1. wasserburg24-de
  2. Deutschland

Corona in Deutschland: Klinikärzte warnen vor Konsequenzen durch Virus-Mutation - „Dann Gnade uns Gott“

Erstellt:

Von: Patrick Mayer, Martina Lippl

Kommentare

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht weiter leicht nach unten - die Zahl der Todesfälle bleibt hoch. Es gibt starke Unterschiede beim Infektionsgeschehen. Alle Infos in unserem News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Fortan halten wir Sie hier zu allen Entwicklungen zur Corona-Lage in Deutschland auf dem Laufenden.

Update vom 21. Januar, 14.02 Uhr: Die Deutschen bleiben mehr zu Hause. In den ersten beiden Januarwochen waren nur fünf Prozent aller Reisen länger als 30 Kilometer. Das geht aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden hervor.

Die Mobilität sank demnach insgesamt im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 in der ersten Januarwoche um 20 Prozent. In der zweiten Januarwoche war es nur ein Rückgang um 14 Prozent.

Besonders stark sank die Mobilität nachts - vor allem in Bundesländern mit nächtlicher Ausgangssperre, in Bayern zum Beispiel um fast die Hälfte.

Update vom 21. Januar, 13.10 Uhr: Ein Mann in Baden-Württemberg ist nach einer zweiten Corona-Infektion gestorben. Der Todesfall nach einer sogenannten Reinfektion mit dem Coronavirus ist offenbar der erste in Deutschland, wie Merkur.de* berichtet.

Corona in Deutschland: Sachsen meldet Höchstwert bei Todesfällen

Update vom 21. Januar, 12 Uhr: Sachsen meldet einen Höchstwert bei den Todesfällen. Fast 9.700 Menschen sind im Dezember 2020 in dem Bundesland gestorben, teilte das Statistische Landesamt mit. Die Zahl der Sterbefälle sei fast doppelt so hoch, wie im Dezember 2019 (4.937 Todesfälle).

Es ist die „höchste Sterbezahl in Sachsen seit mehr als 40 Jahren“. Daten zu den Sterbefällen liegen in Sachsen seit 1980 vor.

Seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet Sachsen 5.433 Corona-Tote, wie aus den Daten des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Inwieweit andere Faktoren zu dem Höchstwert beigetragen haben, konnten die Fachleute noch nicht sagen. Die abschließende Statistik zu den Todesursachen liege voraussichtlich im Sommer vor, hieß es. Insgesamt starben den Angaben zufolge 2020 fast 61.800 Menschen in Sachsen (2019: 54.946). Pro Tag starben im Durchschnitt 169 Menschen (2019: 151). Vier von fünf Verstorbenen seien 75 Jahre und älter gewesen.

Corona in Deutschland: Merkel warnt eindringlich vor Virus-Mutation

Update vom 21. Januar, 11.39 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel verteidigt ihre Corona-Politik und die Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar. Die ausgehende Gefahr, von der auch in Deutschland aufgetauchten Corona-Mutation, müsse sehr ernst genommen werden „um eine dritte Welle der Pandemie und gegebenenfalls eine noch heftigere als jemals zuvor zu verhindern“, betonte Merkel jetzt live auf der Bundespressekonferenz in Berlin.

Landkreis weiter Corona-Hotspot in Deutschland

Update vom 21. Januar, 10.25 Uhr: Trotz Ausgangssperre und Kontaktverbot - im Landkreis Hildburghausen (Thüringen) liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 398,8 (Vortag: 425,7). Hildburghausen ist nach dem Covid-19-Dashboard des Robert-Koch-Instituts weiter am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen.

Seit Monaten gehört der Landkreis zu den Corona-Hotspots in Deutschland. Vielleicht erinnern Sie sich: Erstmals führte das RKI die „Alarmstufe Pink“ ein, als in der Region Ende November 2021 die 600er-Inzidenz-Marke geknackt wurde. Mit vorne dabei in Thüringen ist auch weiterhin der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (373,1) und der Landkreis Altenburger Land (360,2).

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland liegt bei 119,0. Dieser Wert ist seit Tagen in Folge gefallen. Derzeit gibt es 276.500 aktive Corona-Fälle in Deutschland.

