Aktuelle Analyse und Langzeitentwicklung
Traunstein Deutschlands Corona-Hotspot Nr. 2 - jetzt neue Gemeinde Spitzenreiter im Landkreis
aktualisiert:
- 0 Kommentare
- Weitere
Die Zahl der Corona-Infizierten im Landkreis Traunstein marschiert weiter nach oben, den deutschlandweiten Spitzenplatz bei der Sieben-Tage-Inzidenz bekommt man nicht weg - nun führt eine andere, kleine Gemeinde die Liste der Orte im Landkreis an, die am stärksten belastet sind.
Landkreis Traunstein - Das Wachstum bei den „aktiven“ Corona-Fällen im Landkreis Traunstein konnte etwas abgebremst werden, aber trotzdem geht deren Zahl weiter nach oben. 575 waren es am Montag (27. September), und damit nochmal gut 50 mehr als in der Vorwoche. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 225 liegt man deutschlandweit auf Platz 2 hinter Bremerhaven. Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße sind es nach wie vor kleine Gemeinden, die am stärksten im Landkreis belastet sind - die größeren Städte scheinen weniger das Problem zu sein. Im Landkreis-Schnitt gelten derzeit 0,32 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert.
Anstieg in Kirchanschöring, Rückgang in Palling und Fridolfing
Einen bedeutenden Anstieg an Corona-Infizierten vermeldet nun Kirchanschöring. 54 sind es aktuell (+15), damit liegt der Ort an der Spitze im Landkreis, wenn man den Wert ins Verhältnis zur Gemeindegröße setzt: 1,61 Prozent sind demnach in Kirchanschöring mit dem Coronavirus angesteckt. Auf den weiteren Plätzen folgen die Spitzenreiter der vergangenen Wochen, Taching und Palling. In beiden Gemeinden - vor allem in Palling - ist aber ein Rückgang der „aktiven“ Fälle zu verzeichnen: 1,43 Prozent der Tachinger und 1,23 Prozent der Pallinger gelten derzeit als positiv getestet.
Betrachtet man nur die absolute Zahl an Corona-Fällen führt Traunreut als größte Stadt im Landkreis mit 79 Fällen. Schon dahinter kommt aber Kirchanschöring (54), gefolgt von Waging (48) und Traunstein (47). In den Städten im Landkreis liegt die Infektionsquote aber jeweils etwa im Landkreis-Durchschnitt. Nicht nur Palling, auch Fridolfing konnte jetzt einen starken Rückgang seiner „aktiven“ Corona-Fälle vermelden, von 59 vorige Woche auf aktuell 21. Auch Petting und Obing rutschten wieder unter die Marke von 20 Infizierten. Das Landratsamt veröffentlicht nur für jene Kommunen die genauen Zahlen, die mehr als 20 Fälle haben.
Die Fallzahl in einer Kommune lässt aber keine generellen Rückschlüsse auf die Ansteckungsgefahr vor Ort zu. Denn die Zahl sagt nichts darüber aus, wo sich eine Person mit dem Virus infiziert hat - ob im Gemeindegebiet oder nicht. Zudem sagen die Zahlen nichts über den Zusammenhang einer Ansteckung aus, also ob sich mehrere Personen beispielsweise unabhängig voneinander infiziert haben oder ob sich mehrere Personen innerhalb einer Familie infiziert haben.
Mit Stand vom Montag (27. September) wurden seit Beginn der Pandemie 12.744 Corona-Fälle im Landkreis Traunstein gezählt. Als genesen gelten 11.949. In Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung sind insgesamt 220 Todesfälle im Landkreis zu beklagen - zwei kamen im Laufe der vergangenen Woche hinzu. Kein Covid-19-Patient muss derzeit auf einer Intensivstation behandelt werden. Mittlerweile haben im Landkreis 94.093 Personen auch eine Zweitimpfung gegen das Coronavirus erhalten - das sind 53 Prozent. Der Landkreis ist damit im bayern- und deutschlandweiten Vergleich deutlich langsamer.
xe
Rubriklistenbild: © Wikimedia Commons