Außerdem Fast-Katastrophe im Salzburger Land
Viele Fragen nach Inzell-Unglück offen: Warum stürzte der Bus die Böschung hinunter?
aktualisiert:
- 0 Kommentare
- Weitere
Inzell/Salzburg – Bei einem schrecklichen Busunfall auf der B306 bei Inzell wurden am Samstagmorgen (26. Februar) über 50 Menschen zum Teil schwer verletzt. Nach dem Unglück sind viele Fragen noch offen – zudem kam es am Sonntag (27. Februar) zu einer weiteren Fast-Katastrophe unter Beteiligung eines Busses im benachbarten Salzburger Land.
Gegen 10.15 Uhr war ein Auto auf der Bundesstraße 311 in Maishofen (Bezirk Pinzgau) unterwegs. Aus noch ungeklärter Ursache verlor der 22-jährige Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen und prallte damit heftig gegen einen entgegenkommenden Reisebus. Der Autofahrer und sein Beifahrer (beide deutsche Staatsbürger), ebenfalls 22 Jahre alt, wurden dabei schwer verletzt und nach einer Erstversorgung vor Ort in Krankenhäuser eingeliefert. Dies teilte die Landespolizeidirektion Salzburg mit.
Die Insassen des Reisebusses hatten großes Glück im Unglück, denn sie blieben allesamt unverletzt. Dabei handelte es sich um insgesamt 53 Schüler von einer Salzburger Schule im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, vier Betreuer und den 45-jährigen Busfahrer. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten gestalteten sich im Anschluss schwierig und aufwendig. Sowohl der Bus als auch das havarierte Auto mussten abgeschleppt werden. Die B311 war mehrere Stunden lang voll gesperrt.
Schwerer Busunfall bei Inzell am 26. Februar 2022




Keine Angaben zu Lenkzeiten und zweitem Fahrer
Derweil laufen die Ermittlungen nach dem schweren Bus-Unglück am Samstagmorgen auf der B306 bei Inzell weiter - viele Fragen sind dabei noch ungeklärt. Mehr als 50 Menschen waren dabei zum Teil schwer verletzt worden, als der Bus eine Böschung an der Bundesstraße hinunterkippte. chiemgau24.de hatte bereits ausführlich darüber berichtet. Die genaue Unfallursache steht derzeit noch nicht fest. Nach ersten Erkenntnissen gingen die Ermittler am Wochenende davon aus, dass der Bus ohne Fremdbeteiligung von der Straße abgekommen war. Die Staatsanwaltschaft Traunstein übernahm die Ermittlungen.
Zu den Lenkzeiten machte die Polizei zunächst keine Angaben. Auch nicht zur Frage, ob es einen zweiten Fahrer gab. Das Busunternehmen hat seinen Sitz laut Polizeiangaben in Beckum im Landkreis Warendorf (Nordrhein-Westfalen). Die Firma wollte trotz diverser Medienanfragen bislang keine Auskünfte machen. Fest steht indes, dass in dem verunglückten Doppeldecker-Bus insgesamt 61 Menschen saßen - darunter laut Polizei auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Die Gruppe, die aus dem Münsterland in Nordrhein-Westfalen stammt, waren auf dem Weg in den Skiurlaub nach Kaprun, das etwa 70 Kilometer südlich von der Unfallstelle im Salzburger Land liegt.
Schwerer Unfall mit Reisebus auf der B305 bei Inzell am 26. Februar 2022




„Bestürzende und tragische Nachrichten“
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatte nach dem Unglück getwittert: „Das sind bestürzende und tragische Nachrichten aus Inzell. Wir sind in Gedanken bei den Mitgliedern der Reisegruppe aus dem Münsterland. Danke den Behörden vor Ort für die Hilfe. Ich wünsche allen Verletzten gute Besserung.“ Nach dem Unglück waren hunderte Rettungskräfte über Stunden im Einsatz. Auch sechs Hubschrauber waren an den Unglücksort geschickt worden. Laut neuesten Angaben bezifferte die Polizei die Anzahl der Verletzten auf exakt 52 – davon 14 Schwerverletzte. Eine Person befindet sich derzeit noch auf einer Intensivstation. Unverletzt blieben neun Personen. Der Bus-Fahrer (58) wurde leicht verletzt.
mw