RKI meldet Rückgang der Corona-Infektionen

Donnerstag, 21. Januar 2021Donnerstag, 14. Januar
Corona-Neuinfektionen20.398 neue Corona-Fälle hat das RKI binnen 24 Stunden verzeichnet25.164 Corona-Fälle
Todesfälle mit oder an Covid-101.013 Menschen starben laut RKI1.244 Corona-Tote (bisheriger Höchststand)
7-Tage-Inzindenz119,0151,2

Coronavirus-Mutation kann Lage in Deutschland drastisch verändern

Update vom 21. Januar, 08.16 Uhr: Die in Großbritannien erstmals entdeckte Corona-Mutation ist zwar bereits auch in Deutschland aufgetreten. Virologe Christian Drosten gibt jedoch in seinem NDR-Podcast zunächst Entwarnung. Er gehe derzeit noch von einer geringen Verbreitung der ansteckenden Virus-Variation aus. Sollte sich dies jedoch ändern, dann weisen vor allem Krankenhausärzte bereits daraufhin, dass Deutschland noch härtere Einschränkungen drohen könnten. Ein Einschleppen der Mutante könnte ein schnelles Nachschärfen des Lockdowns erforderlich machen, etwa mit Ausgangssperren, meint Michael Weber, Präsident des Verbandes der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung.

„Wenn die Mutation so schlimm ist, wie Angaben aus England es vermuten lassen, dann Gnade uns Gott“, so Weber. Dann müsse alles nochmal neu bedacht werden, sagte er. Derzeit seien die Infektionszahlen in Regionen teilweise sehr hoch. Sachsen sei laut Weber beispielsweise „absolut am Limit“.

In Bayern gebe es trotz verschärfter Regeln weiterhin zu viele Neuinfektionen. In Thüringen und Südbrandenburg sei die Lage kritisch. Eine weitere Verschärfung der Maßnahmen sollte jedoch vermieden werden. „Ich hoffe, dass wir dazu nicht kommen müssen“, so der Mediziner.

Corona in Deutschland: Bundesland vermeldet großen Erfolg - Ausgerechnet Palmers Landkreis liegt unter 50

Update vom 21. Januar, 06.08 Uhr: In Deutschland sind die Corona-Fallzahlen im Vergleich zum Vortag wieder angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnete 20.398 neue Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden. Am Vortag waren es fast 16.000 Neuinfektionen. Insgesamt haben sich somit seit Beginn der Corona-Pandemie über 2 Millionen Menschen in Deutschland mit dem Virus angesteckt.

Die Todesfälle sind im Gegensatz zum Vortag leicht gesunken, liegen jedoch nach den Angaben des RKI immer noch über 1000. Das RKI meldete, dass 1013 Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion innerhalb von 24 Stunden verstorben sind. Die Zahl der Todesfälle, die aufgrund der Folgen einer Covid-19-Erkrankung verzeichnet wurden, beläuft sich insgesamt in Deutschland auf fast 50.000.

Die Sieben-Tages-Inzidenz betrug indessen 119,0. Das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel einer Inzidenz von unter 50 für Lockerungen liegt damit noch weit entfernt. Doch selbst wenn dieser Wert erreicht werde, solle man nicht denken, dass „das Leben des Sommers sofort wieder da ist“, betonte Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch in einer Video-Schalte der Unionsfraktion im Bundestag: Denn „dann sind wir sofort wieder im exponentiellen Wachstum“, so die Kanzlerin.

Update vom 20. Januar, 22.55 Uhr: Ganz vereinzelt gibt es Todesfälle nach Impfungen gegen das Coronavirus. Die Anzeichen mehren sich, dass die Toten hohen Alters und aus Pflegeheimen sind. Eine Behörde spricht sich für eine Abwägung aus (siehe Link).

Coronavirus in Deutschland: Baden-Württemberg erzielt großen Erfolg im Kampf gegen die Pandemie

Update vom 20. Januar, 20.20 Uhr: Es geht doch: Baden-Württemberg hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie einen sehnsüchtig erwarteten Erfolg vermeldet - und das mitten im harten Covid-19-Lockdown.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner liege landesweit erstmals seit dem 29. Oktober 2020 wieder unter 100, bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums an diesem Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Stand 16 Uhr lag die 7-Tage-Inzidenz demnach bei 98,4. Noch rund um Weihnachten betrug der Wert im Südwesten über 200. Mehr noch: In einem Landkreis lag die Inzidenz sogar unter 50 - und zwar in Tübingen, bei 49,4. Der Oberbürgermeister der Universitätsstadt (rund 85.000 Einwohner), Boris Palmer (Die Grünen), hatte in der Covid-19-Krise mit eigenwilligen Corona-Maßnahmen wie geblockten Einkaufszeiten für Senioren wiederholt für Aufsehen gesorgt.

