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Starbulls verzweifeln an Chancen und Schiris

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Von: Martin Weidner

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© Starbulls Rosenheim/Ludwig Schirmer

Rosenheim - Es war unterhaltsam, es war temporeich - und phasenweise sehr hitzig. Doch weil die Starbulls ihre Chancen nicht nützten, gingen sie gegen den Tabellenführer leer aus. *NEU: Videos*

Vor fast 3.000 Zuschauern verloren die Rosenheimer Eishockeyspieler das erste Spiel des neuen Jahres am Sonntagabend mit 2:4 (1:2, 1:0, 0:2) gegen die Fischtown Pinguins und haben damit in der Tabelle wertvollen Boden eingebüßt. Mit einem Sieg hätten die Grün-Weißen bis auf drei Zähler an die Löwen Frankfurt heranrücken können, die aktuell als Sechster den letzten direkten Playoff-Rang belegen. Und unnötig war die Pleite auch noch, weil die Starbulls dem Gast von der Nordsee ein mehr als ebenbürtiger Gegner waren und angesichts der Chancenanzahl eigentlich locker als Sieger vom Eis hätten gehen müssen.

Los ging es bereits im ersten Drittel, als Fabian Zick, Tyler McNeely, David Vallorani und zweimal Wade MacLeod, der erst die Oberkante der Latte traf und dann in Unterzahl ein Break gegen Fischtown-Keeper Gerry Kuhn versiebte, glasklare Torchancen ausließen. Bremerhaven agierte indes abgeklärt und legte in Minute 13 vor, als fälschlicherweise gleich drei Starbulls-Spieler in Unterzahl Top-Scorer Björn Bombis attackierten. Dieser schob die Scheibe zum freistehenden David Stieler, der aus der Drehung zum 0:1 erfolgreich war.

Video: Die Highlights der Partie

Diesen Fauxpas korrigierte Rosenheim zwar nur rund eineinhalb Minuten später, als Micky Rohner im Powerplay von der blauen Linie wuchtig abzog und Kuhn die Sicht versperrt war - 1:1 (15.). Doch dieses Resultat konnten die Starbulls nicht in die Pause retten, denn David Zucker fälschte 23 Sekunden vor der Sirene einen Schuss von Cody Lampl in doppelter Überzahl zum 1:2 ab (20.).

Schiris sorgen für Hektik

Spätestens im Mittelabschnitt wurde es hektisch. Der weiterhin verunsichert wirkende David Vallorani "vergaß" zunächst alleine vor dem Tor, den Puck mitzunehmen und verpasste so den an sich sicheren Ausgleich. Diesen besorgte schließlich Dominik Daxlberger im Nachschuss in Minute 30, als Kuhn einen Hammer von Beppo Frank nicht festhalten konnte. 

Rund um diese Szene kochte jedoch immer wieder die Volksseele hoch, weil die Schiedsrichter Nicole Hertrich und Tony Engelmann dem Spiel über weite Strecken nicht gewachsen waren. So wurden klare Fouls an CJ Stretch, MacLeod oder Rohner gar nicht gepfiffen, stattdessen wanderten mehrmals Spieler für "Vergehen" in die Kühlbox, die man gar nicht als solche bezeichnen konnte. Dennoch hätten die Starbulls in dieser Phase vorlegen müssen. Manuel Edfelder traf am langen Pfosten freistehend den Puck nicht richtig und am Ende des Drittels konnten die Hausherren ein lange doppelte Überzahl nicht nützen.

Kalte Dusche im letzten Abschnitt

Dafür gab es gleich zu Beginn des letzten Abschnitts die kalte Dusche. Genau 62 Sekunden waren gespielt, als Tim Miller im Slot zuviel Freiraum genoss und die Scheibe zur neuerlichen Gästeführung unter die Latte schaufelte (41.). Die Rosenheimer rannten trotz zunehmend schwindender Kräfte an - und hatten wieder Pech mit einer Schiedsrichter-Entscheidung: In der 55. Minute lag der Puck nach einem Versuch von McNeely wohl im Tor, doch die Unparteiischen hatten es anders gesehen und die Szene abgepfiffen. Alle Proteste von Spielern und von den Rängen halfen nichts. Als Vallorani und Stefan Loibl weitere Chancen ausgelassen hatten, war die Messe gelesen, zumal Jordan Owens 37 Sekunden vor der Schlusssirene auch noch ins inzwischen leere Starbulls-Tor zum 2:4-Endstand getroffen hatte (60.).

"Rosenheim war sehr stark heute, aber ich bin stolz auf mein Team, das 60 Minuten sehr hart gearbeitet hat und läuferisch alles gegeben hat",  freute sich Bremerhavens Coach Ben Doucet über den zehnten Auswärtssieg seiner Mannschaft in Folge.

Sein Kollege Franz Steer wollte zu den Referees lieber nichts sagen, konnte über den Spielverlauf aber nur den Kopf schütteln: "Wir sind wieder mal an unserer Chancenauswertung gescheitert! Wir waren vier-, fünfmal ganz alleine vorm Tor. Das ist brutal!“ Einen Unterschied zum Spitzenreiter konnte Steer kaum erkennen: „Nur in Überzahl haben wir nicht das gespielt, was wir trainiert hatten. Die Special Teams haben heute den Ausschlag geben!" Zeit zum Durchschnaufen gibt es jedoch nicht: Weiter geht´s für die Starbulls bereits am morgigen Dienstag (19.30 Uhr, Kathrein-Stadion) mit einem weiteren (wichtigen) Heimspiel gegen die Roten Teufel Bad Nauheim.

Video: Die Stimmen der Trainer

Das Spiel in der Statistik:

Starbulls Rosenheim - Fischtown Pinguins 2:4 (1:2, 1:0, 0:2)
Tore: 0:1 (13.) David Stieler (David Zucker, Björn Bombis - Überzahl-Tor), 1:1 (15.) Michael Rohner (Stefan Loibl, Tyler McNeely - Überzahl-Tor), 1:2 (20.) David Zucker (David Stieler, Cody Lampl - Überzahl-Tor 2), 2:2 (30.) Dominik Daxlberger (Beppo Frank, Peter Lindlbauer - Überzahl-Tor), 2:3 (42.) Tim Miller (Jan Kopecky, Patrick Klöpper), 2:4 (60.) Jordan Owens (Benjamin Zientek, Gabe Guentzel - ENG).
Schiedsrichter: Nicole Hertrich (Bergkamen) und Tony Engelmann (Ratingen).
Strafen: Rosenheim 14 - Bremerhaven 18.
Zuschauer: 2.957.

mw

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