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Altötting verkauft sich teuer - Kastl scheitert vom Punkt!

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Von: Christian Schulz

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Adrian Robinson vom Türk SV Ingolstadt verwandelt den entscheidenden 7-Meter gegen Egon Weber vom TSV Kastl.
Adrian Robinson vom Türk SV Ingolstadt verwandelt den entscheidenden 7-Meter gegen Egon Weber vom TSV Kastl. © Beinschuss

Manching - Am Samstag traten der Hallenmeister des Kreises Inn/Salzach TSV Kastl und der bei den Kreismeisterschaften in Traunreut unterlegen Finalist TV 1864 Altötting beim Hallenchampionat des Bezirks Oberbayern an. Dem Sieger der Oberbayerischen Hallenmeisterschaft winkte die Teilnahme an der Bayerischen Meisterschaft in Nürnberg. Altötting gab sich alle Mühe mitzuhalten - Kastl hatte am Ende ein Deja-Vu.

Bei der offiziellen Hallenmeisterschaft im Inn/Salzach-Kreis am Dreikönigstag in Traunreut hatten sich mit Kreissieger TSV Kastl und Finalist TV 1864 Altötting gleich zwei Mannschaften für die Meisterschaft im Bezirk Oberbayern an diesem Wochenende qualifiziert. Frohgemut fuhren die beiden Nachbarn also am Samstag zur "Oberbayerischen" nach Manching bei Ingolstadt.

In der dortigen tollen Sporthalle am Lindenkreuz spielten die jeweiligen Kreissieger und Finalisten zunächst in zwei Vierer-Gruppen um den Einzug ins Halbfinale, dann die erste beiden jeder Gruppe über Kreuz um den Einzug ins Endspiel - und dort um den Oerbayerischen Meistertitel und die damit verbundene Qualifikation für die Bayerische Hallenmeisterschaft am 28. Januar in Nürnberg.

Die Voraussetzungen für die beiden Inn/Salzach-Vertreter waren dabei natürlich unterschiedlich. Während es für den Kreisklassisten Altötting hauptsächlich um quasi olympisches "Dabeisein ist Alles" gehen sollte und darum sich möglichst teuer zu verkaufen, rechneten sich die Kastler - als einer von zwei im Teilnehmerfeld vertretenen Landesligisten (die höchstklassigen der teilnehmenden Mannschaften) - natürlich durchaus realistische Chancen auf den Titel aus. Zumal sie in der letzten Saison nur äußerst knapp und im 7-Meter-Schießen im Halbfinale am Türk SV Ingolstadt gescheitert waren.

Gruppe 1

SC Olching (Landesliga Südwest)

Türk SV Ingolstadt (Kreisliga)

FC Neuhadern (Kreisliga)

TV 1864 Altötting (Kreisklasse)

Der Außenseiter aus Altötting verkaufte sich in seiner Auftaktpartie tatsächlich so schlecht nicht. Zumindest gelang es ihm, das Rennen gegen den FC Neuhadern lange offen zu halten. Die knappe 1:0 Führung für die Münchner durch Alexander Gratz aus der siebten Minute blieb lange Zeit der einzige Treffer. Der TVA schaffte es nicht heranzukommen und es sah schon danach aus, als würde das Spiel so enden - dann überschlugen sich in der Schlussminute die Ereignisse. Satte drei weitere Tore fielen binnen dieser 60 Sekunden. Zunächst schnürte Gratz den Doppelpack zum 2:0, direkt drauf machte jedoch Christian Bitomsky den Anschlusstreffer für die Altöttinger - doch wiederum Gegenzug sorgte Peter Thempfli mit seinem 3:1 für die endgültige Entscheidung zugunsten des FCN. Es war ein Spiel auf Messers Schneide gewesen.

Gegen den Landesligisten SC Olching verloren die Mannen von TVA-Trainer Richard Siegert sogar noch knapper - nämlich lediglich mit 0:1. Cedric Zeisbergers Kiste in der elften von vierzehn Spielminuten blieb der einzige Torerfolg der Begegnung. Bitter für die Altöttinger: eigentlich war man nah dran, beziehungsweise gar nicht so weit weg - und doch schon nach diesen beiden Partien bereits ausgeschieden. Neuhadern und Olching hatten beide schon vier Zähler auf dem Konto und waren damit nicht mehr einzuholen.