In der Corona-Krise gefordert: Tübingen-OB Boris Palmer.
In der Corona-Krise gefordert: Tübingen-OB Boris Palmer, hier bei einem Medientermin im August 2020. © imago images / Eibner

Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Probleme bei den Corona-Daten in Nürnberg und Augsburg

Update vom 20. Januar, 19.30 Uhr: In Bayern gab es wiederholt Probleme bei der Erfassung der korrekten Coronavirus-Zahlen.

Der Landkreis München - südlich der bayerischen Landeshauptstadt gelegen - hat nach Softwareproblemen seine Corona-Daten bereinigt - und nach unten korrigiert. Demnach habe es Probleme im Datenaustausch zwischen der zentralen Software der Labore und der Software des Landratsamtes München gegeben.

Nach den nun bereinigten Daten haben sich in den vergangenen sieben Tagen im Landkreis 166,63 Menschen je 100 000 Einwohner infiziert. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit war für den Landkreis dagegen bislang von einer Sieben-Tages-Inzidenz von 181,18 und das Robert Koch-Institut von 191,2 ausgegangen.

Auch aus Nürnberg und Augsburg, nach Einwohnern die zweit- und drittgrößten Städte im Freistaat, wurden vorübergehend falsche Corona-Zahlen übermittelt, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). In einem Fall zu niedrig, in einem Fall zu hoch. Die Zahlen sollen alsbald korrigiert werden, hieß es.

Corona-Mutation in Deutschland: Virologin spricht Klartext - Nachlässigkeit ist gefährlich

Update vom 20. Januar, 14.52 Uhr: Wie gefährlich ist die neue Corona-Mutation? Diese Frage lässt sich abschließend momentan kaum beantworten. Die Nachlässigkeit der Menschen sei aber eine größere Gefahr, betont die Münchner Virologin Ulrike Protzer.

„Die neue Variante birgt ein erhöhtes Risiko, sich im Eins-zu-eins-Kontakt anzustecken. Aber: Der Eins-zu-eins-Kontakt muss überhaupt erst mal passieren“, erklärt die Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz Zentrum München der Nachrichtenagentur dpa.

Zu wenig Abstand oder das Fehlen einer Maske - das sind die Situationen, bei denen es überhaupt zu einer Ansteckung kommen könnte, betont Virologin Protzer. Deswegen sei es wichtig, die Maske immer aufzubehalten und nicht zwischendurch abzusetzen. Ein wirksamer Schutz sei möglich. Im Klinikum hätten sich Mitarbeiter am seltensten in dem Bereich angesteckt, in dem Corona-Patienten behandelt wurden.

„Solange die Zahlen so hoch sind, sollte man jeden Risikokontakt vermeiden“, so Protzer. Es sei sinnvoll, Gastronomie und nicht zwingend erforderliche Läden vorerst noch geschlossen zu halten.

Britische Corona-Mutation B.1.1.7 bei Pflegebedürftigen in Klinik entdeckt

Update vom 20. Januar, 10.50 Uhr: Sie waren nicht auf Reisen, sondern nur in Berlin - doch bei drei Patienten wurden die britische Corona-Mutation B.1.1.7 entdeckt. Das berichtet der Tagesspiegel. Die Proben seien am 8. Januar in einer Klinik entnommen worden. Es soll sich um drei Berliner handeln, wie die Zeitung aus Ärztekreisen erfahren haben will. Die Betroffenen würden demnach in einer Klinik für Pflegebedürftige behandelt und waren im vergangenen Monaten nicht verreist. Wo sich die Patienten angesteckt haben, sei aber zunächst noch unklar.

Corona in Deutschland: RKI meldet fast 16.000 Neuinfektionen und über 1.100 Todesfälle

Update vom 20. Januar, 06.13 Uhr: Nachdem die Corona-Fallzahlen in Deutschland Anfang Dezember stark gestiegen, während der Feiertage kurzzeitig gesunken und Anfang Januar wieder gestiegen sind, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) nun mit, dass die Zahlen in den meisten Bundesländern nun wieder leicht gesunken sind.

Das RKI verzeichnete trotzdem 15.974 Neuinfektionen und 1148 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte das RKI 19.600 Neuinfektionen und 1060 Todesfälle bekannt gegeben. Der Höchststand von 1244 Todesfällen war am Donnerstag (14. Januar) erreicht worden (siehe Tabelle unten). Die 7-Tages-Inzidenz liegt laut dem RKI am Mittwochmorgen bei 123,5.

