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Hannawald auf Titelkurs

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Rennfahrer Sven Hannwald.

Frankfurt - Sven Hannawald versucht sich seit Anfang des Jahres im Motorsport. Der ehemalige Skispringer hat in dem neuen Metier auf Anhieb Fuß gefasst. Am Wochenende kann er seinen ersten Titel holen.

Skisprung-Legende Sven Hannawald hat in seinem zweiten Sportlerleben auf Anhieb die Kurve bekommen. Seit Jahresbeginn gibt der Vierschanzentournee-Triumphator von 2001/02 im Motorsport Vollgas - am Wochenende kann er seine Premieren-Saison im ADAC GT Masters mit dem Gesamtsieg bei den Amateuren krönen. “Ich habe nicht erwartet, dass es so gut läuft“, sagte Hannawald vor dem Finale der Rennserie in Oschersleben.

Zehn Punkte beträgt Hannawalds Vorsprung auf den Schweizer Toni Seiler. Den will sich der 35-Jährige in seiner über 500 PS starken Corvette nicht mehr nehmen lassen. Denn wie einst auf der Schanze ist der Ehrgeiz auch auf dem Rennoval groß. “Würde ich als Zweiter ins Finale gehen, wäre ich am Ende sicher mit dieser Platzierung zufrieden. Aber jetzt will ich natürlich gewinnen“, sagte Hannawald.

An der Seite von Profi Thomas Jäger, der vier Jahre für Mercedes in der DTM fuhr, hat der frühere Weitenjäger in dem neuen Metier schnell Fuß gefasst. “Für mich war es unheimlich wichtig, mal das ganze Jahr mit einem Experten an meiner Seite zu fahren. Das Auto ist super, und Thomas ist genial“, meinte Hannawald vor dem Halali.

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Kein Wunder, dass sich der Mannschafts-Olympiasieger von 2002 und zweimalige Skiflug-Weltmeister auch im nächsten Jahr auf der Piste beweisen will. “Es macht Spaß und geht gut vorwärts. Ich fühle mich wohl und bekomme das Feedback von den Sponsoren. In der Serie stimmt für mich alles, ich sehe meine Zukunft dort“, erklärte Hannawald.

Vor allem die Arbeit im Team bereitet Hannawald größtes Vergnügen. Dies hatte er im Herbst seiner Skisprung-Karriere schmerzlich vermisst. “Im Einzelsport konnte ich mich irgendwann nicht mehr motivieren“, erzählte er im Rückblick. 2004 war er am Ende: Burn Out und Abschied von der Schanze.  

Im Motorsport hat er nun ein neues Betätigungsfeld gefunden, das ihn ausfüllt. Und ihm einen noch größeren Kick gibt als der Flug durch die Lüfte. “Skispringen ist der ruhigere Sport. Das ist ein Dahinschweben. Im Auto ist nur Hektik angesagt. Und man muss mehr vorausdenken, weil alles komplexer ist“, sagte Hannawald.

Ganz besonders für einen Quereinsteiger wie ihn, der kein Vollblut-Pilot ist wie viele seiner Kollegen. “Ich habe erst mit Mitte Dreißig angefangen, da ist die Risikobereitschaft nicht so hoch. Ich denke in bestimmten Rennsituationen schon daran, was passieren könnte“, berichtete Hannawald.

Umso erstaunlicher, dass er gleich in seiner ersten Saison der Konkurrenz davonfahren konnte. An seinem Selbstverständnis als Sportler ändert dies jedoch nichts. “Egal, was ich noch erreichen werde: Ich werde immer ein Skispringer bleiben.“ Sein Auto hat daher einen ganz besonderen Spitznamen im Team: “Schneeflöckchen.“

dpa

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