Vorzeitig in Rente wegen Krankheit: Die häufigste Ursache ist ein verbreitetes psychisches Leiden
Es gibt Menschen, die wegen Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr arbeiten können. Bei bestimmten Erkrankungen steht Betroffenen eine Erwerbsminderungsrente zu.
Die einen gehen ihrem Beruf sehr gerne nach und möchten ihn auch möglichst lange ausüben – insbesondere Gutverdiener. Menschen mit geringerem Einkommen sind einem Ende ihrer beruflichen Laufbahn und dem Renteneintritt positiver gegenüber eingestellt, wie aus einer Studie des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung hervorging. Doch wie verhält es sich mit Arbeitnehmern, die aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage sind, ihrem Beruf nachzugehen?
Vorzeitige Rente beantragen: Depressionen sind der häufigste Grund

Es kann verschiedene gesundheitliche Ursachen haben, warum Menschen nicht mehr arbeitsfähig sind. Angefangen bei Rückenproblemen, über Krebs bis hin sogar zu Stuhlinkontinenz. Dann können Betroffene unter Berücksichtigung bestimmter Bedingungen einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen. Depressionen zählen zu den Gründen, warum immer mehr Deutsche früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden – konkret bedeutet dies einen Anstieg von über 40 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre.
Vorzeitige Rente beantragen: Unterschied zwischen erwerbsunfähig oder berufsunfähig
Zu unterscheiden sind die Erwerbsminderungsrente und die Berufsunfähigkeitsrente. Letzteres ist als private Versicherung zu verstehen, die Arbeitnehmer zur individuellen Vorsorge abschließen. Wer langfristig weniger als 50 Prozent ausschließlich in seinem bisherigen Beruf arbeiten kann, gilt als berufsunfähig.
Die Erwerbsminderungsrente ist eine staatliche Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung und tritt in Kraft, sobald Betroffene weniger als sechs Stunden pro Tag jeglicher beruflichen Tätigkeit nachgehen können.
Damit Betroffene einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: zum einen versicherungsrechtliche Voraussetzungen wie die Mindestbeitragsjahre und zum anderen medizinische Gründe wie nachgewiesene Depressionen, eine Krebserkrankung sowie Unfälle. (nhd)