gred grob gehauene Granitsteine verlegt. Das hat der Stadt Kritik von Geschäftsleuten eingebracht.

Kein Ausgleich mit geschnittenen Steinen möglich

Doch Baumgartner hat eine logische Erklärung: „Diese Steine sind geschnitten und können nicht den gewünschten Erfolg bringen, den die Gred haben soll. Mit der Gred werden ungleiche Höhenbereiche des Gehweges an den Häuserfronten ausgeglichen. Das funktioniert mit den geschnittenen Steinen nicht, da dann hier ganz unterschiedliche Fugen entstehen und es ein schreckliches Bild geben würden.“

Brunnenaufbau verzögert sich

Bis aus den beiden Brunnen - vor der Johannesapotheke der Marienbrunnen und vor dem ehemaligen Rathaus der Panther - wieder Wasser fließt, kann es noch etwas dauern. „Aufgrund von Lieferengpässen der Pumpentechnik haben wir hierzu noch kein finales Datum erhalten. Jedoch hoffen wir auf eine zeitnahe Umsetzung“, kann auch Baumgartner noch kein konkretes Datum benennen.

Mit den ersten fast schon sommerlichen Temperaturen lockt es auch die Sonnenanbeter in die Stadt. Die Tische am Café Windhager jedenfalls waren gut belegt. Pflanzkästen grenzen den Bereich ein, der zum gemütlichen Cappuccino am Stadtplatz einlädt. Doch wie sieht es mit den Gastro-Betrieben aus, die im vergangenen Jahr wegen der Terrassen ihren Unmut geäußert hatten? Vor allem der Post-Wirt hatte moniert, dass es das Gefälle vor dem Gasthof unmöglich mache, Tische und Stühle so eben zu platzieren, dass die Suppe nicht über den Tellerrand hinausrinnt.

Positve Nachricht zu den Gastterrassen

Auch hier gibt es eine positive Entwicklung, wie Baumgartner verrät: „Die Abstimmungen mit den Schankflächen-Betreibern sind abgeschlossen, der Stadtrat hat dazu seine Zustimmung gegeben. Die grundsätzliche Zustimmung des Denkmalamtes liegt auch vor.“ Die Stadtverwaltung habe bereits für die Schankflächenbetreiber die entsprechenden Anträge erarbeitet, diese werden laut Baumgartner in den nächsten Tagen dem Landratsamt in Mühldorf zur Genehmigung vorgelegt.

Zwei abgestufte Flächen für die „Post“

Bei den Gaststätten „Gasthof zur Post“ und „Pizzeria Calabria“ werden Terrassenflächen gebaut. „Beim Calabria ist es eine Fläche, bei der Post gibt’s zwei abgestufte Flächen. Dies ist notwendig, um die Höhen der Terrassenflächen möglichst gering halten zu können.“

Wenn die Baumaßnahme in einigen Wochen zum Abschluss gekommen sein wird, dann wünscht sich Baumgartner, dass in Neumarkt-St. Veit wieder etwas mehr Ruhe einkehrt. „Es gibt meines Erachtens einen Bruch zwischen verschiedenen Gruppierungen in unserer Stadt“, bedauert Baumgartner, der sich sehr wohl bewusst ist, dass es „immer Leute und Kritiker gibt, die was zu beanstanden haben. Aber irgendjemand muss die Entscheidungen treffen und das ist nach unserer Demokratie der Stadtrat!“

Er sagt, er hätte gerne einen Schalter, den man nur drücken müsse, um den Ist-Zustand mit dem Zustand des Stadtplatzes vor der Sanierung zu vergleichen.

Man kann es nicht jedem Menschen Recht machen

Dabei ist er sich aber bewusst, dass man es nicht jedem Menschen recht machen könne: „Einerseits bemängelt man notwendige Hochborde bis drei Zentimeter. Anderseits ignorieren einige Autofahrer einfach, dass der neue, hellere Gehweg für Fußgänger ist und überfahren aus Bequemlichkeit diese Bereiche!“

Welche Arbeiten stehen jetzt noch an?

In den die nächsten Wochen sollen noch die Restarbeiten erfolgen. Baumgartner erwähnt dazu Pflasterarbeiten entlang des Weges zur Bücherei sowie Lampen und Mobiliar in diesem Bereich. „In einigen Baufeldern müssen auch noch die restlichen Dehnfugen erstellt, Flächen teilweise nachgearbeitet und verschlossen werden. Die Pflanzarbeiten beim Oberen Brunnen werden noch erledigt, sowie die Übergänge mit dem taktilen System und der Entwässerung.“ In den Bereichen, in denen die Wasserleitungsbauarbeiten im Straßenbereich erfolgen wird, soll noch eine neue Asphaltdeckschicht eingebaut werden.

„Zudem erfolgt derzeit die Kanalbefahrung für die Abnahme“, erklärt Bürgermeister Baumgartner, der mit dem Ablauf der Arbeiten zufrieden scheint. „Wenn die Baumaßnahmen so weiterlaufen wie geplant, ist es Ziel, Ende April die Maßnahmen mit den Baufirmen abzuschließen. Allerdings sind noch die beiden Zugangsrampen zu erstellen, die gesondert vergeben werden.“

In der kommenden Woche, von Montag bis Mittwoch, 27. bis 29. März, wird das Untere Tor für drei Tage gesperrt, da dort im Gehwegbereich noch eine Rinne gesetzt werden soll für die Entwässerung, sowie die Untergrundertüchtigung für die Pflasterarbeiten. Parallel dazu wird der Bauhof bei guter Witterung im Unteren Tor Putzausbesserungsarbeiten durchführen. Zudem sollen die restlichen drei Wasserhausanschlüsse bei dieser Sperrung teilweise erneuert werden. Als Zusatzaufgabe wird noch in der Baumburggasse die Wasserleitung erneuert.

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