Meinung
Corona-Impfstoff wird knapp: Der Staat versagt
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Es ist zum Verzweifeln: Im Südosten Bayerns, einem der Corona-Hotspots in ganz Deutschland, müssen viele Impfaktionen abgesagt werden, weil nicht einmal ein Bruchteil des benötigten Impfstoffs geliefert wird. Damit stehen wir quasi wieder ganz am Anfang der Pandemie.
Markus Söder gibt morgens, mittags und abends staatstragende Interviews, die Immer-Noch-Bundeskanzlerin mahnt zu entschlossenem Vorgehen, die Ministerpräsidenten diskutieren in Endlosschalten über Lockdowns. Und die Impfwilligen müssen wieder darauf warten, dass von irgendwoher der nötige Impfstoff kommt.
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Neidvoller Blick nach Spanien und Italien
Das selbstverliebte Bild vom deutschen Organisations-Weltmeister, der gerne auf andere Länder herabschaut, erleidet in dieser Pandemie schweren Schaden. Inzwischen blicken wir neidisch auf Spanien und Italien – und diese ungläubig zurück. Im Dezember 2021 kann man in Sachen Impfstoff nicht mal auf die böse EU verweisen. „Corona ist noch nicht vorbei“, lautete der Standardsatz der Politiker im Sommer. Gehandelt haben sie anders.
Auf den Krisenstab – angeführt von einem Generalmajor – kommt ein Riesenberg Arbeit zu. Aber auch die Ampel und ihr neuer Digitalisierungsminister muss die Organisation unseres Landes hinterfragen. Sehr grundsätzlich.
Mike.Schier@ovb.net