Update vom 26. Januar, 10.40 Uhr: Während die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Personen seit Tagen stetig sinkt, steigt die Zahl der Personen, die bislang bereits eine Impfung gegen das Virus erhalten haben.
Doch dieser Umstand hatte am Montagabend einen kleinen Dämpfer erhalten: laut Medienberichten soll der Impfstoff des britischen Pharmaherstellers Astrazeneca ausgerechnet bei Senioren nicht ausreichend Wirkung versprechen. Nun wehrt sich der britische Pharmahersteller Astrazeneca gegen Berichte zu einer geringen Schutzwirkung seines Corona-Impfstoffs bei Senioren.
Update vom 26. Januar, 8.03 Uhr: Die als ansteckender geltende Corona-Mutante B.1.1.7* scheint sich in Berlin auszubreiten. Focus.de schreibt:„Inzwischen wurde sie offenbar bereits an drei Berliner Krankenhäusern nachgewiesen. Epidemiologen befürchten, dass sich diese noch aggressivere Variante, die möglicherweise auch noch gefährlicher ist, schon viel weiter verbreitet hat als bislang angenommen.“
Dem Bericht zufolge sollen zu den Fällen im Humboldt-Klinikum (siehe Update vom 25. Januar, 10.41 Uhr) nun jeweils zwei am Vivantes-Klinikum und eine am Virchow-Klinikum hinzugekommen sein. Das Portal beruft sich bei der Info auf eine Online-PK von Vivantes-Geschäftsführer Johannes Dankert.
Update vom 26. Januar, 7.21 Uhr: Der Trend könnte leise Hoffnung machen: In Deutschland gab es nach RKI-Angaben binnen eines Tages 6408 Corona-Neuinfektionen (Vortag: 6729). Allerdings gab es 903 neue Todesfälle mit Covid-19. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten hierzulande erhöhte sich damit auf 52.990.
Die 7-Tage-Inzidenz betrug am Dienstag 107,6 und war damit etwas niedriger als am Montag. Der Wert geht seit Wochen zurück, liegt aber immer noch deutlich über dem von der Bundesregierung gesetzten Ziel von unter 50. „Wir müssen auf eine Inzidenz unter 50 kommen, aber jetzt freuen sich alle, wenn wir unter 200 sind“, soll Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Bild zufolge in einer internen Bund-Länder-Videoschalte gesagt haben.
Update vom 25. Januar, 16.59 Uhr: „Wir haben jetzt zwei gefährliche Faktoren, die sich verhalten wie Nitro und Glycerin – kommen die zusammen, kann uns alles um die Ohren fliegen“, warnte einer der Corona-Berater von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wohl gegenüber Bild. Der Wissenschaftler deutet in seinem Vergleich auf die sich ausbreitenden Corona-Mutationen und den fehlenden Impfstoff in Deutschland hin.
Der Virologe Bernd Fleckenstein warnt sogar davor, dass die angestrebte Herdenimmunität durch die Corona-Mutationen ernsthaft gefährdet ist. „Wenn die neuen Virus-Varianten aus Großbritannien, Südafrika, Nigeria und Brasilien tatsächlich höher ansteckend sind, dann würde eine Herdenimmunität nicht erreicht, wenn 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden“, erklärte er gegenüber Bild.
An Berliner Vivantes-Kliniken ist inzwischen bei 24 Personen die gefährliche Coronavirus-Variante B.1.1.7 nachgewiesen worden. 22 Fälle sind am Humboldt-Klinikum bekannt. Darüber hinaus seien am Spandauer Vivantes-Klinikum zwei weitere Personen betroffen, sagte der geschäftsführende Direktor des Vivantes Humboldt-Klinikums Jürgen Kirschbaum am Montag. Weitere Befunde stehen demnach noch aus.
Update vom 25. Januar, 14.11 Uhr: Ein neuer PCR-Test soll die Corona-Mutationen schnell und einfach nachweisen. Innerhalb von nur zwei Stunden soll das Produkt erkennen, ob sich der Betroffene mit einer bestimmten Coronavirus-Variante infiziert hat.
Update vom 25. Januar, 13.32 Uhr: Die Zustimmung der Deutschen zu den geltenden Corona-Maßnahmen sinkt deutlich: Unter anderem sank die Akzeptanz der Kontaktbeschränkungen, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Berliner Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ergab. So beurteilten kurz vor Weihnachten noch 84 Prozent die Regeln und Einschränkungen als angemessen, waren es aktuell nur 74 Prozent.
Auch die Zustimmung zu Geschäftsschließungen sank im gleichen Zeitraum um zehn Prozentpunkte auf 56 Prozent. Größtenteils für angemessen hielten die Deutschen die nationale Impfstrategie, der zufolge zunächst Pflegeheimbewohner, andere Risikogruppen sowie Mitarbeiter des Gesundheitssystems geimpft werden. 74 Prozent der Befragten akzeptierten die hierzulande praktizierte Reihenfolge.
Das BfR befragt alle zwei Wochen rund tausend Menschen zu ihrer Einschätzung der Corona-Pandemie und der Gegenmaßnahmen. Die jüngste Umfrage fand am 19. und 20. Januar statt.
