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Ukraine-Konflikt: Hochhaus in Kiew bei Angriffen schwer getroffen - Ukraine spricht von tausenden toten Soldaten

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Von: Johannes Nuß, Andreas Schmid

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Im Ukraine-Konflikt haben russische Truppen Kiew erreicht. Die Hauptstadt meldete mehrere Explosionen, ein Hochhaus wurde von einer Rakete getroffen. Alle Infos im News-Ticker.

Update vom 26. Februar, 9.15 Uhr: Bei schweren Angriffen russischer Truppen in der Ukraine ist ein Hochhaus in der Hauptstadt Kiew getroffen worden. Bilder von dem Hochhaus zeigten deutlich sichtbar einen Einschlag in oberen Stockwerken. Mindestens vier Etagen auf einer Seite des Hauses wurden dabei zerstört. Es stieg Rauch auf. Unklar war zunächst, was genau vorgefallen war und ob es Opfer gab.

Die ukrainische Regierung hat die Lage in der Hauptstadt Kiew nach eigenen Angaben unter Kontrolle. Die russischen Angreifer versuchten aber, möglichst große Zahlen von Militärtechnik und Streitkräften in die Stadt zu bringen, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podolak am Samstag der Agentur Unian zufolge. In der Stadt seien russische Saboteure aktiv, gegen die ukrainische Sicherheitskräfte erfolgreich vorgingen. In den Außenbezirken kämpften ukrainische Truppen gegen die russischen Angreifer. „Sowohl in der Stadt selbst als auch am Stadtrand von Kiew ist die Situation unter Kontrolle“, sagte Podolak zum aktuellen Stand des Ukraine-Konflikts.

Das getroffene Hochhaus in Kiew.
Das getroffene Hochhaus in Kiew. © HANDOUT/afp

Ukraine-Konflikt: 3.500 russische Soldaten sollen offenbar getötet worden sein

Update vom 26. Februar, 8.40 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben den russischen Truppen nach eigenen Angaben seit Beginn der Invasion schwere Verluste zugefügt. 3500 russische Soldaten seien getötet und 200 weitere gefangen genommen worden, teilte das ukrainische Militär am Samstag mit. Zudem seien 14 Flugzeuge, acht Hubschrauber und 102 Panzer sowie mehr als 530 weitere Militärfahrzeuge zerstört worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Russland hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine am Donnerstag insgesamt mehr als 800 ukrainische Militärobjekte „außer Gefecht“ gesetzt. Dies teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstagmorgen in Moskau mit. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Nach Konaschenkows Darstellung wurden 14 Militärflugplätze, 19 Kommandoposten, 24 Flugabwehr-Raketensysteme vom Typ S-300 und 48 Radarstationen zerstört. Zudem seien acht Marine-Boote der Ukraine getroffen worden.

Konaschenkow sagte außerdem, dass Separatistenkämpfer aus der ostukrainischen Region Luhansk mittlerweile etwa 30 Kilometer in bislang von ukrainischen Regierungstruppen kontrolliertes Gebiet weit vorgerückt seien. Donezker Kämpfer hätten mit russischer Unterstützung weitere Geländegewinne über sechs Kilometer erzielen können. Am Freitagabend hieß es, die Aufständischen seien dort 25 Kilometer weiter in ukrainisches kontrolliertes Gebiet vorgedrungen.

Alle Hintergründe zum Ukraine-Konflikt finden Sie hier.

Ukraine-Konflikt: Behörden warnen vor Straßenkämpfen

Update vom 26. Februar, 7.45 Uhr: Die ukrainischen Behörden in Kiew warnen angesichts des russischen Einmarsches vor Straßenkämpfen in der Hauptstadt. „Auf den Straßen unserer Stadt laufen jetzt Kampfhandlungen. Wir bitten darum, Ruhe zu bewahren und maximal vorsichtig zu sein!“, hieß es in der Mitteilung am Samstag. Wer in einem Bunker sei, solle dort bleiben. Im Fall von Luftalarm sollten die Menschen den nächsten Bunker aufsuchen. Die Stadt veröffentlichte eine Karte dazu.

„Wenn Sie zuhause sind, dann gehen sie nicht ans Fenster, gehen sie nicht auf die Balkone.“ Die Menschen sollten sich etwa auch abdecken, um sich vor Verletzungen zu schützen.

