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1860 Rosenheim mit Interimscoach: So will man den Torschützenkönig der Liga in Schach halten

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Von: Thomas Neumeier

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Neun Spiele lang agierte Michael Wallner (rechts) als Assistent von Klaus Seidel. Bis zur Winterpause übernimmt der 26-Jährige nun die 1860-Mannschaft.
Neun Spiele lang agierte Michael Wallner (rechts) als Assistent von Klaus Seidel. Bis zur Winterpause übernimmt der 26-Jährige nun die 1860-Mannschaft. © Franz Ruprecht

Es ist das Spiel eins nach dem Rücktritt von Trainer Klaus Seidel beim Fußball-Bayernligisten 1860 Rosenheim. Gegen Deisenhofen wird wieder Michael Wallner als Interimstrainer fungieren. Dabei muss er sich gleich gegen den besten Torschützen der Liga bewähren.

Rosenheim – Michael Wallner ist erst 26 Jahre und seit knapp zwei Jahren als Co-Trainer der ersten Mannschaft beim TSV 1860 Rosenheim tätig – eigentlich gilt man da noch als unerfahren. Was Wallner aber in diesen mehr als 20 Monaten erlebt hatte, reicht, um mehr erzählen zu können als viele ältere Trainerkollegen!

Zum zweiten Mal in etwas mehr als zwei Monaten muss er nun als Interimstrainer beim Schlusslicht der Fußball-Bayernliga Süd fungieren. Zunächst für ein Spiel ( 3:5 gegen Nördlingen ) nach der Trennung von Florian Heller, nun für drei Begegnungen bis zur Winterpause, nachdem Klaus Seidel am Donnerstagabend seinen Rücktritt erklärt hatte. Den Auftakt des Interims-Triples macht das Heimspiel am Samstag gegen den FC Deisenhofen, das um 14 Uhr angepfiffen wird.

Selbstvertrauen-Speicher soll anwachsen

Die Situation ist für Wallner gegenüber dem ersten Cheftrainer-Einsatz relativ unverändert. Weiter belegen die Sechziger den letzten Tabellenplatz, erneut haben sie eine Negativtendenz von acht Spielen mit nur einem Remis hinter sich und deshalb ist auch das Selbstvertrauen komplett am Boden. „Das ist natürlich klar. Aber Selbstvertrauen holt man sich auch nicht durch Worte, sondern mit kleinen Erfolgen im Spiel“, weiß Wallner. Jeder gewonnene Zweikampf, jeder geglückte Pass und jede Aktion im gegnerischen Strafraum sollen dafür sorgen, dass der Selbstvertrauen-Speicher bei seiner Mannschaft anwächst.

Von den neun Spielen an der Seite von Seidel will Wallner fortführen, dass die taktische Disziplin passt. „Es sind Grundprinzipien da, die wir weiter behalten wollen“, sagt er – und hat als Grundworte für das anstehende Spiel „Disziplin und Spaß“ ausgerufen. Wichtig sei, dass die Mannschaft die turbulente Situation aus den Köpfen bekommt, wenn man zum Spiel auf den Platz marschiert. „Sicher ist es für die jungen Spieler nicht einfach. Aber wenn der Schiri anpfeift, dann gelten nur noch die 90 Minuten auf dem Rasen“, sagt Wallner.

Ex-Profi ist der Torschützenkönig der Liga

Und in diesen 90 Minuten wird seine Mannschaft sicher auch genügend zu tun haben. Zwar ist der Gegner aus Deisenhofen nur Achter in der Tabelle, die Truppe von Trainer Andi Pummer – ein ausgewiesener Kenner der höheren bayerischen Fußball-Ligen – gilt aber nachweislich als spielstark und ist mit einer herausragenden Offensive ausgestattet. Ex-Profi Nico Karger führt mit 19 Treffern die Torschützenliste an, Sturmkollege Michael Bachhuber hat elf Tore erzielt – damit zeichnen sie für 30 der 38 Tore der drittstärksten Offensive der Liga verantwortlich.

Marinkovic nicht mehr im 1860-Trikot

Von solchen Zahlen können die Rosenheimer nur träumen, von einem prall gefüllten Kader auch. Die verletzten Spieler Luca Jesse, Markus Sattelberger, Christoph Wallner, Adel Merdan und Kai Polotzek fallen sicher aus, der Einsatz des erkrankten Bojan Tanev ist mehr als fraglich und Tim Kießling (vier Spiele) sowie Sascha Marinkovic (sechs Spiele) sitzen weiter ihre Rotsperren ab. Marinkovic wird auch keine Option mehr sein, wie Sportlicher Leiter Hans Kroneck erklärt. „Wir haben gemeinsam die Entscheidung getroffen, dass er nicht mehr für 1860 auflaufen wird.“ Gegen Deisenhofen sind nun insgesamt sechs A-Junioren-Spieler im stark ausgedünnten Rosenheimer Aufgebot – der Aufbruch in eine neue Zeitrechnung? „Nach dieser Woche geht es darum, dass die Burschen ihr ganzes Herzblut auf den Platz bringen“, fordert Kroneck.

Die Sechziger wollen sich auf jeden Fall die Chance erhalten, im Frühjahr in Sachen Klassenerhalt noch einmal angreifen zu können. Dann mit einem neuen Trainer, an dessen Seite Michael Wallner weitere Erfahrungen sammeln soll. Wenn die Entwicklung bei 1860 in diesem Tempo voranschreitet, dann kommen auch jetzt noch einige hinzu!

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