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Offiziell: FC Bayern stellt Nagelsmann frei

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Markus Zwigl, Tim Niemeyer, Felix Graf

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Julian Nagelsmann kommt in München an.
Julian Nagelsmann kommt in München an. © Sven Hoppe - dpa picture alliance

München - Am Donnerstagabend (23. März) überschlugen sich die Ereignisse. Wie aus dem Nichts wurde plötzlich gemeldet, dass der FC Bayern München seinen Trainer Julian Nagelsmann vor die Tür setzt. Das ist nun offiziell. Auch ein Ersatz steht fest: EX-BVB-Coach Thomas Tuchel übernimmt.

Update, 17.50 Uhr - FC Bayern stellt Nagelsmann frei

Der FC Bayern hat nun offiziell bestätigt, dass Julian Nagelsmann nicht mehr länger Trainer des Rekordmeisters ist. Nachfolger wird Thomas Tuchel. Zu dieser Entscheidung kamen der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić in Abstimmung mit dem Präsidenten Herbert Hainer. Tuchel erhält laut FCB-Mitteilung einen Vertrag bis zum 30.6.2025 und wird am Montag erstmals das Training leiten.

Mit Nagelsmann werden auch die Assistenztrainer Dino Toppmöller, Benjamin Glück und Xaver Zembrod freigestellt.

Update, 17.10 Uhr - Romano gibt weitere Details bekannt

Transferexperte Fabrizio Romano, der auch schon als Erstes über das Nagelsmann-Aus berichtet hat, hat in einem Tweet weitere Details zur aktuellen Situation beim FC Bayern bekannt gegeben. Demnach ist das Meeting zwischen der Führungsriege des Rekordmeisters und Nagelsmann vorbei. Der Club soll die Entscheidung bald verkünden und offiziell machen, dass die Tage des 35-Jährigen beim FCB gezählt sind. Nagelsmanns Agenten haben das gegenüber Romano offenbar bereits bestätigt.

Der Trainer soll von der Nachricht am Donnerstag überrascht worden und sehr, sehr enttäuscht sein.

Update, 15.35 Uhr - Nagelsmann an Säbener Straße angekommen

Julian Nagelsmann ist an der Säbener Straße angekommen. Videos zeigen den baldigen Ex-Trainer des FC Bayern München, wie er mit versteinerter Miene seinen Audi in die Tiefgarage der Geschäftsstelle lenkt. Nun kommt es wohl zum Gespräch mit Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić.

Update, 13.45 Uhr - Kimmich schwärmt von Nagelsmann

In den sozialen Medien, allem voran auf Twitter, bricht die Enttäuschung, über das Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern München, aus den Fans heraus: „Ich kann es immer noch nicht fassen… Ich war noch nie so enttäuscht von dem Verein, den ich so sehr liebe“, schreibt eine Userin. Ein anderer sieht sich an das verlorene Champions-League-Finale 2012 in der heimischen Allianz Arena zurückerinnert: „Das ist der schlimmste Tag als Bayern-Fan seit dem Finale Dahoam.“

Joshua Kimmich sagte auf der DFB-Pressekonferenz angesprochen auf das Nagelsmann-Thema: „Die Entscheidung ist nicht getroffen, deshalb sage ich dazu auch nichts. Ich kann nur sagen, dass Julian Nagelsmann ein überragender Trainer ist. Ich hatte jetzt schon sehr viele Toptrainer, aber ich würde sagen, dass er locker in den Top drei meiner bisherigen Trainer ist. Aber wie da der Stand der Dinge ist, dazu kann ich nichts sagen.“

Update, 12.46 Uhr - So viel kostet Bayern der Nagelsmann-Rauswurf

Er sollte eigentlich eine Ära prägen. Der FC Bayern plane „auf jeden Fall langfristig“ mit Nagelsmann, „weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen“, betonte Bayern-Präsident Herbert Hainer noch in einem Interview mit dem kicker, welches es erst vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Doch jetzt ist wohl alles vorbei. Allerdings wird die Nagelsmann-Entlassung dem FC Bayern teuer zu stehen kommen. Laut einem Bericht der Bildzeitung kann der Rauswurf bis zu 30 Millionen Euro kosten.