Ukraine-Konflikt: Explosionen und Schüsse in Kiew - Das geschah in der Nacht zu Samstag

Update vom 26. Februar, 7.30 Uhr: Der Krieg Russlands gegen die Ukraine könnte in der entscheidenden Phase sein, in der Nacht meldete das ukrainische Militär viele Gefechte. Das geschah in der Nacht zu Samstag.

Update vom 26. Februar, 6.15 Uhr: Russische Truppen haben in der Nacht zu Samstag eine Kaserne der ukrainischen Streitkräfte im Westen von Kiew beschossen. Das teilte die ukrainische Armee mit. Der Angriff sei zurückgeschlagen worden. Die Kaserne liegt etwa sieben Kilometer vom Zentrum der Millionenstadt entfernt. Fotos zeigten hellen Feuerschein über der Stelle der Kämpfe. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren Explosionen und Schüsse zu hören.

Update vom 26. Februar, 6.10 Uhr: Mit einer Luftlandeaktion versuchen russische Truppen dem Anschein nach, den Militärflughafen Wassylkiw südlich von Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Bei den heftigen Kämpfen seien ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, sagte die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Natalija Balassynowytsch, in der Nacht zu Samstag ukrainischen Medien. Es seien viele russische Fallschirmjäger gelandet. „Wir haben Verluste. Wir haben viele Verletzte. Es sind leider 200“, sagte sie. Der Luftwaffenstützpunkt liegt etwa 40 Kilometer vom Kiewer Zentrum entfernt.

Ukraine-Konflikt: Ukrainisches Militär wehrt russische Angriffe ab

Update vom 26. Februar, 04.40 Uhr: Beim Versuch in Kiew weiter vorzurücken, stoßen die russischen Streitkräfte auf Widerstand. Wie das ukrainische Militär mitteilte, habe man einen Angriff auf eine der Stellungen in Kiew abwehren können. Der Angriff sei in der Nacht auf einen Posten auf der Kiewer Siegesstraße verübt worden, schrieben die Landstreitkräfte in ihrem Facebook-Auftritt. Die Kiewer Siegesstraße ist eine der Hauptverkehrsstraße in der ukrainischen Hauptstadt. Weitere Angaben zu den Gefechten und zum Ort waren nicht in Erfahrung zu bringen.

Ein ukrainischer Soldat sitzt nach einem Feuergefecht in der ukrainischen Hauptstadt verletzt auf dem Boden, ein Kamerad steht daneben.
Das ukrainische Militär versucht, in Kiew die Stellung zu halten. Derweil rücken die russischen Streitkräfte immer weiter in Kiew vor. © Emilio Morenatti/dpa

Update vom 26. Februar, 02.55 Uhr: Der staatliche ukrainische Dienst für Sonderkommunikation hat am frühen Samstagmorgen mitgeteilt, dass es aktuell in einem östlichen Vorort der Hauptstadt Kiew zu Zusammenstößen zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften komme. „Der Feind versucht, CHP-6 (ein Heizkraftwerk, Anm. d. Red.) in der Nähe von Troieschyna anzugreifen. Die Streitkräfte liefern sich eine Schlacht“, twitterte der Dienst.

Ukraine-Konflikt: CNN-Reporter melden laute Explosionen im Westen und Süden von Kiew

Reporter des us-amerikanischen TV-Senders CNN meldeten laute Explosionen im Westen und Süden von Kiew, wobei der Himmel von einer Reihe von Blitzen am Horizont erleuchtet wurde.

Update vom 26. Februar, 01.49 Uhr: Um die Stadt Vasylkiv, rund 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew, gibt es heftige Gefechte. Das melden die ukrainischen Streitrkräfte. „In der Stadt Vasylkiv in der Region Kiew, wo die Besatzer versuchen, einen Landetrupp zu landen, finden derzeit schwere Kämpfe statt“, hieß es in der Nacht.

Update vom 26. Februar, 01.39 Uhr: Wie CNN in der Nacht berichtet, erschüttern die ukrainische Hauptstadt eine Reihe von Detonationen. Noch könne nicht gesagt werden, welche Art von Explosionen es seien oder an welchem Ort sie genau stattgefunden haben. In der Ukraine ist es jetzt kurz nach 2:30 Uhr Ortszeit. Die Menschen haben Angst.

