Aufruf: Alle Bürger sollen ihren PC checken

Wiesbaden - Das Bundeskriminalamt und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät allen Internetnutzern in Deutschland, ihren Computer auf eine bestimmte Sicherheitslücke zu prüfen.
Die deutschen Behörden empfehlen allen deutschen Internetnutzern einen Sicherheitscheck ihres Computers. Das Bundeskriminalamt und das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) starteten dafür am Mittwoch gemeinsam die Seite dns-ok.de und riefen in einer Mitteilung dazu auf, diese Seite möglichst rasch anzuwählen.
Die Seite prüft bei einem Aufruf per Internet-Browser unmittelbar, ob die sogenannten DNS-Einstellungen des genutzten Systems Opfer einer umfangreichen Attacke von Hackern geworden sind - und gibt im Falle einer Infektion Hilfestellung, diese zu bekämpfen. Konkret testet dns-ok.de in Bruchteilen einer Sekunde, ob der Computer von der Schadsoftware „DNS-Changer“ befallen ist. Sie war im vergangenen Jahr von mindestens sieben Internet-Betrügern verbreitet worden.
So machen Sie Ihr Passwort sicher
Die sechs Esten und ein Russe sollen allein in den USA 500.000 Rechner mit ihrer schädlichen Software infiziert haben, weltweit sogar über vier Millionen Systeme. Der Datenstrom der Opfer wurde unbemerkt über eigene Server geleitet. Dabei tauschten die Hacker die Werbung auf Internetseiten mit Anzeigen aus, die sie selbst gebucht hatten. Insgesamt sollen sie sich mit diesem technischen Trick gut zehn Millionen Euro erschwindelt haben.
Derzeit betreibt die US-amerikanische Bundespolizei FBI die Systeme der Hacker, nachdem sie die Kriminellen im November des vergangenen Jahres überführten. Nur so können die infizierten Rechner weiterhin fehlerfrei ins Netz. Aktuellen Angaben des FBI zufolge waren zuletzt noch bis zu 33.000 deutsche Computer betroffen.
Der große Facebook-Knigge
Bundeskriminalamt und BSI wollen dem - in Absprache mit dem FBI - ein Ende bereiten. Die Server, die einst die Kriminellen betrieben, sollen zum 8. März dieses Jahres abgeschaltet werden. Spätestens dann merken auch all jene Betroffenen, die den Sicherheitscheck nicht durchführen, dass sie Opfer der einstigen Attacke wurden: Ihre Computer werden dann keine Internetseiten mehr anwählen können.
dapd