Nagelsmann verdient nach BILD-Informationen geschätzt acht bis neun Mio. Euro pro Jahr. Heißt: Über die fünf Jahre Laufzeit hätte er alleine an Gehalt bis zu 45 Mio. Euro kassiert. Solange er keinen neuen Verein hat, muss der Klub weiter sein Gehalt zahlen. Oder beide Seiten einigen sich auf eine Abfindung. Automatische Abfindungsklauseln seien erst für einen Zeitraum ab Juli 2023 im Vertrag festgelegt gewesen. Zähle man noch die ausstehenden Gehälter von seinen beiden Co-Trainern und seinem Video Analysten hinzu, seien noch etwa 30 Millionen Euro ausstehend.

Zum Vergleich: Bayern-Verteidiger Benjamin Pavard hat laut transfermarkt.de einen Marktwert von 30 Millionen Euro.

Update, 12.12 Uhr - Wann verkündet der FC Bayern das Nagelsmann-Aus?

Schon um kurz nach 10 Uhr versammelten sich die Bayern-Chefs an der Säbener Straße. Allerdings gibt es noch immer keine offizielle Stellungnahme. Julian Nagelsmann wurde ebenfalls noch nicht auf dem Bayern-Campus gesichtet.

Herbert Hainer
Der Präsident des FC Bayern München, Herbert Hainer, fährt am Vereinsgelände an der Säbener Straße vor. © Sven Hoppe/dpa

Mittlerweile haben sich auch einige Fußballexperten zum Nagelsmann-Aus geäußert. Fernsehmoderatorin Dunja Hayali zeigte sich überrascht bei Twitter und postete ein Statement von Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic von vor einem Monat. „Es nervt mich! Es ärgert mich! Alle Diskussionen sind unnötig. Ich wünsche mir, dass man unseren Trainer in Ruhe arbeiten lässt“, sagte Salihamidzic damals.

DAZN-Moderator Florian Schmidt-Sommerfeld nahm es mit Humor: „Ich erkläre euch das mal so simpel, wie ich es für irgend möglich halte. Jetzt ersetzt der, den Chelsea aus sportlichen Gesichtspunkten nie hätte entlassen dürfen, den, den Bayern aus sportlichen Gesichtspunkten nicht hätte entlassen dürfen.“

Sportjournalist Uli Hebel zeigte sich ebenfalls sehr überrascht von der Entscheidung des FC Bayern München. „Halte die Entscheidung für grundverkehrt. Nagelsmann ist jetzt, was Tuchel vorher war. Eine Drohung für jeden Trainer, bei dem es gerade nicht läuft. Und eine Option für Vereine, die mit dieser nicht rechneten“, twitterte er. 

Alex Schlüter teilte die Meinung: „Sportliche Gründe sind es nicht“, lautet sein Statement bei Twitter zur Nagelsmann-Entlassung.

Update, 10.16 Uhr - „Bombe beim FC Bayern!“

Bombe in der Bundesliga – Bayern feuert Nagelsmann und Tuchel wird sein Ersatz. Erdbeben in der Bundesliga“, die internationale Presse hat das Nagelsmann-Aus ebenfalls mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen.

Mittlerweile sind auch die Bayern-Bosse um Kahn, Hainer und Salihamidzic an der Säbener Straße vorgefahren. Es wird wohl ein geschichtsträchtiger Freitag.

Die Entlassung kommt extrem überraschend – auch, weil Herbert Hainer jüngst betonte: „Julian macht es klasse“. Noch vor wenigen Tagen stellte sich Bayern-Präsident Herbert Hainer vollumfänglich hinter Nagelsmann. Ein Loblied, das mit dem Wissen der Entlassung ziemlich bizarr anmutet. Der FC Bayern plane „auf jeden Fall langfristig“ mit Nagelsmann, „weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen“, betonte Hainer in einem Interview mit dem kicker, das am Sonntagabend veröffentlicht wurde.

Nagelsmann holte im Schnitt übrigens 2.19 Punkte pro Bundesliga-Spiel mit dem FC Bayern - der viertbeste Wert aller Bayern-Trainer in der Bundesliga-Historie. Allerdings liegt er mit diesem Wert nur knapp vor Kovac.

Update, 9.24 Uhr - FC Bayern schweigt weiter

Der FC Bayern München hat auch am Freitagmorgen zunächst nicht auf die Medienberichte über eine sofortige Trennung von Trainer Julian Nagelsmann reagiert. Es gab weiterhin keine offiziellen Antworten auf Anfragen beim deutschen Rekordmeister.

