Weder Glanz noch Spektakel - aber drei Punkte

Kaufbeuren - Kein Glanz, kein Spektakel, aber drei Punkte - das galt für den am Ende erfolgreichen Auftritt der Starbulls am Freitagabend bei ihrem winterlichen Gastspiel im Allgäu. *NEU: Videos*
Gegen einen nach zuletzt sieben Pleiten in Folge stark verunsicherten ESV Kaufbeuren setzten sich die Rosenheimer Eishockeyspieler unter dem Strich knapp, aber verdient mit 4:3 (0:0, 2:2, 2:1) durch. Mann des Abends in einer insgesamt schwachen DEL2-Begegnung war Wade MacLeod, der in der Sparkassen-Arena zwei Treffer auflegte und dann kurz vor Schluss für den grün-weißen Siegtreffer verantwortlich zeichnete.
In der Tabelle schlägt sich dies positiv nieder: Durch die gleichzeitige Pleite von Frankfurt in Riessersee sind die Starbulls bis auf zwei Zähler an den sechsten Platz, der nach Abschluss der Hauptrunde zur direkten Playoff-Teilnahme berechtigen würde, herangerückt.
Drei gegen Fünf problemlos überstanden
Bereits der erste Durchgang verlief auf sehr überschaubarem Niveau. Ohne Neuert, Veisert und Gaschke, dafür aber wieder mit dem zuletzt kranken Micky Rohner und dem angeschlagenen Kapitän Andrej Strahkov hatten die Starbulls in der Anfangsphase durch Manuel Edfelder und Tyler McNeely kleinere Chancen. Anschließend überstanden die Oberbayern ein langes doppeltes Unterzahlspiel problemlos, Wade MacLeod hatte währenddessen sogar eine ansehnliche Kontergelegenheit. Gegen Drittelende tauchte Fabian Zick frei vor dem ESV-Tor auf, vergab aber. Da anschließend auch ein doppeltes Überzahlspiel der Rosenheimer ungenützt blieb, wurden torlos zum ersten Mal die Seiten gewechselt.
Video: Die Höhepunkte der Partie
Dies änderte sich gleich nach Wiederbeginn, als Marc Schmidpeter die Scheibe einfach mal in den Slot spielte und von einem Rosenheimer Verteidiger am verdutzten Timo Herden vorbei ins eigene Tor gelenkt wurde (22.). In einer Partie, die durch viele umstrittene Entscheidungen von Referee Ulpi Sicorschi zerfahren blieb, antwortete Rosenheim in der 29. Minute nach einem schönen Spielzug im Powerplay über Peter Lindlbauer und Stefan Loibl durch CJ Stretch aus spitzem Winkel mit dem 1:1.
Drei Zeigerumdrehungen später gelang den Allgäuern exakt eine Sekunde vor dem Ablauf einer Rosenheimer Strafe durch einen Schuss von Josh Burnell aus dem Handgelenk die neuerliche Führung (32.). Lindlbauer erzielte in der 36. Minute im zweiten Versuch jedoch das verdiente 2:2. Zu diesem Zeitpunkt stand Verteidiger Tobias Thalhammer - vermutlich verletzungsbedingt - bereits nicht mehr auf dem Eis. Seinen Part in der Abwehr übernahm Max Vollmayer, der die Begegnung in der vierten Sturmreihe begonnen hatte.
Blitzstart ins letzte Drittel
Im Schlussdrittel durften die rund 250 Rosenheimer Fans unter den 1.799 Besuchern am Berliner Platz bereits nach 21 Sekunden jubeln. Wade MacLeod gewann hinter dem Tor einen wichtigen Zweikampf, spielte in den Slot und Dominik Daxlberger überwand Vajs aus kurzer Entfernung. David Vallorani und Loibl hatten anschließend die Vorentscheidung bereits auf dem Schläger, ehe Kaufbeuren noch einmal ins Spiel zurückkam.
Lee Baldwin war in der 51. Minute im Powerplay zum 3:3 erfolgreich. Die Entstehung war aber zweifelhaft, denn warum die Schiedsrichter beim vorausgegangenen Bully das zweimalige falsche Anspiel der Gastgeber nicht - wie im Regelwerk eigentlich vorgeschrieben - mit einer Strafe ahndeten, blieb deren Geheimnis. Danach musste Herden noch eine starke „Doppel-Parade“ gegen Burnell und Daniel Oppolzer auspacken, ehe die Starbulls im Finish auf die Siegerstraße einbogen. Bei zwei Mann mehr auf dem Eis klappte es zunächst (wieder) nicht, doch 83 Sekunden vor dem Ende war es schließlich MacLeod, der die Scheibe aus halbrechter Position zum 4:3-Siegtreffer in die Maschen zimmerte (59.).
Video: Die Stimmen der Trainer
Das Spiel in der Statistik:
ESV Kaufbeuren - Starbulls Rosenheim 3:4 (0:0, 2:2, 1:2)
Tore: 1:0 (22.) Marc Schmidpeter (Josh Burnell), 1:1 (29.) CJ Stretch (Stefan Loibl, Peter Lindlbauer - Überzahl-Tor), 2:1 (32.) Josh Burnell (Simon Schütz - Überzahl-Tor), 2:2 (36.) Peter Lindlbauer (Wade MacLeod, Dominik Daxlberger), 2:3 (41.) Dominik Daxlberger (Wade MacLeod, CJ Stretch), 3:3 (51.) Lee Baldwin (Daniel Oppolzer, Michael Baindl - Überzahl-Tor), 3:4 (59.) Wade MacLeod (Tyler McNeely - Überzahl-Tor).
Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi (Waldkraiburg).
Strafen: Kaufbeuren 30 - Rosenheim 18.
Zuschauer: 1.799.
mw