Ukraine-Konflikt: Ukrainische Streitkräfte schießen russisches Transportflugzeug ab

Update vom 26. Februar, 00.57 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte nehmen für sich in Anspruch, ein militärisches russisches Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 abgeschossen zu haben. An Bord seien russische Fallschirmjäger gewesen, schrieb der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj in der Nacht zum Samstag auf Twitter. Als Absturzstelle nannte er die Stadt Wassylkiw südlich der Hauptstadt Kiew. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Das ukrainische Luftwaffenkommando teilte mit, die russische Armee versuche in Wassylkiw Fallschirmtruppen abzusetzen. Es gebe schwere Kämpfe.

Ein beleuchtetes Fenster eines Wohnhauses in Kiew, dessen Beleuchtung aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet ist.
Ein beleuchtetes Fenster eines Wohnhauses in Kiew, dessen Beleuchtung aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet ist. Der ukrainische Präsident Selenskyj erwartet in der Nacht auf Samstag den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. ©  Efrem Lukatsky/AP/dpa

Update vom 26. Februar, 00.54 Uhr: Mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine haben die Staaten Polen, Tschechien und Bulgarien in der Nacht zu Samstag ihre jeweiligen Lufträume für russische Fluggesellschaften gesperrt. Die polnische Regierung teilte mit, der Bann trete um Mitternacht in Kraft. Der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka erklärte, auch in seinem Land sei ab Mitternacht keinem russischen Flugzeug mehr die Überquerung erlaubt.

Ukraine-Konflikt: Polen, Tschechien und Bulgarien sperren Luftraum für russische Fluggesellschaften

Auch das Verkehrsministerium in Sofia meldete die Sperrung des Luftraums. Russische Flugzeuge „dürfen nicht mehr in den souveränen Luftraum Bulgariens einfliegen, auch nicht über den Hoheitsgewässern“, erklärte das Verkehrsministerium in Sofia.

Update vom 25. Februar, 23.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet in der Nacht auf Samstag den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. In einer Erklärung am späten Freitagabend rief er die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Hauptstadt auf. „Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt“, sagte er.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hält eine Rede an die Nation.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet in der Nacht auf Samstag den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. © Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

Update vom 25. Februar, 23.13 Uhr: Die russische Armee hat im Ukraine-Krieg nach US-Erkenntnissen nahe der ukrainischen Großstadt Mariupol von See aus Soldaten und Gerät mit amphibischen Kriegsschiffen an Land gebracht. Solche Schiffe brauchen zum Landen keinen Hafen. Auf die Frage, ob er Informationen zu einem solchen Angriff bei Mariupol habe, sagte Pentagonsprecher John Kirby am Freitag: „Wir glauben, dass so ein Angriff heute ausgeführt wird.“ Die USA hätten aber keine genauen Informationen zum Fortschritt des Einsatzes, sagte Kirby.

Ukraine-Konflikt spitzt sich in Kiew zu - erneuter Bombenalarm

Update vom 25. Februar, 22.29 Uhr: Im Ukraine-Konflikt beruhigt sich auch am späten Freitagabend die Lage nicht. Medien berichten erneut von ertönenden Sirenen und Bombenalarm in der Hauptstadt Kiew. Bewohner seien aufgerufen, sich umgehend in den nächstgelegenen Luftschutzbunker zu bringen, teilte die Stadtverwaltung via Telegram mit.

Erstmeldung vom 25. Februar, 21.55 Uhr: Kiew - Der Ukraine-Konflikt spielt sich zusehends auch in der Hauptstadt Kiew ab. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko warnte die Einwohner der Millionenstadt nun vor einer „sehr schwierigen Nacht“. Der frühere Boxweltmeister schrieb auf Telegram: „Die Situation ist bedrohlich für Kiew - ohne Übertreibung.“ Russische Truppen seien in der Nähe der Hauptstadt, die Brücken der Stadt mit Soldaten gesichert. Es gebe Checkpoints nicht nur an den Stadtgrenzen.