Laut sky.de wird Julian Nagelsmann im Laufe des Tages an der Säbener Straße erwartet, wahrscheinlich erst am Nachmittag. Er habe wohl am Donnerstagabend einen Anruf von den Bossen erhalten, dass er am Freitag vorstellig werden muss. Dann soll ihm mitgeteilt werden, dass er eben nicht mehr Trainer des Deutschen Rekordmeisters ist.

Nach Sky-Infos werden neben Nagelsmann auch die Co-Trainer Dino Toppmöller und Xaver Zembrod freigestellt.

Update, 8.31 Uhr - Vertragslaufzeit von Tuchel wohl fix

Nach Sky-Informationen wird Thomas Tuchel beim FC Bayern einen Vertrag bis 2025 unterschreiben. Die Bayern-Verantwortlichen sind bereits seit Wochen am ehemaligen Chelsea-Trainer dran, er soll demnach die Bosse vor allem mit seiner Spielidee imponiert haben.

Bis Sonntag haben die Bayern-Stars noch frei, am Montag soll Tuchel, der seit kurzem auch wieder in München wohnt, sein erstes Training beim deutschen Rekordmeister leiten.

Um 13 Uhr könnte sich Joshua Kimmich zu den Entwicklungen bei seinen Bayern äußern. Dann ist die Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft angesetzt. Neben Bundestrainer Hansi Flick soll - Stand jetzt - auch Kimmich auf dem Podium Platz nehmen.

Währenddessen werden die kritischen Stimmen immer lauter: „Beim FC Bayern geht es längst nicht mehr um Menschlichkeit“, „Eines FC Bayern unwürdig!“, heißt es in einem Kommentar bei Sport1. Nagelsmann sollte bei den Münchnern eigentlich eine Ära prägen, wie die Verantwortlichen immer wieder ausdrücklich betonten – zuletzt Präsident Herbert Hainer vor nur vier Tagen. Doch sas Leistungsprinzip steht über allem.

Update, 8 Uhr - Joao Cancelo in Live-Interview total überrascht

Offenbar wussten einige Spieler definitiv nichts von den Planung an der Säbener Straße und dem unmittelbar bevorstehenden Rauswurf von Julian Nagelsmann. Winterneuzugang João Cancelo wurde am Donnerstagabend - unmittelbar nach dem portugiesischen 4:0-Erfolg gegen Liechtenstein - mit dem bevorstehenden Aus seines Trainers konfrontiert - in einem Live-Interview bei TV-Sender Sport TV.

Der Flügelspieler wirkte definitiv überrascht. Seine Reaktion: „Das habe ich nicht gewusst. Ich bin ein bisschen überrascht. Ich möchte mich bei Trainer Nagelsmann bedanken, denn er war es, der mich bei Bayern haben wollte, ebenso wie die Clubführung.“ Cancelo wechselte in der Winterpause ziemlich überraschend von Manchester City zum FC Bayern.

Erstmeldung:

Damit hatten nicht viele gerechnet und es ist ein absoluter Paukenschlag. Natürlich hatte es in den vergangenen Tagen an der Säbener Straße des öfteren rumort und entsprechende Gerüchte über einen Nagelsmann-Rauswurf gegeben, aber so wirklich glauben wollte das niemand. Aber als am Donnerstagabend Transfermarkt-Experte Fabrizio Romano plötzlich von dem Nagelsmann-Aus berichtete, überschlugen sich die Ereignisse.

Wie mehrere gut informierte Blätter übereinstimmend berichteten, soll sich die Chef-Riege im Laufe der Woche darauf verständigt haben, dass Julian Nagelsmann den Verein verlassen muss. Und das mitten in der Länderspielpause und kurz vor dem Bundesliga-Kracher gegen Borussia Dortmund.

Nagelsmann erfuhr Rauswurf wohl über die Medien

Brisant: Julian Nagelsmann erfuhr offenbar über die Medien von dem bevorstehendem Rauswurf. Auf Nachfrage am Donnerstagabend, ob Nagelsmann schon von Vereinsseite diesbezüglich etwas erfahren habe, sagte der 35-Jährige dem kicker: „Nein, noch nicht!“ Und dem ist wohl auch so.

Nach tz-Informationen muss Julian Nagelsmann am Freitag an der Säbener Straße vorstellig werden. Dann soll er in einem persönlichen Gespräch von seinem Rauswurf unterrichtet werden. Die Rauswurf-Unterlagen sollen noch am Abend fertiggestellt worden sein. Nagelsmann soll sich diese Woche eine Auszeit in den Bergen gegönnt haben - am Mittwoch war er noch Skilaufen im österreichischen Zillertal.

