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Oberteisendorfs Top-Transfer Hofmann: „Der Kontakt ist nie abgebrochen“

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Von: Gabriel Zaunseder

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Wechselte nun vom SV Kirchanschöring zum SV Oberteisendorf: Florian Hofmann
Wechselte nun vom SV Kirchanschöring zum SV Oberteisendorf: Florian Hofmann. © Butzhammer

Dem SV Oberteisendorf ist ein echter Transfer-Hammer gelungen. Mit Florian Hofmann konnte der Kreisklassist einen hochklassigen Mittelfeldspieler für seine eigenen Reihen gewinnen. beinschuss.de sprach mit dem 31-Jährigen über seine Jugendzeit bei Red Bull Salzburg und den Wechsel von der Bayernliga zum SVO. Zudem blickt er auf über elf Jahre beim SV Kirchanschöring zurück.

Oberteisendorf - Der SV Oberteisendorf hat auf dem Transfermarkt ordentlich zugeschlagen und mit Florian Hofmann einen routinierten und hochklassigen Mann für das eigene Mittelfeld verpflichtet. Der 31-Jährige kommt aus der Bayernliga vom SV Kirchanschöring und ist ab sofort bei den „Blau-Weißen“ spielberechtigt.

Hofmann trainierte bei Red Bull Salzburg unter Huub Stevens

Ausgebildet wurde der Mittelfeldspieler bei seinem Heimatverein SV Oberteisendorf. Dort kickte er bis zur U12 und wechselte im Anschluss zum TSV 1860 Rosenheim. Bei den „Sechzgern“ spielte er zwei Jahre, ehe er sich zur B-Jugend dem Nachwuchs des österreichischen Serienmeisters Red Bull Salzburg anschloss.

Bei den Österreichern durchlief Hofmann dann sowohl die B- als auch die A-Jugend und durfte sogar unter Trainerlegende Huub Stevens bei den Profis mit trainieren. Nach einem kurzen Intermezzo beim SV Seekirchen, folgte im Sommer 2011 der Schritt des heute 31-Jährigen zum SV Kirchanschöring.

Der 31-Jährige kam in der bisherigen Bayernliga-Saison auf zehn Einsätze

In elf-einhalb Jahren bei den „Schwarz-Gelben“ kam der Mittelfeldspieler auf über 200 Pflichtspiele und erzielte dabei elf Treffer. In der abgelaufenen Spielzeit bestritt Hofmann verletzungsbedingt nur zehn Partien für den Bayernligisten. Deswegen entschied er sich jetzt für einen Wechsel in die Kreisklasse zum SV Oberteisendorf.

Der Kontakt zum SV Oberteisendorf ist nie abgebrochen.

Florian Hofmann

beinschuss.de sprach mit Hofmann über seine Jugend bei Red Bull Salzburg und die Zeit beim SV Kirchanschöring. Zudem verrät er, warum er nun in die Kreisklasse wechselt und wie seine Zukunftspläne aussehen.

Hallo Florian, Glückwunsch zu deinem Wechsel zum SV Oberteisendorf. Wie ist der Kontakt zu dem Kreisklassisten entstanden?

Florian Hofmann: Wenn ich ehrlich bin, ist der Kontakt nie abgebrochen, weil ich ja bei Oberteisendorf das Fußball spielen angefangen habe. In der Vergangenheit war ich auch, wenn ich Zeit hatte, mit dem SVO unterwegs und habe mir die Spiele der Jungs angeschaut. Zudem spielen dort aktuell sechs Cousins und viele Freunde von mir. Die letzten Wochen wurde der Kontakt zu den Verantwortlichen dann immer intensiver und so ist das Ganze ins Rollen gekommen.

Ich durfte bereits mit 15 Jahren bei den Profis von Red Bull Salzburg mittrainieren.

Florian Hofmann

Warum hast du dich nun für einen Wechsel entschieden?

Hofmann: Ich kann offen und ehrlich sagen, dass für mich beim SV Kirchanschöring im Sommer definitiv Schluss gewesen wäre und ich dann einen Wechsel in Erwägung gezogen hätte. Jetzt habe ich mich aber bereits im Winter für diesen Schritt entschieden, weil ich die letzten zwei bis drei Jahre oft verletzt war und dadurch wenig gespielt habe. Nach einer Verletzung muss man sich auch immer wieder zurück kämpfen und das wird nicht leichter, je älter man wird. Dafür habe ich einfach nicht mehr die Energie und die Motivation. Ich möchte einfach wieder mit meinen Freunden Fußball spielen und Spaß haben.

Fußballerisch hast du ja eine Top-Ausbildung genossen. Nach Stationen bei Oberteisendorf und 1860 Rosenheim, bist du zur B-Jugend zu Red Bull Salzburg gewechset. Wie bewertest du deine Zeit bei den „Bullen“?