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Update vom 25. Januar 2021, 12.01 Uhr: Der positive Trend sinkender Infektionszahlen in Deutschland sorgt für einen Hoffnungsschimmer. Inzwischen haben bereits zahlreiche Landkreise eine Sieben-Tages-Inzidenz* unter dem Zielwert von 50.
Landkreise mit einer Sieben-Tages-Inzidenz unter 50
Erstmeldung vom 25. Januar 2021, 10.41: Berlin - Die Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland ist so niedrig wie seit Monaten nicht mehr. Mit 6.729 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages, die von den Gesundheitsämtern an das Robert-Koch-Institut (RKI)* gemeldet wurden, zeichnet sich endlich eine deutliche Trendwende beim Infektionsgeschehen ab. 217 neue Todesfälle wurden innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Zum Vergleich: Vergangenen Montag waren es 7.141 Neuinfektionen und 214 neue Todesfälle. Allerdings waren die Daten aus Rheinland-Pfalz zu diesem Zeitpunkt nur unvollständig übermittelt worden. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen zudem meist geringer, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Wie die Corona-Lage in den einzelnen Landkreisen aussieht, zeigt diese interaktive Karte.
Doch die Freude über die positive Entwicklung bei den Corona-Infektionen wird getrübt. Gleich zwei beunruhigende Meldungen sorgen für große Verunsicherung. Zum einen ist die hochansteckende Mutation des Corona-Virus* B.1.1.7 in Flensburg nachgewiesen worden. Um wie viele Fälle es sich genau handelt, konnte ein Stadtsprecher am Sonntag nicht sagen. Anfang dieser Woche war von rund 30 Verdachtsfällen mit der Variante aus Großbritannien berichtet worden.
Flensburg hatte die Corona-Regeln daraufhin verschärft und eine entsprechende neue Allgemeinverfügung am Sonntag auf der Homepage der Stadt veröffentlicht. Unter anderem gilt seit Montag eine verschärfte Maskenpflicht an belebten Orten.
Nach Angaben des Sprechers trat ein Teil der Fälle in der Belegschaft eines Betriebes unter Leiharbeitern auf. Es gebe aber auch einige davon unabhängige Fälle in der Stadt im Norden Schleswig-Holsteins. Wie es den Betroffenen gesundheitlich geht, sei nicht bekannt.
Die sich rasant in Großbritannien ausbreitende Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar. Ob sie möglicherweise auch tödlicher als die bislang vorherrschende Variante* ist, darüber herrscht derzeit Unklarheit. Sie ist bereits in diversen Ländern, darunter auch Dänemark, nachgewiesen worden.
Zudem verbreitet sich die Mutation des Coronavirus offenbar auch in Berlin. Im Vivantes Humboldt-Klinikum in der Hauptstadt wurden mehrere Infektionen mit der gefährlichen britischen Coronavirus-Variante nachgewiesen. Routinescreenings in der Station für Innere Medizin und Kardiologie ergaben positive Nachweise bei bislang 20 Personen. Neben 14 Patientinnen und Patienten seien sechs Mitarbeiter:innen betroffen, wie die Klinik im Stadtteil Reinickendorf am Sonntag bestätigte. 50 weitere Patienten und Mitarbeiter könnten infiziert sein.
In Abstimmung zwischen Klinikum, Gesundheitsamt Reinickendorf und Robert Koch-Institut wurde auf Anordnung des Gesundheitsamtes daher vorläufig ein Aufnahmestopp verhängt. Vorerst werden also keine Patienten mehr aufgenommen. Durch die Maßnahme soll die Ausbreitung der Virus-Variante in Berlin eingedämmt werden. Die seit Samstagfrüh verhängte Einschränkung gilt bis auf Weiteres. Notfälle werden in andere Krankenhäuser gebracht. Berliner Labore suchen nun gezielt nach Mutationen.
Die etwa 1700 Mitarbeiter:innen des Krankenhauses stehen unter sogenannter Pendelquarantäne. Das bedeutet, sie dürfen nur zwischen ihrem Zuhause und der Klinik unterwegs sein. Dafür werden aktuell Fahrdienste und Shuttles organisiert. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hätten Unterstützung signalisiert, hieß es.
Ein Überdenken der Impfstrategie* wegen der Corona-Mutationen hält Prof. Dr. Thomas Mertens, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), derzeit noch für verfrüht.
Wie er im ZDF*-Morgenmagazin sagte, seien dazu seiner Ansicht nach zunächst biologische Tests nötig. Diese würden allerdings mehr Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb sehe er vor allem im Abstandhalten eine wichtige Möglichkeit im Kampf gegen die Ausbreitung. „Im Grunde genommen können wir eigentlich nur das tun, was wir bisher tun. Wir müssen es nur noch konsequenter tun“, so Mertens im Gespräch mit Dunja Hayali.
Die bisherigen Maßnahmen müssten noch ernster genommen werden, im Einzelfall müsse man noch mehr Abstand halten, so Mertens. (va) *Merkur.de und tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks