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Mehrheit der 14-Jährigen schon mal betrunken

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Viele Jugendliche waren mit 14 Jahren schon betrunken. © dpa

Berlin - Die meisten 14-Jährigen in der Hauptstadt waren einer Studie zufolge schon einmal betrunken - obwohl sie selbst diesen Zustand gar nicht mögen.

Das geht aus der am Montag von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit präsentierten Untersuchung “Jugendliche - Alkohol - Hintergründe“ hervor. Demnach trinken sie im Alter von 12 bis 15 zum ersten Mal Alkohol, obwohl das laut Gesetz verboten ist. Am häufigsten werden Spirituosen auf Partys und bei Konzerten konsumiert. Die Studie der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin basiert auf Interviews, die im Sommer 2008 durchgeführt wurden.

Insgesamt wurden in den zwölf Berliner Bezirken in jeweils mindestens zwei Jugendfreizeiteinrichtungen 178 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 11 bis 27 Jahren befragt, unter anderem, warum sie Alkohol trinken und weshalb häufig mehr, als sie eigentlich wollten. Es waren Jugendliche aller Schulformen beteiligt. Die qualitativen Daten wurden mit demografischen Daten in Beziehung gesetzt. Eigenen Einschätzungen zufolge werden die Jungen häufig aggressiv, wenn sie Alkohol getrunken haben. Die Mädchen sagten dagegen, sie ließen sich dann gehen. Meist bekamen sie den Alkohol von Freunden, Eltern und Verwandten oder kauften ihn im Supermarkt. 15 Prozent der unter 16-Jährigen konsumieren Spirituosen bereits regelmäßig mehrmals im Monat. Gleichwohl beschrieben die meisten Jugendlichen den Zustand der Trunkenheit wegen Kontrollverlustes und Übelkeit als negativ.

Perspektivlosigkeit und wachsender Leistungsdruck

Die Mehrheit der befragten Jugendlichen kennt die Regelungen des Jugendschutzgesetzes und befürwortet diese sogar, wie aus der Studie hervorgeht. Sie bestätigten aber, immer noch viel zu leicht an Alkohol heranzukommen. Die Leiterin der Fachstelle, Kerstin Jüngling, sagte dem rbb-Inforadio, als Gründe für den Alkoholkonsum würden unter anderem Perspektivlosigkeit oder wachsender Leistungsdruck genannt. Eltern stünden dem oft hilflos gegenüber. Jüngling forderte deshalb, Eltern stärker in die Präventionsarbeit einzubeziehen. Auch der Zugang zu Alkohol sei für Jugendliche immer noch zu leicht und müsse erschwert werden.

http://www.berlin-suchtpraevention.de

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