Ukraine-Konflikt/Kiew: Klitschko berichtet von Explosionen, Kuleba von Raketenangriffen

Klitschko zufolge gab es am Abend fünf Explosionen im Abstand von drei bis fünf Minuten. Zunächst war unklar, was genau vorgefallen war. In Kiew gab es am Freitag mehrfach Luftalarm. Jewgenija (Name von der Redaktion geändert), eine Kontaktperson unserer Redaktion*, die derzeit in Kiew ist, berichtet von Schüssen, in Brand stehenden Gebäuden und toten Zivilisten. „Vor Kiew stehen russische Panzer.“ Der Freitag sei der schlimmste Tag bisher gewesen, sagt Jewgenija. Russland habe in der Nacht mit den Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt begonnen. „Wir kämpfen den ganzen Tag und die ganze Nacht.“

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba berichtete von „schrecklichen russischen Raketenangriffen“ auf die Hauptstadt. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Flucht. 

Dieses Bild der Fotoagentur Picture Alliance zeigt ein beschädigtes Gebäude durch eine Explosion in Kiew. Russische Truppen haben den erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet
Dieses Bild der Fotoagentur Picture Alliance zeigt ein beschädigtes Gebäude durch eine Explosion in Kiew. Russische Truppen haben den erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet © Maia Mikhaluk/PA Media/dpa

Ukraine-Konflikt: Russische Armee rückt bis Kiew vor - Luftangriffe im ganzen Land

Am Freitag gab es Luftangriffe in der ganzen Ukraine. In mehreren großen Städten, darunter Kiew, flüchteten die Menschen zum Schutz auch in U-Bahnhöfe. Ukrainische Truppen rückten in Kiew ein, um die Hauptstadt zu verteidigen. Diese Karte veranschaulicht, wo der Ukraine-Krieg wütet und diese Karte zeigt die bereits eroberten Gebiete im Ukraine-Krieg.

In der Region Kiew wurden nach offiziellen Angaben vier Menschen bei einem Luftangriff getötet und 15 verletzt. Auf Videos in sozialen Netzwerken sind Kämpfe in einem Wohnviertel im Norden von Kiew zu sehen. Die Bilder zeigen unter anderem, wie ein Panzer ein Auto überrollt, dessen Insasse anschließend gerettet wird. Aus Charkiw im Osten des Landes berichteten Medien und Anwohner von Explosionen.

Bei Cherson im Süden durchbrachen russische Truppen die ukrainischen Verteidigungslinien und überquerten den Fluss Dnipro. Das ist insofern brisant, weil dadurch befürchtet wird, dass russische Truppen nach Odessa vorrücken könnten - eine strategisch wichtige Hafenstadt an der Schwarzmeerküste. Ukrainischen Angaben zufolge hatten russische Soldaten Odessa am Freitag bereits vom Meer mit Raketen beschossen. Betroffen sei auch Infrastruktur in der Region Mykolajiw. Mehrere Beobachtungsposten seien beschädigt worden.

Ukraine-Konflikt: USA melden „Schwungverlust“ Russlands - Nato aktiviert Verteidigungspläne

Am Freitagabend gab es derweil Berichte aus den USA, wonach Russlands Invasion im Ukraine-Konflikt langsamer geschieht als geplant. Russland habe weniger Fortschritte gemacht als erwartet, berichtet der US-Sender Fox News unter Berufung auf einen US-Berater. „Die Russen haben ein wenig von ihrem Schwung verloren“, heißt es von einem nicht namentlich genannten US-Verteidigungsbeamten. Putins Vertraute bekommen die Sanktionen des Westens nun immer mehr zu spüren. Unter ihnen: Alischer Usmanow, der am Tegernsee mehrere Villen besitzt.

Der Krieg dauert an. Die diplomatischen Bemühungen, den Ukraine-Konflikt zu lösen, ebenso. Der Westen setzt weiterhin auf Sanktionen für Russland. So wurde Russland vom Europarat suspendiert. Streitpunkt auch in der deutschen Russlandpolitik bleibt das Zahlungssystem Swift. Kanzler Olaf Scholz will Russland vorerst nicht ausschließen.

Die Nato hat derweil ihre Verteidigungspläne aktiviert - und Truppen zur Abschreckung Russlands verlegt. Und was macht Wladimir Putin*? Der Kreml hat im Ukraine-Konflikt offiziell ein Angebot für Verhandlungen überreicht, wenngleich mit der strengen Bedingung, dass sich die die ukrainische Armee ergibt. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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