Update vom 19. Januar, 22 Uhr: Die Planung der Coronavirus-Impfungen in Deutschland* steht vielerorts in der Kritik. Jetzt macht ein Bürgermeister aus Hessen aus seinem Unmut keinen Hehl.

Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Christian Drosten äußert sich zur Corona-Mutation

Update vom 19. Januar, 20.14 Uhr: Was die in Großbritannien zuerst entdeckte Corona-Mutation* angeht, hat Christian Drosten noch Hoffnung. Der Virologe geht hierzulande von einer bislang geringen Verbreitung aus - und er sehe jetzt ein Zeitfenster, um sie im Keim zu ersticken. „Später kann man das nicht mehr gut machen, dann ist es zu spät“, sagte er in der jüngsten Podcast-Folge „Coronavirus-Update“ (NDR-Info).

Allerdings: Anhand nun vorliegender Daten nimmt Drosten an, dass die Variante tatsächlich ansteckender ist als frühere Formen. „Wir haben den Befund auf dem Tisch.“ Das quantitative Ausmaß müsse man jedoch noch diskutieren., fuhr er fort. Er schätzt, dass die Übertragbarkeit unter den anfangs berichteten Werten von 50 bis 70 Prozent liegt.

Die B.1.1.7 genannte Variante wurde laut Robert Koch-Institut (RKI)* bisher in 20 Fällen in sechs Bundesländern nachgewiesen (Stand 17. Januar, 00:00 Uhr).

Corona: Weltärztechef mit bedenklicher Vorhersage für Deutschland - Lockdown geht „mit Sicherheit“ viel länger

Update vom 19. Januar, 15.28 Uhr: FFP2-Masken, Ausgangssperren und mehr Homeoffice stehen beim Corona-Gipfel am Dienstag zur Debatte. Dazu geht der Corona-Lockdown* in die Verlängerung - offenbar ist der bis zum 14. Februar geplant. Erste Entwürfe sind bereits durchgesickert. Während Bund und Länder noch über die schärferen Maßnahmen verhandeln, gibt es aber schon Kritik.

„Wenn man verhindern will, dass die neue Mutante B.1.1.7 aus Großbritannien sich hier in Deutschland ausbreitet, braucht man einen R-Wert, der kleiner als 0,7 ist“, sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im ntv. Die Maßnahmen gingen zwar in die richtige Richtung, seien „aber möglicherweise zu klein“.

„Mit Sicherheit geht der Lockdown bis Ende Februar“, prohezeit Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery im ntv-Interview. Er sieht ein Problem in den Verlängerungen. „Die Mitarbeit der Bevölkerung wird um so schwieriger je öfter man ihnen verspricht, bald ist es vorbei, um es dann doch wieder weiter zu verlängern.“ Montgomery wäre persönlich „für eine klare Kante“. Er räumt jedoch ein, dass diese Entscheidungen der Politik zu überlassen seien und sich der 14-tägige Rhythmus nach dem Infektionsschutzgesetz richten würden.

Bisher haben wir noch relativ Glück bei den Mutationen gehabt

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery

„Bisher haben wir noch relativ Glück bei den Mutationen gehabt“, sagt Montgomery. Man solle ihn da jetzt nicht falsch verstehen. Bisher seien die Mutationen jedoch nicht tödlicher oder würden einen schweren Verlauf der Erkrankung verursachen, sondern es gäbe eine höhere Infektionsanfälligkeit. Es gäbe auch andere Mutationen.

„Eine Mutation kann nur entstehen, wenn eine Krankheit im Körper abläuft und sich das Virus reproduziert“, erklärt der Weltärztepräsident. Deswegen halte er das Impfen für besonders wichtig.

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery
Für eine „klare Kante bei Thema Lockdown“ spricht sich Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery aus (Archivfoto). © Hauke-Christian Dittrich/dpa

„Erstes gutes Zeichen“ - Positivrate bei Corona-Test sinkt

Update vom 19. Januar, 14.05 Uhr: Etwa eine Million Corona-Tests werden pro Woche in Deutschland in den Laboren durchgeführt. Der Anteil positiver Corona-Tests in Deutschland ist nach Daten von Laboren in der vergangenen Woche zurückgegangen. Die sogenannte Positivrate sei um gut ein Fünftel auf 10,8 Prozent gesunken, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) mit. Zeitweise hatte die Rate bei mehr als 16 Prozent gelegen. Je höher die Positivrate bei hohen Fallzahlen ist, desto höher ist schätzungsweise auch die Dunkelziffer.