Hofmann: Wahnsinnig lehrreich. Ich habe dort so viel gelernt und es war einfach eine geile Zeit, weil du auf dem Weg zum Profi warst und dementsprechend dein Alltag getaktet war. Ich bin dann auch in Österreich auf die Schule gegangen und unter der Woche hatte ich beispielsweise am Vormittag immer zweimal frei, weil wir da Training hatten. Zudem durfte ich bereits mit 15 Jahren unter Huub Stevens die Vorbereitung bei den Profis mitmachen. Insgesamt kann ich einfach sagen, dass ich sehr viel erlebt und gesehen habe und darüber bin ich sehr froh und auch stolz.

Die Atmosphäre und die Mannschaft vom SV Kirchanschöring haben mich total beeindruckt.

Florian Hofmann

Was hast du aus deinen Jahren im Nachwuchs-Leistungszentrum am meisten mitgenommen?

Hofmann: Dass man für sein Ziel hart arbeiten muss und Talent alleine nicht reicht. Ich aus meiner Sicht kann sagen, dass man für seinen großen Traum, Profifußballer zu werden, viel opfern muss. Vor allem, wenn die Zeit losgeht, in der deine Freunde feiern gehen. Dann muss man hart bleiben und die Finger vom Alkohol lassen. Wenn man dazu nicht bereit ist, wird es schwer, denn je höher es geht, desto enger wird es.

Nach deiner Zeit in Österreich bist du zum SV Kirchanschöring gewechselt. Warum kam im Sommer 2011 der Schritt zum SVK?

Hofmann: Bei Red Bull Salzburg habe ich damals einen Jugend-Profivertrag unterschrieben. Kurz danach hatte ich eine Schambeinentzündung und bin für knapp fünf Monate ausgefallen. Mir wurde dann mitgeteilt, dass ich zu teuer sei und ich mich nach einer Alternative umschauen soll. Da sieht man wieder, wie schnell es gehen kann. Ich hatte dann sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen der Kirchanschöringer und habe mir auch ein Heimspiel angeschaut, wobei ich von der Atmosphäre und der Mannschaft total beeindruckt und überzeugt war. Deswegen bin ich dann zum SVK gewechselt.

Ich will mit dem SVO mindestens auf dem dritten Platz bleiben.

Florian Hofmann

Du hast in knapp elf Jahren über 200 Pflichtspiele für Kirchanschöring bestritten und bist mit dem Verein auch in die Bayernliga aufgestiegen. Wie blickst du auf deine Zeit dort zurück?

Hofmann: Ich bin einfach unglaublich dankbar, dass ich so viel mit erleben durfte und Teil dieses geilen Vereins gewesen zu sein. Beim SV Kirchanschöring ist es, was mir sehr wichtig ist, wahnsinnig familiär und wir hatten immer eine richtige coole und gute Mannschaft. Ich hatte auch sportlich gesehen eigentlich nur tolle Zeiten und deswegen ist mir die Entscheidung, jetzt im Winter weg zu wechseln, so unglaublich sehr schwer gefallen. Ich bin aber absolut glücklich, dass ich mich damals für den Schritt zum SVK entschieden habe und kann mich für die tollen elf-einhalb Jahre nur bedanken.

Nun bist du also in der Kreisklasse angekommen. Was sind deine Ziele für die Rückserie mit Oberteisendorf?

Hofmann: Ich will einfach mit meinen Freunden und Cousins kicken und Spaß am Fußball haben. Es ist aber nicht so, dass ich nicht erfolgreich sein möchte. Ganz im Gegenteil. Ich weis, dass das die Verantwortlichen ungern hören, aber wir stehen aktuell auf dem dritten Platz und auf diesem will ich auch mindestens bleiben. Der Relegationsplatz zwei ist zudem in unmittelbarer Schlagdistanz. Aber mir ist klar, dass wir eine wahnsinnig junge Truppe haben und der vorzeitige Klassenerhalt oberste Priorität hat. Was dann am Ende rausspringt, werden wir sehen.

Noch eine letzte Frage zu dir. Wie sehen deine Zukunftspläne im Fußball aus?

Hofmann: Diese und nächste Saison will ich auf jeden Fall noch spielen, dann bin ich 33 Jahre alt. Wenn ich zu dem Zeitpunkt noch fit bin und Spaß am Fußball habe, kann ich es mir sehr gut vorstellen, zwei bis drei weitere Jahre zu kicken. Aber ich mache mir da keinen Stress und lasse alles auf mich zukommen.

Florian Hofmann, vielen Dank für das Interview.

gz

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