Von Maria Eck zur Steinbergalm
Eine Tour zum Start der Wandersaison
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Siegsdorf – Jeden Freitag lest Ihr hier unseren Wander-Tipp. Dieses Mal geht es von Maria Eck zur Steinbergalm.
Maria Eck, Wallfahrtsort, Ort der Besinnung, Ort der Einkehr. Startpunkt einer Tour, die perfekt für den Start des neuen Wanderjahres ist. Kommt mit auf eine technisch wenig anspruchsvolle, aber lange Tour!
Die Wanderung im Überblick
Berg/Gipfel: keiner
Höhenmeter der Wanderung: Circa 350 Höhenmeter
Wanderparkplatz/Adresse fürs Navi: Parkplatz Maria Eck, Maria-Eck-Straße, 83313 Siegsdorf
Gehzeit: Circa zweieinhalb bis drei Stunden (circa gleiche Zeit zurück)
Schwierigkeit: einfach
Einkehrmöglichkeiten: Klostergasthof Maria Eck (am Ausgangspunkt, gehobenes Preissegment), circa 800 Meter, Montag Ruhetag; Hocherbalm, 1.035 Meter (fünf Minuten vom Aufstiegsweg entfernt); Steinberg-Alm, 1.000 Meter, Mittwoch Ruhetag
Benötigte Ausrüstung / Kenntnisse: Festes Schuhwerk, gegebenenfalls Stöcke, ein wenig Orientierungsvermögen
Wann sollte man aufpassen? Nicht jede Weggabelung ist beschildert, hier sind Spurenlesekünste gefragt.
Ist die Wanderung für Anfänger geeignet? 4/5 Punkte: Technisch anspruchslos, jedoch lang: Eine Tour für (fast) jeden Anfänger!
Für Familien mit Kindern geeignet? 4/5: Auch Familien mit Kindern sollten die Länge der Tour beachten, ansonsten ist die Tour empfehlenswert.
Für Hunde geeignet? 3/5: Für Hundebesitzer ist die Länge ebenfalls der Knackpunkt. Außerdem sind Frischwasserquellen eher rar, weshalb an genügend Wasser für den Vierbeiner gedacht werden sollte.
Lohnt der Gipfel-Ausblick? 1/5 Punkte: Dadurch, dass der Weg größtenteils durch den Bergwald verläuft, bietet sich nur selten die Möglichkeit, auf den Chiemsee, das Alpenvorland oder umliegende Berge zu schauen.
Drei Gründe, warum sich die Wanderung lohnt
Ruhe und Einsamkeit: In Maria Eck steppt zwar noch der Bär, aber spätestens ab der Mariengrotte ebbt der Menschenauflauf ab. Danach hat man quasi die ganze Tour für sich allein.
Ideale Einstiegstour: Dadurch, dass keine alpinen Gefahren auflauern, kann die Tour schon früh im Jahr begangen werden, um Ausdauer aufzubauen.
Andacht: Wer gläubig ist, kann sich auf dem Weg gleichermaßen zu einer christlich-spirituellen Reise begeben.
Für wen die Tour nix ist
Wer über keine Ausdauer verfügt, sollte die Tour nicht in Angriff nehmen.
Los geht’s!
Wir starten auf dem großen Parkplatz in der Nähe des Klosters. Von dort aus marschieren wir auf den Klostergasthof zu, doch nicht hinein – wollen wir doch erst einmal was für den Körper tun. Links vom Gastronomiebetrieb mit schönem Blick auf den Chiemsee geht es auf der Straße bergauf. Zum Glück verhindert die gute Beschilderung, dass wir uns verlaufen. Circa zehn Minuten später finden wir uns auf einer Sandstraße wieder, an der eine Skulptur des bekannten Künstlers Angerer der Jüngere steht. Wir gehen links an einem Stadel vorbei und verlassen die Zivilisation. Wir gehen ein paar Meter hinunter, ein paar Meter wieder hinauf – ein Muster, das sich noch mehrmals auf unserer Tour wiederholen wird. Zehn Minuten nach der Skulptur hätten wir die Möglichkeit, nach rechts abzubiegen, um zuerst eine Andacht an der Mariengrotte mitsamt Kapelle zu halten und dann nach 200 Metern einen schönen Blick auf den Chiemsee zu erhaschen. Da die Tour sonst wenig aussichtsreich ist, nehmen wir diese Möglichkeit gern wahr.
Um wieder auf unseren Weg zu gelangen, gibt es zwei Optionen: Entweder, wir gehen auf der gleichen Route wieder zurück, oder wir schlagen uns über einen Trampelpfad durch den Wald. Letzteres sollte allerdings nur begangen werden, wenn man Trittsicherheit und Orientierungsvermögen besitzt, da der Pfad schmal und etwas ausgesetzt ist und man durch das Altlaub den Weg nicht immer gleich sieht. Nachdem wir einen Viehrost überquert haben, geht es nun wieder etwas steiler durch den Wald. Mal rechts um, mal links um zieht sich der Weg durch den Wald. Besonders atemberaubend ist es zugegebenermaßen nicht, aber zumindest ruhig. Nur das Zwitschern der Vögel und das Knacken unserer Schritte begleiten uns. Eine gute halbe Stunde nach dem Viehrost kommen wir an eine kleine Hütte, von der sich immerhin ein schöner Blick auf den Hochfelln ergibt. Kaum fünf Minuten später gelangen wir an eine weitere Gabelung, an der wir links abbiegen. Mal auf, mal ab, geht es weiter ziemlich langweilig durch den Wald.
Eine Dreiviertelstunde bis Stunde später gibt es doch noch ein bissl Action: Wir verlassen die Forststraße und wechseln auf einen Steig, der im Frühjahr ziemlich matschig sein kann. Keine zehn Minuten später ist der Spaß aber schon wieder vorbei und wir gelangen an eine weitere Weggabelung, an der wir links abbiegen. 15 Minuten noch bis zur Steinbergalm. Schlussspurt! Wir marschieren erst auf die Hocherbalm zu, biegen aber 200 Meter davor nach rechts ab. Wir durchqueren eine Viehsperre, eine weitere und dann ist es endlich vollbracht! Wir sind an der Steinbergalm angelangt. Berg Heil kann man jetzt eher nicht wünschen, aber Prost! Nach der ganzen Anstrengung haben wir uns ein kühles Getränk redlich verdient.
Rückweg wie Hinweg.
Simon Schmalzgruber