„Das ist ein erstes gutes Zeichen für ein möglicherweise rückläufiges Infektionsgeschehen“, erklärten die Labormediziner. Das Bild sei allerdings unvollständig. So müssten zum Beispiel auch Ergebnisse von sogenannten Antigen-Schnelltests „dringend“ in die Teststatistik einfließen, hieß es.

Corona in Deutschland - RKI weist auf weitere Daten-Lücken hin - Sind die Fallzahlen eigentlich doch noch höher?

Erstmeldung vom 19. Januar 2021

Berlin - Bei den aktuellen Corona-Fallzahlen in Deutschland gibt es immer wieder Probleme. Daten werden von manchen Bundesländern nur unvollständig oder gar nicht übermittelt. Besonders nach dem Wochenende gibt es in den darauffolgenden Tagen Nachmeldungen.

Das Robert-Koch-Institut* (RKI) weist in seinem aktuellen Lagebericht vom Montagabend (18. Januar) ausdrücklich darauf hin: „Aus Rheinland-Pfalz wurden gestern keine Daten übermittelt. Aus Bayern und dem Saarland wurden Daten übermittelt, allerdings sind die Daten nicht vollständig am RKI eingegangen. Aus Baden-Württemberg wurden vorgestern zu wenig übermittelt, diese Fälle wurden gestern nachübermittelt und werden heute in der Statistik ausgewiesen.“

Corona in Deutschland - RKI meldet mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen

In den vergangenen 24 Stunden wurden 11.369 Corona-Neuinfektionen verzeichnet, teilt das RKI am Dienstagmorgen (19.Januar) mit. Zudem wurden 989 weitere Todesfälle in Deutschland gemeldet. Das sind 100 weniger als vor einer Woche. Aber auch hier gilt es zu beachten, dass darin Nachmeldungen vom Vortag enthalten sein können.

Corona-Fallzahlen in Deutschland im Wochenvergleich

Wichtige Werte in der Corona-PandemieDienstag 19. Januar 2021Dienstag, 12. Januar 2021Höchststand
Corona-Neuinfektionen11.36912.80233.777 am 18. Dezember mit 3.500 Nachmeldungen(Freitag)
Todesfälle9898911.244 am 14. Januar (Donnerstag)
aktive Corona-Fälle in Deutschland288.400322.300377.266 am 24. Dezember
7-Tage-Inzidenz131,5164,5197,6 am 22. Dezember

Auch wenn es immer wieder Nachmeldungen und Verzögerungen gibt, geben die Daten ein Bild von der Corona-Lage in Deutschland ab. Das RKI schreibt in seinem aktuellen Lagebericht: „Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche scheinen sich die Fallzahlen insgesamt zu stabilisieren, in einigen Regionen kann lokal ein Rückgang beobachtet werden.“ 

Ein „leichter Rückgang bzw. eine Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau“ sei bei den Fallzahlen in den meisten Bundesländern zu beobachten, so das RKI. Und weiter: „Ob sich dieser Trend weiter fortsetzt, wird sich erst im Laufe der nächsten Tage zeigen.“

Corona in Deutschland - 7-Tage-Inzidenz - Das sind die Hotspots in Deutschland

In Deutschland liegt die 7-Tage-Inzidenz* momentan bei 131,5. Das Infektionsgeschehen in einzelnen Bundesländern weicht jedoch deutlich davon ab. Thüringen mit 256,3 und Sachsen (225,7) verzeichnen die höchste Inzidenz, wie aus den Daten des RKI-Covid-19-Dashboards hervorgeht. Aber auch in Brandenburg liegt der Wert aktuell bei 225,4. Den niedrigsten Wert hat Bremen mit 83,2. Ziel der Bundesregierung ist es die 7-Tage-Inzidenz unter 50 zu drücken. Bisher gelingt das keinem Bundesland.

Corona-Hotspots finden sich derzeit in Thüringen. Spitzenreiter von den 412 Kreisen, Städte und Regionen, die das RKI auf dem Dashboard aufzeigt, ist derzeit der Landkreis Saalfed-Rudolstadt mit 439,9, Altenburger Land (430,7) und Hildburghausen (416,2). Unter der 50er-Marke liegen momentan vierzehn Regionen.

Corona in Deutschland: 7-Tage-Inzidenz unter 50er-Wert

Auf dem Corona-Gipfel am Dienstag (19. Januar) wird Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten eine Verlängerung des Lockdowns beschließen. Erste Details sind bereits durchgesickert.(ml) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

Auch interessant

Kommentare