Für den Gegner der Altöttinger im letzten Gruppenspiel, den Vorjahresfinalisten Türk SV Ingolstadt ging es allerdings noch um etwas. Genauer gesagt um Alles oder Nichts. Die Ingolstädter Türken benötigten nach zwei Unentschieden in Folge unbedingt einen Sieg um noch ins Halbfinale vorzustoßen und weiter im Turnier dabei zu sein. Und fast wäre es dem TVA gelungen ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen und sich nicht nur ehrenvoll - sondern auch erfolgreich zu verabschieden. Zwar lagen sie nach nur vier Minuten bereits durch Treffer von Onur Keskin (2.) und Adrian Robinson (4.) mit 0:2 im Hintertreffen - allerdings zeigten sie tolle Moral und holten genau so schnell auf - und noch mehr. Christoph Stadler (5.) und Arton Salihi (7.) besorgten den Ausgleich - Matthias Galler schaffte sogar die Führung für den TVA (9.). Ebenfalls in nur vier Minuten.

Es war toll anzusehen, wie die Altöttinger sich nicht aufgaben - und durch ihre Aufholjagd brachten sie auch die Halle hinter sich. Am Ende sollte es dennoch nicht zu etwas Zählbarem reichen. Durch Tore von Soner Keskin (11.) und Semih Soysal (12.) drehte der Türk SV das Spiel noch - und schaffte es auf den letzten Drücker in die Vorschlussrunde einzuziehen. Altötting jedoch konnte absolut erhobenen Hauptes aus diesem Turnier gehen - gerade das letzte Match hatte den gut 350 Zuschauern in der Halle jede Menge sehenswerte Futsal-Unterhaltung geboten.

Ergebnisse:

Türk SV Ingolstadt - SC Olching 1:1

FC Neuhadern - TV 1864 Altötting 3:1

Türk SV Ingolstadt - FC Neuhadern 0:0

TV 1864 Altötting - SC Olching 0:1

SC Olching - FC Neuhadern 4:2

TV 1864 Altötting - Türk SV Ingolstadt 3:4

Tabelle Gruppe 1:

1. SC Olching 6:3 Tore, 7 Punkte

2. Türk SV Ingolstadt 5:4, 5

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3. FC Neuhadern 5:5, 4

4. TV 1864 Altötting 4:8, 0

Gruppe 2

TSV Kastl (Landesliga Südost)

1.FC Penzberg (Bezirksliga Süd)

FC Hepberg (Kreisliga)

SV Ditib U'schleißheim (A-Klasse)

Inn/Salzach-Kreismeister TSV Kastl starte furios in seine Vorrundengruppe. Gegen die für gewöhnlich als stark einzuschätzende Hallentruppe von Zugspitz-Vertreter 1.FC Penzberg gelang der Equipe von Coach Sven Vetter gleich mal ein hochverdientes 3:1. Das war schön anzuschauen - und auch noch entsprechend erfolgreich. Eine erste Ansage des TSV, dass hier eventuell noch einiges folgen könnte. Zwar ermöglichten die Penzberger den Kastlern die Führung mit einem Eigentor (6.) - doch dann schlugen Tobias Urban (10.) und Sebastian Spinner (11.) zu und brachten den Sieg unter Dach und Fach. Penzberg gelang lediglich noch der Ehrentreffer in der Schlussminute.

Im zweiten Spiel der Gruppe taten sich die Vetter-Schützlinge dann aber schwerer. Ausgerechnet gegen den klassenniedrigsten Teilnehmer im Turnier - den SV Ditib Unterschleißheim. Wie so oft ist es gerade gegen die Kleinen (in diesem Fall ein Team aus der A-Klasse) am kniffligsten. Dabei legte der TSV einen Blitzstart hin - Spinner traf schon in der ersten Minute zum 1:0. Dies konnten die Türken aber drehen - und schnell das Blatt wenden. Zack, Bumm - zweimal Anton Jashanica (2. und 4.)! Schneller, als die Kastler sich umschauen konnten, lagen sie plötzlich im Rückstand. Nach zehn Minuten glich Dominik Grothe zwar zum 2:2 aus - dabei blieb es bis zum Ende. Auch weil die Kastler quasi mit der Schluss-Sirene einen 7-Meter vergaben, der hätte den Sieg bringen und das erreichen des Halbfinales fix machen können.

Wesentlich mehr als diese vergebene Siegchance schmerzte die Dorfkicker allerdings, dass Dominik Grothe in diesem Spiel einen Schlag auf den rechten Knöchel erhielt, der im Anschluss leicht anschwoll. Nicht nur, dass er damit nicht mehr ins Turniergeschehen eingreifen konnte - es bleibt zu hoffen, dass er im Sinne der Vorbereitung der Kastler auf die Frühjahrsrunde der Landesliga nicht mehr davon getragen hat, als eine Prellung.

