Nach K.O.-Check: Wie geht es Gustav Veisert?

Rosenheim - Ziemlich ungefährdet gewannen die Starbulls am Sonntagabend mit 4:1 gegen die Wölfe Freiburg. Doch bei einer Szene stockte den Fans im Kathrein-Stadion der Atem.
Mit mächtig Anlauf checkte der Freiburger Ondrej Svanhal Gustav Veisert zu Beginn des letzten Drittels in die Bande. Der Starbulls-Verteidiger sackte benommen zusammen und blieb erstmal regungslos liegen. Sofort eilten Ärzte und Sanitäter auf die Eisfläche. Erst nach minutenlanger Behandlung konnte der 19-Jährige, festgezurrt mit Kopfschutz und Halskrause, auf einer Trage in die Kabine gebracht werden. Trainer Franz Steer hatte – zum Glück – bereits am Sonntagabend leichte Entwarnung vermelden können: "Gustav hat kurzzeitig seine Finger nicht mehr gespürt. Aber die Ärzte haben seine motorischen Fähigkeiten überprüft, die waren okay!"
Und der U20-Nationalspieler ist in der Tat relativ glimpflich davongekommen. "Es ist Gott sei Dank nicht so dramatisch, wie es zunächst ausgesehen hat", sagte der 2. Starbulls-Vorstand Peter Dürr am Montagvormittag auf Nachfrage von rosenheim24.de. Veisert hat die Nacht zuhause im Kreise seiner Familie verbracht und ist im Laufe des Vormittags im Ortho-Zentrum Rosenheim noch einmal genau durchgecheckt worden. "Er hat eine Gehirnerschütterung erlitten und wird somit die nächsten Spiele ausfallen", so Dürr weiter.
Video: Starbulls vs. Freiburg
Böses Foul oder unglückliche Aktion?
Bleibt die Frage, ob die Aktion (Anm. der Red.: im Video ab 3:28 Minuten zu sehen) von Svanhal in Ordnung war oder ob diese von Schiedsrichter Martin Holzer mit einer Strafe geahndet hätte werden müssen? Die Videobilder zeigen zwar die Intensität des Checks, aber ob dabei Schulter und/oder Schläger regelwidrig eingesetzt wurden, lässt sich auf den der Redaktion vorliegenden Aufnahmen nicht zweifelsfrei erkennen. Fakt ist jedoch, dass der Puck bei Ausführung des Checks schon weit weg war und der Freiburger Stürmer die Aktion wohl noch hätte abbrechen können. Erschwerend kommt hinzu, dass Veisert den herannahenden Angreifer in dieser Szene wohl überhaupt nicht gesehen hat und somit nicht auf den "Einschlag" vorbereitet war.
Ob die Starbulls nun Einspruch bei der Liga einlegen und eine Sperre für den Tschechen beantragen, ist noch nicht entschieden. "Wir werden uns genau überlegen, ob wir etwas unternehmen", sagte Dürr, der im ständigen Austausch mit Steer, Mannschaftsleiter Ingo Dieckmann und seinen Vorstandskollegen steht. Bis Montag, 13 Uhr, hätten die Grün-Weißen Zeit, um die Videobilder mit einem entsprechenden Antrag beim DEL2-Disziplinarausschuss einzureichen.
Sollte dies geschehen, sichtet die Kommission das Video. Zudem würden die Schiedsrichter und der andere Verein ebenfalls Gelegenheit zu einer entsprechenden Stellungnahme erhalten. Danach würde dann entschieden, ob Svanhal nachträglich gesperrt wird oder eben nicht. Dürr stellt jedoch eindeutig klar: "Wichtig ist in allererster Linie, dass Gustav nichts Schlimmeres passiert ist!"
mw