Aigner warnt erneut vor Facebook

Berlin - Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat erneut vor der Nutzung des Online-Netzwerks Facebook gewarnt. Die Datenschutz-Standards seien wiederholt zulasten der Mitglieder gelockert worden.
“Ich rate bei der Veröffentlichung persönlicher Daten im Internet grundsätzlich zur Zurückhaltung“, sagte Aigner dem “Tagesspiegel“ (Freitagausgabe). Dies gelte besonders bei Facebook. Das US-Unternehmen mit weltweit mehr als 500 Millionen Nutzern habe “den Schutz der Privatsphäre bisher nicht besonders ernst genommen“.
Die Datenschutz-Standards seien wiederholt zulasten der Mitglieder gelockert und durch komplizierte Einstellungen gezielt erschwert worden. “Solange Facebook in seiner Datenschutzpolitik keine Kehrtwende vollzieht, halte ich diese Plattform für problematisch“, sagte Aigner, die sich im vergangenen Sommer aus Protest gegen den Umgang mit Daten bei Facebook abgemeldet hatte. Bei Facebook seien mehr Menschen registriert als in allen Einwohnermeldeämtern der 27 EU-Staaten insgesamt, sagte Aigner. “Mit dem Unterschied, dass keine europäische Meldebehörde Privatkontakte, Partyfotos oder private Vorlieben speichert, geschweige denn im Internet vermarktet.“
dapd