Im dritten und letzten Spiel der Gruppe ließen sich die Kastler von diesen Sorgen wenig anmerken und gewannen souverän und ebenfalls wiederum höchst verdient gegen den FC Hepberg, der nur wenig entgegen zu setzen hatte. Zweimal Spinner (10. und 14.) sowie Michael Aigner trafen für die "Gallier". Vor allem Aigners Treffer war ein absolutes Schmankerl. Per Direktabnahme nach zuvor erfolgter direkter Kombination quer über das Spielfeld netzte der Kastler ein - ein traumhaft herausgespieltes Tor! Gruppensieg für Kastl - ab ins Halbfinale!

Ergebnisse:

TSV Kastl - 1.FC Penzberg 3:1

SV Ditib U'schleißheim - FC Hepberg 5:3

TSV Kastl - SV Ditib U'schleißheim 2:2

FC Hepberg - 1.FC Penzberg 4:1

1.FC Penzberg - SV Ditib U'schleißheim 4:0

FC Hepberg - TSV Kastl 0:3

Tabelle Gruppe 2:

1. TSV Kastl 8:3 Tore, 7 Punkte

2. SV Ditib U'schleißheim 7:9, 4

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3. FC Hepberg 7:9, 3

4. 1.FC Penzberg 6:7, 3

Im Halbfinale erneut Kastl gegen Türk SV

In ihrer Semifinal-Begenung trafen die Kastler wie bereits im letzten Jahr auf den Türk SV Ingolstadt. Und es sollte noch mehr in Sachen Deja-vu geben. Denn wie im Vorjahr musste auch dieses Entscheidungsspiel im 7-Meterschießen entschieden werden. Robinson hatte die Schanzer in Führung gebracht (5.) - Urban nur eine Minute darauf ausgeglichen (6.). Auch danach machten die Türken einigen Druck, trauten sich auch als Kreisliga-Truppe gegen einen Landesligisten etwas zu in der Halle. Hatte ja im letzten Jahr auch funktioniert. Auch diesmal führte sie ihr engagiertes Spiel in den Shoot-out, da bei einem ansatzlosen Spinner-Hammer die Latte für Torhüter Burak Soysal rettete.

TSV Kastl - Türk SV Ingolstadt 1:3 (n.7m.)

Das 7-Meter-Schießen ist kurz erzählt. Es lief wie im vergangenen Jahr. Und umgekehrt wie das im Halbfinale der Kreismeisterschaft in Traunreut gegen den heimischen TuS. Drei Schützen auf jeder Seite, Kastl vergab zweimal, die Türken droschen die Kugel in beiden ersten Versuchen ins Netz - das wars! Keine Bayerische Meisterschaft Ende Januar für die Kastler - erneuter Finaleinzug für den Türk SV Ingolstadt.

Landesligist Olching holt sich die Krone

Im zweiten Halbfinale hatte der auf dem Feld in der Landesliga Südwest beheimatete und dort als Aufsteiger auf Rang acht liegende SC Olching keine Mühe mit dem SV Ditib Unterschleißheim und siegte klar und deutlich mit 3:0 über den A-Klassisten, dem jetzt wohl etwas die Luft ausging.

Türk SV Ingolstadt - SC Olching 2:3

Im Endspiel um den Oberbayerischen Titel und die Qualifikation für die Bayerische Meisterschaft in Nürnberg standen sich also der Türk SV Ingolstadt und der SC Olching gegenüber. Das Finale gestaltete sich äußerst spannend - es war eine ganz enge Kiste bis ganz zum Schluss. Die Olchinger Führung durch Shkumbin Shala (8.) glich Robinson, der auffälligste Akteur des Türk SV kurz vor Ende per 7-Meter noch aus (13.). Dann überschlugen sich wiederum in der Schlussminute die Ereignisse - Führung Olching Mikotaj Simon, Ausgleich Türk SV Boris Manko, Siegtreffer für den SCO durch Cedric Zeisberger. Alles in nur einer Minute. Im Finale. Wahnsinn! Oberbayerischer Meister und Vertreter des Bezirks in Nürnberg war somit der SC Olching.

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Die genauen Ergebnisse und Statistiken von allen Spielen findet ihr HIER auf den Seiten des BFV.

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Gespielt wurde Futsal nach den BFV-Richtlinien für Hallenfußball

Die offizielle Hallenmeisterschaften des BVF werden nach den Spielregeln der FIFA, den Bestimmungen der Satzung und Ordnungen des BFV und den Vorgaben der BFV-Richtlinie für Hallenfußball durchgeführt. Die Bestimmungen sind über den Internetauftritt www.bfv.de abrufbar.

Anzahl der Spieler: 4 Feldspieler, 1 Torwart und bis zu 7 Auswechselspieler (Gesamtspielerzahl max. 12)

Ball: Futsal-Ball

Spielzeit: 1 x 14 Minuten ohne Halbzeitpause

Kumulierte Fouls: ab dem 5. Foul gibt es 10-Meter Freistoß

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