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Wiesen und Winzerdörfer: Der Kaiserstuhl

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Abwechslungsreiche Kulturlandschaft am Kaiserstuhl - dort zwischen Rhein und Schwarzwald gibt es Buchen- und Eichenwälder, Orchideenwiesen, Weinberge, Heideflächen und hügelige Wiesen. Hier ein Blick auf den Badberg. © dpa

Wiesen, Winzerdörfer, Rebstöcke und Obstgärten - Der Kaiserstuhl erhebt sich zwischen Schwarzwald und Vogesen wie eine Insel aus der Ebene des Oberrheintals.

Die Familie von Fritz Keller lebt schon lange in Oberbergen. Er führt in vierter Generation ein Familienunternehmen mit Weingut und Restaurants. “Wenn man wie ich viel reist und dann wieder nach Hause zurückkommt, merke ich immer wieder, in welchem Paradies wir hier wohnen“, sagt er.

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Wiesen, Winzerdörfer, Rebstöcke und Obstgärten und ganz im Hintergrund die Vogesen - zwischen Schwarzwald und Rhein erstreckt sich am Kaiserstuhl eine ehemalige Vulkanlandschaft, die längst viele Farbtupfer bekommen hat. © dpa

In der Tat - der zwischen Schwarzwald und Vogesen gelegene Kaiserstuhl, der sich wie eine Insel aus der Ebene des Oberrheintals erhebt, zählt zu den schönsten Ecken Deutschlands. Bis zu 557 Meter ragt das Massiv aus dem Rheintal auf. An seinen terrassenförmigen Hängen gedeihen seit jeher Reben.

Der Kaiserstuhl ist von der Sonne verwöhnt, und die Region die wärmste in Deutschland. Hinzu kommen Winzer, die das Beste aus den Weinreben holen. Fritz Keller ist nur einer von ihnen. 1990 übernahm er das Weingut “Schwarzer Adler“ von seinem Vater. Der war in den 80er Jahren ein Pionier durchgegorener Weine. Sein Sohn Fritz hat diesen Weinstil weiter vervollkommnet. Vor allem die für den Kaiserstuhl typischen Burgunderarten sind voller Saft und Kraft und zählen auch international zu den großen Weinen.

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Joachim Heger keltert ebenfalls wuchtige und trockene Grau- und Weißburgunder, und seine rassigen Spätburgunder werden von Weinkennern hoch gelobt. Sein Weingut liegt in Ihringen am südlichen Zipfel des Kaiserstuhls. Hier ist das Klima fast mediterran.

Zahlreiche Naturlehrpfade rund um Ihringen machen mit der einzigartigen Vielfalt von Pflanzen und Tieren bekannt. Allein 33 der 55 in Deutschland heimischen Orchideenarten können hier entdeckt werden. Auch seltene Vögel wie Pirol, Nachtigall oder Wiedehopf sind hier zu Hause. Hinzu kommen Tiere wie Smaragdeidechse, Gottesanbeterin oder Hirschkäfer. Lohnenswert ist ein Besuch des Forstlichen Arboretums, das mit einem Wald mächtiger Mammutbäume beeindruckt.

“Natur und Wein“ lautet das Motto eines Rundwegs durch den Vulkanfelsgarten im Winklerberg. Er führt vorbei am Alten Rebhäusle, dem Winklerbergbrünnele und einem historischen Treppenweg. Einen Weinlehrpfad hat auch das Winzerstädtchen Burkheim. “Dort erfahren Sie alles über Lagen, Rebsorten, Rebpflege und Anbaumethoden“, sagt Dominik Schweizer, der es mit 28 Jahren zum Kellermeister der renommierten Winzergenossenschaft Burkheim gebracht hat.

Burkheim präsentiert sich als herausgeputztes Kleinod mit unzähligen schiefen Fachwerkhäusern. Und etwas versteckt im Kirchgässle liegt das vielleicht kleinste und ungewöhnlichste Museum Deutschlands, das Korkenziehermuseum. Geschichte erleben kann man auch in der Europastadt Breisach. Schon von weitem zeigt sich der Münsterberg, der 35 Meter aus der Rheinebene ragt. Auf ihm thront das romanische Stephansmünster. Berühmt ist vor allem der geschnitzte Hochaltar.

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Weil gute Küche und Gastlichkeit schon immer typisch für den Kaiserstuhl waren, kann man sich überall in den Winzerdörfern an reich gedeckte Tische setzen. Das Angebot reicht von einfachen Straußenwirtschaften über bodenständige Landgastküche bis zu Gourmetspezialitäten. “Die Liebe zur Region geht auch über die Kulinarik“, bestätigt Fritz Keller. “Wir haben ausgezeichnete regionale Produkte.“ Und wer im Herbst am Kaiserstuhl ist, sollte unbedingt einmal an einer Weinlese mit zünftiger Vesper teilnehmen. Danach schmeckt der Wein meist nochmal so gut.

Detlef Berg, dpa

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