Keine Reaktion der Bayern am Abend

Vom deutschen Fußball-Rekordmeister gab es zu den Berichten zunächst keine Reaktion. Angeblich sei Nagelsmann am späten Abend aber dann doch noch informiert worden. Der hatte sich in der vergangenen Woche bereits fürchterlich über einen Maulwurf beim FCB geärgert, welcher Spielideen und Mannschaftstaktiken an die Medien weitergab. Nun gab es offenbar wieder einen Maulwurf.

Thomas Tuchel übernimmt beim FC Bayern

Auch der Nachfolger von Nagelsmann soll schon feststehen. Nach kicker-Informationen hatte es zwischen Thomas Tuchel und dem FC Bayern in den vergangenen Tagen bereits Kontakt gegeben. Tuchel hatte im Sommer 2021 mit dem FC Chelsea die Champions League gewonnen. Der mittlerweile 49-Jährige musste im September vergangenen Jahren aber seinen Platz bei den Blues räumen. Zuvor hatte er bei Paris Saint-Germain gearbeitet. Tuchel, der in München lebt, konnte sich schon zuvor ein Engagement durchaus vorstellen. Allerdings war der 49-Jährige zuletzt in engem Austausch mit den Tottenham Hotspurs.

Was wusste die Mannschaft?

Ob die Mannschaft etwas von diesen Entwicklungen wusste, ist unklar. Sport1 berichtete am Abend, dass die Spieler noch von nichts wussten. Sky-Reporter Florian Plettenberg schrieb auf Twitter: „Viele Spieler sind sich dessen mittlerweile bewusst. Tuchel stand seit Wochen auf der Liste. Wie schon mehrfach berichtet, war es eine Frage der Zeit. Tuchel lebt seit Wochen in München. Nagelsmann war in den letzten Tagen nicht Teil des Mannschaftstrainings.“ Weiter hieß es, dass manche Spieler sogar schon von der Übernahme durch Tuchel informiert worden seien.

Der deutsche Fußball-Rekordmeister war nach der 1:2-Niederlage am vergangenen Sonntag bei Bayer Leverkusen in der Bundesliga auf den zweiten Platz abgerutscht. „Das ist nicht das, was Bayern bedeutet. So wenig Antrieb, Mentalität, Zweikampfführung, Durchsetzungsvermögen – das habe ich so selten erlebt“, rechnete Sportvorstand Hasan Salihamidžić nach der Niederlage am vergangenen Sonntag ab. Trotzdem kommt die Trennung zu dem Zeitpunkt überraschend.

Tuchel trifft auf Ex-Verein

Nach der Länderspielpause kommt es direkt zum Kracher gegen den Tabellenführer Borussia Dortmund - und dabei könnte es zu einem äußert pikanten Wiedersehen kommen. Denn Ex-BVB-Tuchel soll am Freitag oder Samstag seinen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnen, dann vorgestellt werden und ab Montag das Training beim Rekordmeister leiten. Die Vertragsunterlagen sollen ebenfalls noch am Donnerstag fertiggestellt worden sein. 

Die Bayern-Verantwortlichen sahen offenbar das Triple in Gefahr, wollten vor den entscheidenden Spielen gegen Dortmund, Freiburg (DFB-Pokal) und Manchester City (Champions League) reinen Tisch machen und sich Thomas Tuchel nicht noch einmal von einem Konkurrenten wegschnappen lassen. Schon 2018 hatten die Münchner versucht, Tuchel zu holen. Doch Paris Saint-Germain war damals schneller.

Aktuell ist Bayern noch in allen Wettbewerben vertreten. Im DFB-Pokal und in der Champions League steht Anfang April das Viertelfinale bevor. Und in der Bundesliga wäre man mit einem Heimsieg gegen Dortmund wieder Spitzenreiter.

Julian Nagelsmann war im Sommer 2021 von RB Leipzig an die Isar gewechselt - für 25 Millionen Euro! Der Vertrag des 35-Jährigen wäre eigentlich noch bis zum 30. Juni 2026 gültig. Jetzt ist er bei den Bayern offenbar Geschichte - trotz der perfekten Champions-League-Bilanz in dieser Saison von acht Siegen in acht Spielen.

mz

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