Meinung
Irreführende Corona-Zahlen für Rosenheim: Es geht drunter und drüber
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Wie weit Theorie und Praxis auseinanderliegen, zeigt sich derzeit mit Blick nach Rosenheim, wo durch irreführende Corona-Zahlen eine ganze Region in der Luft hängt. Ein Ende mit diesem Schlingerkurs fordert Rosi Gantner, stellvertretende Redaktionsleiterin der OVB-Heimatzeitungen, in ihrem Kommentar.
Kommentar – Die Corona-Fallzahlen gehen durch die Decke, die Kliniken sind am Limit, die regionalen Krankenhausampeln stehen auf Dunkelrot – im Prinzip klare Vorzeichen für eine Notbremse, die seit Tagen angekündigt wird. Hotspot-Regionen mit einer Inzidenz von über 1000 sollte Mittwoch der Lockdown drohen. So zumindest der politische Wille, der Ende vergangener Woche verkündet wurde. Und auf den die Kliniken händeringend warten.
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In der Praxis, vor Ort in Rosenheim, ein anderes Bild: Verwaltungsbehörden, die auf Anweisungen aus München warten müssen, während im Landtag debattiert wird. Datenpannen beim RKI, die für irreführende Zahlen sorgen und Entspannung vortäuschen, während die Behörden vor Ort längst das Überschreiten der Hotspot-Marke 1000 vermelden. Und eine ganze Region, die in der Luft hängt. Wann droht nun der Lockdown?
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Letztlich wird es auf Donnerstag hinauslaufen, nach einem Schlingerkurs durch Gesetzestexte, Beschlüsse und Verordnungen.
Von einer stringenten Linie ist mal wieder nichts zu bemerken – wie so oft in dieser Pandemie. So auch beim Thema Impfen. Ist die Nachfrage groß, fehlt es an Impfstoff, wie diesen Sommer. Steigt die Impfbereitschaft nach einer gewaltigen Delle wieder, sorgt eine Debatte über die Verwendung von Biontech und Moderna für Verunsicherung. Hausärzte wiederum werden mit ihren Booster-Impfbestellungen im Regen stehen gelassen.
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Es geht mal wieder drunter und drüber, in jeder Hinsicht. Wen wundert‘s da, dass Vertrauen schwindet und die Verunsicherung groß und größer wird.
Schreiben Sie der Autorin: rosi.gantner@ovb.net