Pech und Patzer: Vettels "Story des Jahres"

Yeongam - Neun Pole Positionen, aber nur drei Siege. Zwei Rennen vor Schluss Vierter statt Erster. In Südkorea hat Sebastian Vettel seine “Story des Jahres“ unfreiwillig fortgesetzt.
Die Pannenserie fing schon im ersten Formel-1-Saisonrennen an. Mal waren es Technik-Defekte, dann Vettels Übermut, die ihn Punkte kosteten.
Seit dem taktischen Bravourstück von Monza wirkt der 23 Jahre alte Red-Bull-Pilot auf der Strecke kontrollierter und außerhalb gefasster, auch bei einem so schweren Rückschlag wie dem Motorplatzer von Yeongam. Denn Vettel wusste: Er trug keine Schuld.
Vettel hat noch immer die Chance, jüngster Formel-1-Weltmeister der Geschichte zu werden. Die Gelegenheit, als erster Deutscher nach Michael Schumacher die WM-Führung zu übernehmen, konnte er am Sonntag nicht nutzen. In Brasilien hat er diese Chance nicht: Selbst wenn Vettel die 25 Punkte Rückstand auf Fernando Alonso aufholt, vorbei käme er am Ferrari-Mann wegen der geringeren Siege nicht.
Und warum hat er “nur“ drei Rennen gewonnen? Technik-Probleme in Bahrain, Defekte in Australien, Strategie-Panne in China, Crash mit dem Teamkollegen in der Türkei, Frontflügel-Probleme in England, Stotterstart in Deutschland, Unfall nach wilder Attacke in Belgien, Motorplatzer in Südkorea. Das ist Vettels Story 2010 - ohne Happyend?
dpa