Herzlich willkommen!

Wiesbaden - Manche Gäste begrüßt der Hotelmanager mit dem roten Teppich, andere weniger freundlich. Nach einer Umfrage sind Japaner bei den Hotel-Chefs sehr beliebt. Doch auch die Deutschen benehmen sich gut.
4500 Hotelmanager aus aller Welt wurden zu ihren Gästen aus 27 Nationen befragt. Die Umfrage startete das Online- Reiseportal www.expedia. de gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut TNS Infratest.
Im Gesamtergebnis lagen die Japaner ganz klar auf Platz eins. Die Gäste aus Fernost belegten in den Kategorien Benehmen, Höflichkeit, Ordnung/Sauberkeit (Platz zwei: Deutsche), Lautstärke/ ruhiges Verhalten und Zufriedenheit jeweils den ersten Platz.
Hinter den Japanern folgen in der Gesamtbewertung die Briten und Kanadier, während die Deutschen als Viertplatzierte die Schweizer, Niederländer und Australier und Schweden sowie US-Amerikaner auf die nächsten Ränge verweisen konnten. Auf den letzten Plätzen der 27 Nationen landeten Franzosen, Spanier, Türken und Griechen.
In Bezug auf die finanzielle Großzügigkeit kamen die US-Amerikaner klar auf Platz eins. Bei ihnen sitzt das Trinkgeld am lockersten, gefolgt von den Briten. Und dann kommen bereits die anscheinend zu Unrecht als geizig verschrieenen Deutschen, die sowohl bei den Punkten Trinkgeld als auch der allgemeinen finanziellen Ausgabenbereitschaft von den Hotelmanagern jeweils auf den dritten Platz gewählt wurden.
Die Umfrage korrigiert noch ein weiteres Vorurteil: Im Bezug auf die Beschwerdehäufigkeit belegen die Deutschen den viertletzten Platz unter den 27 Nationen. Hier sind USAmerikaner, Briten und Franzosen ganz vorne.
Beim Thema Stil haben die Befragten allerdings kein gutes Bild von den deutschen Hotelgästen: Weil es vor allem innerhalb Europas sehr schlechte Noten fürs modische Erscheinungsbild gab, landeten die Deutschen insgesamt auf dem vorletzten Platz.
Interessanterweise gab es auf den Fragebögen aus Asien und Amerika deutlich bessere Noten, da belegten wir unter den besten fünf Mode-Nationen. Platz eins errangen wenig überraschend die Italiener. Ganz perfekt sind die japanischen Gäste aber doch nicht: Bei der Bewertung ihres Bemühens, zumindest einige Worte in der Landessprache zu sprechen, landeten sie nur auf dem vorletzten Platz. Was aber verständlich wird mit dem Wissen, dass Japaner große Angst haben, sich zu blamieren und darum lieber nichts sagen, als etwas Falsches. Deutsche übrigens landeten in dieser Kategorie auf Platz zwei.
Volker Pfau