1. wasserburg24-de
  2. Bayern
  3. Landkreis Traunstein

Loni und Franz Klein: Stets mit Zuversicht und Gottvertrauen gemeinsam unterwegs

Erstellt:

Von: Ludwig Schick

Kommentare

Loni und Franz Klein konnte wunschgemäß in kleinem Rahmen die Diamantene Hochzeit feiern. Ihr Sohn, Teisendorfs Pfarrer Martin Klein segnete das elterliche Jubelpaar, womit der Ehrentag für die beiden Jubilare eine besondere Bedeutung bekam.
Loni und Franz Klein konnte wunschgemäß in kleinem Rahmen die Diamantene Hochzeit feiern. Ihr Sohn, Teisendorfs Pfarrer Martin Klein segnete das elterliche Jubelpaar, womit der Ehrentag für die beiden Jubilare eine besondere Bedeutung bekam. © Schick

Zuversicht, Gottvertrauen und: Oiwei zammhoidn – egal was kommt. Auf dieses Rezept haben Loni und Franz Klein in den vergangenen 60 Jahren fest vertraut. Vor Kurzem konnten die beiden 84-jährigen Eheleute im Kreis ihrer Familie ihre Diamantene Hochzeit feiern. Das ist ihr Ratschlag für eine gelingende Ehe.

Ruhpolding – Ganz bescheiden, auf Wunsch genauso, wie es ihrem gemeinsamen Naturell entspricht. Trotz aller Stille ist das denkwürdige Jubiläum aber nicht ganz verborgen geblieben, und so stellten sich mit Zweiten Bürgermeister Ludwig Böddecker und Pfarrer Otto Stangl zwei „offizielle“ Gratulanten ein, um den Beiden für ihr jahrelanges, ehrenamtliche Engagement im Sinne des Dorflebens zu danken.

Im Dorfleben sehr engagiert

Als betroffene Mutter machte sich Loni Klein als Gründungsmitglied für den Förderverein des Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) stark und übernahm zugleich als Schatzmeisterin Verantwortung. Ihre klare Stimme war auch jahrelang als Lektorin bei den Gottesdiensten der Pfarrgemeinde gefragt und im Trachtenverein D’Rauschberger-Zell gehörte sie neben dem Ausschuss-Gremium auch als Einsagerin und Tänzerin der Historischen Gruppe an.

Zwei Jahrzehnte leitete Franz Klein als Vorstand die Geschicke der Arbeiterwohlfahrt, die er zu einem starken Ortsverband ausbaute. 1981 konnten auf sein Betreiben hin, mit Helfern und Geldspenden aus der Bevölkerung zwei Holzhäuser im süditalienischen Erdbebengebiet aufgestellt und an zwei besonders bedürftige Familien übergeben werden. Neben den sozialen Aufgaben organisierte Franz Klein die beliebten Omnibusausflüge, die meistens nach Österreich und Italien führten und von denen die Mitglieder heute noch schwärmen. In der Rente kümmerte er sich um die Instandhaltung des Wanderwegenetzes.

Ein gestandener Holzknecht

Die gebürtige Dresdnerin Loni Klein, mit eigentlichem Vornamen Leonore, wuchs in der Nähe von Wunsiedel auf und kam 1961 nach Ruhpolding. In dem aufstrebenden Fremdenverkehrsort fand die gelernte Ländliche Hauswirtschafterin eine Anstellung im damals renommierten Hotel Forsthaus, zu dem das weitum bekannte Tanzlokal „Tenne“ gehörte.

Eine Zeitungsannonce hatte sie zu dem beruflichen Wechsel animiert. Und wie das Leben so spielt, lernte sie über eine Arbeitskollegin und den besten Spezl ihres späteren Mannes den Franz kennen, einen gstandnen Holzknecht, der seine Ausbildung noch ganz klassisch mit Hack, Sapie und Wiagnsäge absolvierte. Deshalb ist er weiterhin auf die alte Bezeichnung stolz, weil er sich nie als „Knecht“ empfunden habe, sondern eher als Diener des Waldes.

„Sauwetter“ bei der Hochzeit

Allzu lange hat es dann nicht gebraucht, bis die beiden ein richtiges Paar wurden. Gefunkt hat es letztlich beim Tanzen im „Meran“ in Bad Reichenhall und das Jahr darauf wurde geheiratet. „Bei scheußlichem Sauwetter“, wie die Loni einfügt. Entgegen Mutmaßungen von verschiedener Seite haben sie aber nicht heiraten ‚müssen‘, denn Kindersegen stellte sich erst 1964 mit Martin, 1966 mit Thomas und 1967 mit Herbert ein. Fortan mit drei Buben, Schwiegereltern und Frühstücksgästen im Haus war die Betreiberin der kleinen Privatpension mit ihrem tagesfüllenden Aufgabenbereich vollends ausgelastet. Noch dazu, weil der Franz während der Woche im Eschlmooser Bergwald seiner Arbeit nachging.

Sohn Pfarrer von Teisendorf

Mittlerweile aber ist das Arbeitsleben Geschichte und so genießen die Loni und der Franz ihren Austrag, auch wenn es mal hinten und vorne zwickt und alles ein wenig langsamer abläuft. Und so bleiben Erinnerungen an wichtige Stationen und Erlebnisse, wie die Geburt der beiden Enkel oder der theologische Werdegang von Sohn Martin mit dessen Priesterweihe 1996. Martin Klein ist seit 2015 Leiter des Pfarrverbands Teisendorf, Pfarradministrator von St. Ulrich in Neukirchen und Leiter des Dekanats Teisendorf. Dass er es sich trotz vieler Termine nicht nehmen ließ, Gottes Segen für seine Eltern an deren Jubeltag zu erbitten, versteht sich von selbst. Und dass strahlender Sonnenschein sie bei ihrem Familienausflug nach Österreich begleitete, empfanden sie als späten Ausgleich für das „Sauwetter“ an ihrem ersten Hochzeitstag.

Auch interessant

Kommentare