Meinung
Warum wir mehr Sicherheit brauchen: Bund nun doch für Corona-Testpflicht für Urlaubs-Rückkehrer
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Hoppla, plötzlich Sommer! War ja kaum vorherzusehen. Anders ist nicht zu erklären, dass der Bund nun, drei Tage vor August und schon mitten in den Sommerferien vieler Länder, plötzlich mit einem Plan für ungeimpfte Rückkehrer daherstolpert.
Peinlich ist das schon, hier speziell für die blasse SPD-Justizministerin Lambrecht. Ihre Bedenkenhuberei hat die Testpflicht unnötig verzögert.
In der Sache ist der Vorstoß klug und leider nötig. Wer fliegt, ist zu 100 Prozent getestet, genesen oder bestenfalls geimpft. Auf dem Landweg klafft eine Lücke. Die Erfahrung von August 2020 an Bayerns Autobahnen im Südosten (das Test-Chaos lassen wir ausnahmsweise mal beiseite) sind sehr lehrreich.
Niemanden stigmatisieren, aber offen ansprechen
Die geringere Sorge gilt den rückreisenden Urlaubern aus der Toskana. Aber bei Familienheimkehrern, vor allem vom Balkan und aus Osteuropa, gibt es höhere Infektionsgefahren. Bitte nicht stigmatisieren, aber offen ansprechen: Diese Gruppen sind oft nicht geimpft, selten getestet, aber in der Großfamilie sorgloser. Das ist riskant für die Gesellschaft.
Natürlich gibt’s nun viele Detailfragen. Dichte Grenzkontrollen will keiner, im heutigen Europa mit Binnenmarkt und Reisefreiheit wirken sie extrem schädlich. Also müssen Stichproben und Strafandrohungen wirken. Auch muss es Ausnahmen geben für den kleinen Grenzverkehr. Die Grundlinie ist aber richtig, auch die Hoffnung, damit für die Impfung zu werben: Die Freude über aktuell noch immer niedrige Infektionszahlen und die Angst vor der nahenden Bundestagswahl darf die Politik nicht blenden. Für den Herbst ist Vorsorge nötig.
Christian.Deutschlaender@ovb.net