Krankmelden per WhatsApp oder Mail? Drei Arten, sich krankzumelden – nicht alle sind sinnvoll
Die Nase läuft, der Kopf dröhnt – an Arbeit ist nicht zu denken. Sie müssen sich krankmelden. Doch wie machen Sie das am geschicktesten? Reicht einfach eine SMS?
Gerade jetzt, mit Beginn der kalten Jahreszeit, kann es häufiger vorkommen, dass Sie erkranken und nicht Ihre Arbeitsleistung erbringen können. Falls dies der Fall ist, müssen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber krankmelden und diesen informieren, dass Sie nicht zur Arbeit kommen können. Doch welche Kommunikationswege sind dafür geeignet? Reicht einfach eine kurze Nachricht per SMS oder WhatsApp?
Krankmelden bei dem Arbeitgeber: Welche Kommunikationsmittel sind sinnvoll?

Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer haben Sie die Pflicht, Ihren Arbeitgeber unverzüglich zu melden, dass Sie nicht zur Arbeit erscheinen können. Dies sollte spätestens zu Ihrem regulären Arbeitsbeginn erfolgen. Eine telefonische Krankmeldung ist bzw. war in vielen Betrieben eine gängige Praxis – eine sichere noch dazu. Denn im Falle des Falles können Sie sich darauf berufen, wer Ihre Krankmeldung entgegengenommen hat. Jetzt gelingt einiges allerdings digital – hat sich da auch etwas an die Krankmeldung bei der Arbeit geändert?
1. Möglichkeit: Krankmeldung per SMS
Schnell eine SMS in das Smartphone tippen und Bescheid geben, dass man nicht zur Arbeit erscheinen kann. Es ist eine Grauzone – in Deutschland haben sich bereits Arbeitsgerichte damit beschäftigt. Das Portal Anwalt-Suchservice informiert, dass Arbeitsgerichte in Hamburg und Rheinland-Pfalz grundsätzlich keine Einwände gegen die Krankmeldung per SMS haben. Verantwortliche des Arbeitsgerichtes in Hamburg grenzten jedoch ein, dass der Kontakt per SMS bei einer Krankmeldung nicht der beste Weg sei, eine solche Information zu übermitteln.
2. Möglichkeit: Per WhatsApp beim Arbeitgeber krankmelden
Immer mehr Menschen benutzen verschiedene Apps, um miteinander zu kommunizieren, ist das allerdings in der Kommunikation mit dem Arbeitgeber eine sinnvolle Sache? Das kommt ganz darauf an. Kommuniziert Ihr Arbeitgeber oder Ihre Arbeitgeberin mit Ihnen im Normalfall auch über WhatsApp und wissen Sie, dass morgens vor Arbeitsbeginn immer die eingegangenen Nachrichten gecheckt werden? Dann kann eine Krankmeldung per WhatsApp bei dem Arbeitgeber Sinn ergeben. Allerdings nur in einem privaten Chat – eine Nachricht im Gruppenchat ist nicht ausreichend. Wasserdicht ist dieser Kommunikationsweg allerdings nicht, denn wenn Sie nicht sicher sagen können, dass die Nachrichten immer vor Arbeitsbeginn gecheckt werden, kann es sein, dass Sie Ihre Sorgfaltspflicht verletzen. Ebenfalls können Serverprobleme auftreten, die dafür sorgen, dass Ihre Nachricht erst verspätet zugestellt werden kann.
3. Möglichkeit: Krankmelden per E-Mail
Eine Krankmeldung per E-Mail ist grundsätzlich erlaubt, allerdings ebenfalls mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Sie wissen nicht, wann Ihre Mail gelesen wird und so kann es sein, dass Ihre Krankmeldung den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin nicht vor bzw. mit Ihrem regulären Arbeitsbeginn erreicht. Ebenfalls können auch in diesem Fall Serverprobleme auftreten, die Sie nicht beeinflussen können.
Krankmeldungen funktionieren in den Betrieben unterschiedlich
Grundsätzlich sollten Sie sich informieren, wie die Krankmeldung in Ihrem Betrieb gehandhabt wird. Denn Ihr Chef oder Ihre Chefin können da ganz eigene Wege haben, die eingehalten werden sollen. Beispielsweise kann es gerade bei kleineren Betrieben sein, dass Sie sich im Krankheitsfall direkt bei Ihrem Chef oder Ihrer Chefin krankmelden müssen. Bei größeren Betrieben kümmert sich gegebenenfalls die Personalabteilung darum. Manche möchten lieber telefonisch informiert werden, bei anderen reicht eine E-Mail.
Welche Informationen sollten bei der Krankmeldung im Betrieb übermittelt werden?
- Nennung des Namens und ggf. der Personalnummer.
- Sie sind krank und nicht arbeitsfähig.
- Sie beschreiben das weitere Vorgehen: Wann Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen können und dass Sie sich danach melden und mitteilen, wie lange Sie krankgeschrieben wurden. Im Anschluss reichen Sie die ärztliche Krankschreibung ein.
- Wenn Sie an aktuellen Projekten arbeiten, sagen Sie am besten ebenfalls, wer diese übernimmt und briefen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen.