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Männer springen von Turm in leeres Becken - beide tot

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Von diesem Sprungturm im Freibad von Kulmbach sprangen zwei Männer in den Tod, weil im Schwimmbecken unter ihnen kein Wasser war. © dpa

Kulmbach - Tragischer Unfall in Oberfranken: Zwei Männer sind in der Nacht zum Sonntag vom Sprungturm einem Freibades in Kulmbach in ein leeres Becken gesprungen und dabei ums Leben gekommen.

Sie kamen möglicherweise von der Kulmbacher Bierwoche, wo am Samstag – so die Polizei – sehr viel Alkohol konsumiert wurde. Wer von den beiden dann die Idee hatte und warum sie es taten, weiß niemand. Ein 20- und ein 24-Jähriger sind in der Nacht auf Sonntag ins Freibad der oberfränkischen Stadt eingedrungen, auf den Sprungturm geklettert und in die Tiefe ins leere Becken gesprungen. Beide sind tot.

Ein Spaziergänger, der gegen 8 Uhr am Sonntagmorgen in der Unteren Bruchgasse unterwegs war, bemerkte in dem Sprungbecken eine regungslose Person. Er alarmierte die Polizei. Das Becken, in das normalerweise Freibadbesucher aus drei, fünf, 7,5 und zehn Metern springen, ist heuer leer. Es ist undicht, muss saniert werden, und dafür hat die Stadt derzeit kein Geld. Darum ist seit Beginn der Badesaison der Sprungturm gesperrt, das Wasser abgelassen.

Vielleicht wussten dies die beiden jungen Männer nicht. Laut Polizei stammt einer aus Bayreuth und der andere aus dem Landkreis Kulmbach. Es könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass sie von dem nur rund 500 Meter entfernten Fest kamen. „Zur Alkoholisierung möchte ich nichts sagen“, erklärte Polizeisprecher Jürgen Stadter. Zu heiß kann es den beiden eigentlich nicht gewesen sein – in der Nacht war es in Kulmbach mit zwölf bis 13 Grad ziemlich frisch.

Viele Fragen sind noch offen, viele Antworten werden nicht gegeben werden können. Es deutet darauf hin, dass die beiden durch einen Zaun aufs Freibadgelände geklettert sind. Danach kraxelten sie an dem Sprungturm nach oben, obwohl dort die Treppe zu den Sprungplattformen entfernt worden war. Offenbar hatten die beiden ihre Hosen ausgezogen, darin wurden Ausweispapiere gefunden. Sie sind nach Erkenntnissen der Polizei wohl gleichzeitig oder unmittelbar hintereinander gesprungen, sonst hätte der Zurückgebliebene etwas merken müssen.

Von welcher Plattform sie letztlich sprangen, ist fraglich. Man müsse die Tiefe des Beckens – fünf Meter – dazurechnen, so Jürgen Stadter. „Es war erkennbar, dass ein Sturz aus großer Höhe erfolgt sein muss.“ Die Rettungskräfte fanden beide im leeren Becken. Der Notarzt konnte nichts mehr tun. Die beiden Leichname mussten am Sonntagmorgen von Spezialisten der Bergwacht geborgen werden.

Das Bad blieb am Sonntag geschlossen, „aufgrund eines Zwischenfalls“, wie eine automatische Ansage Anrufern beschied. Auch am heutigen Montag soll kein Badebetrieb stattfinden.

Bereits vor wenigen Tagen war das Kulmbacher Freibad Schauplatz eines tragischen Ereignisses gewesen: Am vergangenen Montag wurde ein 62-jähriger Badegast tot in einer Umkleidekabine aufgefunden. Bei ihm geht die Polizei von einer natürlichen Todesursache aus.

Zwei Männer springen in leeres Schwimmbecken und sterben

Volker Pfau

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