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Eine kleine Idylle im Rupertiwinkel 

Erstellt:

Von: Simon Schmalzgruber

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Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift liegt auf einer Halbinsel im Höglwörther See.
Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift liegt auf einer Halbinsel im Höglwörther See. © Simon Schmalzgruber

Anger – Jeden Freitag lest Ihr hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal um den Höglwörther See. 

Wie viele Seen hier in der Region ist auch der Höglwörther See ein Relikt der Eiszeit. Nach dem Rückzug des Saalachgletschers vor gut 10.000 Jahren entstand dieses Gewässer und ist heutzutage ein Paradies für Tiere wie Menschen: Im Wasser tummeln sich unzählige Fische wie Forellen, Barsche, Hechte, Welse oder Aale, im und ums Wasser herum tummeln sich Menschen und erfreuen sich an der Schönheit von diesem Flecken Erde. Kommt mit auf einen einfachen, aber eindrucksvollen Spaziergang! 

Die Wanderung im Überblick 

Berg/Gipfel: Keiner 

Höhenmeter der Wanderung: Circa 20 Höhenmeter 

Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Parkplatz Höglwörther See, Moosanger, 83454 Anger, kostenlos 

Gehzeit: Eine halbe Stunde bis Stunde insgesamt 

Schwierigkeit: einfach 

Einkehrmöglichkeiten: Klosterwirt Höglwörth, Seecafé  

Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Keine besondere Ausrüstung/Kenntnisse notwendig 

Wann sollte man aufpassen? Dadurch, dass das Gebiet um den Höglwörther See Naturschutzgebiet ist, sollte man nur die ausgewiesenen Wege betreten, um die Ruhe der Tiere nicht zu stören. 

Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 5/5 Punkte: Einfach, kurz, eindrucksvoll: Die Tour um den Höglwörther See ist perfekt für Einsteiger! 

Für Familien mit Kindern geeignet? 5/5: Auch Familien mit Kindern kann diese Tour wärmstens empfohlen werden. 

Für Hunde geeignet? 4/5: Hundebesitzer müssen bedenken, dass ihre vierbeinigen Begleiter während der gesamten Tour angeleint werden müssen; wer zwischen der Badezeit von 15. Mai bis 15. September die Tour mit einem Bad kombinieren möchte, muss sogar gänzlich auf ihn verzichten. 

Lohnt der Gipfel-Ausblick? 1/5: Dadurch, dass der Höglwörther See in einer Senke liegt, wird es nix mit großer Aussicht. Lediglich Untersberg und Staufen können während der Tour erblickt werden. 

Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt  

Als Feierabendtour machbar: Durch den Gesamtaufwand von maximal einer Stunde eignet sich die Tour auch für den Feierabend. 

Eine Tour für (fast) alle: Dadurch, dass der Weg fast ausschließlich eben ist, ist die Tour selbst für die Jüngsten wie auch die Ältesten machbar. Nur Radfahrer sollten den Weg nicht benutzen. 

Viel zu entdecken: Nicht nur das säkularisierte Augustiner-Chorherren-Stift lädt zum Besuchen und Entdecken ein. Auch viele Infotafeln, beispielsweise zur Entstehung des Sees sowie zur Flora und Fauna erzählen uns von den Gegebenheiten vor Ort.  

Für wen die Tour nix ist  

Wer nicht gerne unter Menschen ist, sollte den Höglwörther See meiden. Besonders am Wochenende herrscht hier viel Betrieb. 

„Geh ma a Scheim!“

Startpunkt unserer kleinen, aber feinen Tour ist der Parkplatz am See, an dem es insbesondere am Wochenende schwer sein kann, noch eine freie Stelle zu finden. Denn ein Geheimtipp ist der Höglwörther See schon längst nicht mehr. Heute gehen wir die Tour im Uhrzeigersinn, darum nehmen wir erst einmal Kurs auf den Klosterwirt (ob wir gleich oder erst später einkehren, bleibt unserem Durst überlassen, aufgrund der großen Bierauswahl und des guten Services ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert). Nur einen Katzensprung weiter liegt das ehemalige Augustiner-Chorherren-Stift, dessen Besuch ebenfalls lohnt. Nicht nur die freskenreiche Kirche St. Peter und Paul, die heutzutage eine Filialkirche der Pfarrei Anger ist, wartet darauf, entdeckt zu werden. Auch Zeugnisse vergangener Zeiten, die sich erst bei genauerem Hinschauen zeigen, wie beispielsweise ein Brunnen aus dem Jahr 1764, einem Jahr, in dem das Kloster noch zum Fürsterzbistum Salzburg und damit noch zu österreichischen Ländereien gehört hat.  

Ein Blick in die spätbarocke Kirche St. Peter und Paul.
Ein Blick in die spätbarocke Kirche St. Peter und Paul. © Simon Schmalzgruber

Nach dem kleinen Rundgang durch das ehemalige Kloster wenden wir uns nun der Seeumrundung zu: Wir gehen ein paar Schritte in Richtung Wirtschaft zurück, biegen davor allerdings rechts ab und es geht ein paar Höhenmeter nach unten. Auf dem Weg dorthin lassen sich immerhin Untersberg und Staufen ausmachen – recht viel mehr Berge gibt es leider nicht auf dieser Tour zu sehen. Aber auch wenn der Bergblick nicht so umfassend ist, umso ausführlichere Informationen gibt es bei den vielen Tafeln, die um den Weg aufgestellt sind. Wer sich die Zeit nimmt, der erfährt einiges über die Entstehungsgeschichte des Sees, dessen Nutzung oder etwas über seine bewegte Vergangenheit (das Kloster kam beispielsweise erst im Jahre 1810 zu Bayern.) Abgesehen davon lädt der Höglwörther See durch viele am Wegesrand aufgestellte Bänke zum Verweilen ein. Wer daran gedacht hat, Badesachen mitzunehmen, der sollte sich beeilen: Ab dem 15. September herrscht dort nämlich Badeverbot. 

Ein detaillierter Blick auf Flora und Fauna

Ehe man sich versieht, haben wir schon die Hälfte der Seeumrundung geschafft. Immer wieder spiegelt sich das Kloster malerisch im Wasser. Außerdem wartet gleich ein weiteres Highlight: Kaskaden, auf denen in mehreren Stufen das Wasser herunterfällt. Knapp zehn Minuten nach den Kaskaden gehen wir ein paar Meter etwas steil hinauf. Es dauert nicht lange, bis wir am Seecafé angelangt sind. Eine große Speisekarte wird man dort nicht finden, aber wer sich mit Kaffee und Kuchen begnügt, der ist hier genau richtig! 

Ein weiteres Highlight auf der Tour: Diese Kaskaden.
Ein weiteres Highlight auf der Tour: Diese Kaskaden. © Simon Schmalzgruber

Nun dauert es nicht mehr lange, bis wir an unserem Ausgangspunkt angelangt sind. Vorher überschreiten wir noch eine Brücke, die uns einen detaillierten Blick auf die Flora und Fauna im und um See ermöglicht. So sollen sich beispielsweise auch Hechte, Aale oder Welse im Wasser tummeln. Wir haben sie nicht gesehen, aber vielleicht habt ihr ja mehr Glück? Auf jeden Fall findet unsere kleine, aber feine Tour nach der Brücke schon wieder ihr Ende und nach nicht einmal fünf Minuten sind wir wieder am Parkplatz angelangt.

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