Klartext: "Die FIFA macht die Basis kaputt!"

Dass sie kommen wird, hatten die meisten schon befürchtet. Jetzt steht fest: 2026 kommt die Mammut-WM. Die FIFA will eine Weltmeisterschafts-Endrunde mit fast einem Viertel aller Fußball-Nationen. Das geht auf Kosten des Amateurfußballs. Ein Kommentar:
Stefan Bell, Bundesligaprofi bei Mainz 05 und Vorsitzender eines Kreisligisten, hatte letzte Woche im Kicker gewarnt: Es gibt viel zu viel Spitzenfußball im Fernsehen, eine weitere Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags führe zu einer "Übersättigung".
Nun geht dieser Trend weiter. 48 Mannschaften nehmen bei der Weltmeisterschaft in neun Jahren teil. Eine WM sollte doch eigentlich den besten Nationen der Welt vorbehalten sein? Wofür wird denn eigentlich noch eine Qualifikation gespielt?
Spiele, Sponsoren, Spektakel

Ganz einfach: Es geht um das Geld! Mehr Spiele, mehr Sponsoren, mehr Spektakel. Auch weniger bekannte und interessante Mannschaften lassen die hohen Einnahmen der FIFA weiter steigen - 600 Millionen Euro sollen es mehr werden durch die erhöhte Teilnehmerzahl.
Absolut wahnsinnige Beträge, wenn man bedenkt, dass einige Amateurklubs Probleme haben den Jugendmannschaften vernünftige Trikots zu stellen, ehrenamtlichen Betreuern oder Trainern sogar das Spritgeld versagt bleiben muss.
"Mammut-WM wird Stellung der Amateure verschlechtern"
Die Kommerzialisierung des Fußball geht weiter und weiter. An der Basis ist davon aber wohl nichts zu merken. Der Breitensport kämpft um Zuschauer- und Sponsorengelder, eine Mammut-WM wird die Stellung der "Amateure" weiter verschlechtern.
Amateurvereine integrieren junge Menschen, sie leisten einen Beitrag zur Sozialisation und: sie bilden aus und fördern Talente. Weltmeister wie Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger starteten ihre Karrieren bei der FT Gern oder beim FV Oberaudorf.
Wenn diese Basis "Amateurfußball" einbricht, dann wird das komplette System "Fußball" einstürzen.
Beinschuss-Reporter Max Böning kommentierte.