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SBC Traunstein verzichtet auf BFV-NLZ: Leiter Lehrberger erläutert die Gründe

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Jakob Schaumaier Sportpark (Symbolbild).
Jakob Schaumaier Sportpark (Symbolbild). © Archiv

Der SB Chiemgau Traunstein verliert zur neuen Saison sein BFV-Nachwuchsleistungszentrum, die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Fußball-Verband wird demnach im Sommer nicht mehr fortgesetzt. Im Gespräch mit beinschuss.de erklärt Leiter Kilian Lehrberger die Hintergründe und was sich in Zukunft ändern wird.

Traunstein - Am vergangenen Montag (20. März) teilte der Bayerische Fußball-Verband auf seiner Homepage mit, dass es ab kommenden Sommer nicht mehr 18, sondern nur noch 16 Nachwuchsleistungszentren geben wird. Denn neben dem 1. FC Passau hat auch der Landesligist SB Chiemgau Traunstein ab der kommenden Saison den Status als BFV-NLZ nicht mehr.

Nur noch ein BFV-NLZ in der gesamten Region Oberbayern

Damit gibt es in der gesamten Region Oberbayern nur noch ein einziges BFV-Nachwuchsleistungszentrum, dieses hat der Regionalligist SV Wacker Burghausen.

Doch warum verzichtet der SB Chiemgau Traunstein auf den Status „BFV-NLZ“ und was ändert sich nun im Jugendbereich des Landesligisten? NLZ-Leiter Kilian Lehrberger hat sich den Fragen von beinschuss.de gestellt und klärt über die Hintergründe auf.

NLZ-Leiter Lehrberger: „Aufstiege lassen sich aber nicht von heute auf morgen erreichen“

Warum wurde zur neuen Saison beschlossen, auf das BFV-NLZ zu verzichten?

Kilian Lehrberger: „Das hat allein sportliche Gründe. Der BFV hat immer wieder betont, dass die Jugendteams durchgängig in den höchsten bayerischen Spielklassen vertreten sein sollen. Deshalb standen wir bereits vor der Corona-Pandemie einmal auf der Kippe. Wir haben in den letzten Jahren viele Rahmenbedingungen verändert und halten fast alle Vorgaben für ein BFV-NLZ ein. Die einzige Vorgabe, die wir leider nicht erfüllen ist, dass wir nicht in den vom Verband geforderten Ligen spielen. So etwas lässt sich aber nicht von heute auf morgen ändern. Deshalb wurde uns vom Verband gesagt: Entweder schafft ihr es in absehbarer Zeit oder der Status fällt weg. Für dieses Ziel hätten wir von anderen Vereinen aus der Region die besten Spieler aggressiv abwerben müssen und das wollten wir nicht. Wir sehen es nicht als unseren Auftrag, Spielern Steine in den Weg zu legen, um als SBC Traunstein kurzfristig höhere Ligen zu erlangen. Deshalb haben wir nach langen Beratungen beschlossen, dass wir freiwillig auf den Status BFV-NLZ verzichten. Das war zunächst schwer zu akzeptieren, aber für uns als Verein ist es unter dem Strich die beste Entscheidung.“

NLZ-Leiter Lehrberger: „Wollen uns vom Ligendruck des BFV lösen“

Was ändert sich jetzt in der Nachwuchsförderung beim SB Chiemgau Traunstein?

Lehrberger: Für Eltern, Spieler und Trainer ändert sich nichts. Der einzige Unterschied ist, dass der Name wegfällt, mehr aber auch nicht. Für uns als Nachwuchsleistungszentrum des SB Chiemgau Traunstein bringt der Wegfall des Namens „BFV-NLZ“ überhaupt keine Nachteile. Unsere U12/U13 und U14 Mannschaften spielen auch weiterhin in den NLZ Förderligen bzw. die NLZ Vergleichsturniere. Wir machen bereits jetzt mehr als andere Nachwuchsleistungszentren und diesen eingeschlagenen Weg mitsamt dem breiten Angebot werden wir genauso weitergehen. Wir wollen unserer Linie treu bleiben und das einzelne Talent fördern und entwickeln und uns vom Ligendruck des BFV lösen. Die Eltern müssen sich also keine Sorgen machen, die bestmögliche Ausbildung ihrer Kinder ist weiter unser oberstes Ziel. 

Wie geht es mit dem DFB-Stützpunkt weiter?

Lehrberger: Hier ändert sich überhaupt nichts. Der DFB-Stützpunkt bleibt weiterhin in Traunstein. Wir haben uns entschieden, den DFB Stützpunkt behalten zu wollen und die intensive Zusammenarbeit mit DFB Koordinator Thomas Voggenreiter weiterhin zu forcieren. Ebenso wird Traunstein auch weiterhin zentraler Verein für die Regionalauswahlmaßnahmen und Förderprogramme des DFB bleiben. 

NLZ-Leiter Lehrberger: „Geht darum, dass die besten Spieler bestmöglich gefördert werden“

Welches Angebot bekommen die Nachwuchskicker bei euch?

Lehrberger: Wir haben viele Angebote für die Kinder. Da geht es über gezielte Talentförderung mit beispielsweise drei Trainingseinheiten pro Woche oder Kleingruppentraining. Aber wir bieten auch eine kostenlose Hausaufgabenbetreuung für die Jugendspieler an. Zudem gibt es Feriencamps und internationale Turniere.

Was sind die weiteren Ziele im Jugendbereich?

Lehrberger: Wir wollen die Kommunikation mit den Vereinen in der Region auf- und ausbauen. Dabei geht es darum klar zu kommunizieren, dass wir den umliegenden Vereinen nicht alle Spieler abwerben wollen. Es geht einfach nur darum, dass die besten Spieler bestmöglich gefördert werden und das ist bei uns möglich.

ma

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