1. wasserburg24-de
  2. Sport
  3. Motorsport

Schumi: Wettrennen mit der Zeit

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
Michael Schumacher wird's nach dem Rennen eilig haben © Getty

Montréal - Für Michael Schumacher beginnt nach dem Grand Prix in Montréal ein zweites Wettrennen mit der Zeit. Denn er hat einen wichtigen Termin.

Knapp eine Dreiviertelstunde nach Rennende am Sonntag wird in Durban das WM- Auftaktspiel der DFB-Elf gegen Australien angepfiffen - und aus dem Formel-1-Piloten ein Fußball-Fan. “Es wird ein nebensächliches Briefing werden“, kündigte Rekord-Weltmeister Schumacher seinem Mercedes-Team vorab schon einmal an, dass die Nachbesprechung des Rennens am frühen Sonntagnachmittag nicht zu lange dauern darf.

Nicht alle deutschen Fahrer teilen die Fußball-Leidenschaft des 41-Jährigen, der als Hobby-Kicker sogar in der dritten Schweizer Liga spielte. “Bei der WM klinke ich mich ein. Aber ich bin nicht so ein Fan, der sagt: 'Mensch Lahm, mach mal so und so'“, sagte Williams- Fahrer Nico Hülkenberg. Force-India-Pilot Adrian Sutil steigt erst zum Ende der WM ein: “Ich fieber besonders mit, wenn es um den Titel geht oder um die guten Plätze. Ich bin nicht so ein Fußball-Fan. Deswegen ist es mir nicht so wichtig.“

Die kuriosesten Fan-Artikel

Einig ist sich die schwarz-rot-goldene Fahrer-Gemeinde darin, dass die deutsche Mannschaft eine erfolgreiche WM spielt. “Der Start ist ganz wichtig, was das Selbstbewusstsein angeht“, sagte Rekordweltmeister Schumacher. “Und wenn es dann gut läuft, trau ich ihnen alles zu. Dann gibt es keinen Grund, warum man nicht auch den Titel gewinnt.“

Teamkollege Nico Rosberg, ebenfalls ein großer Fußball-Fan, sieht das ähnlich. “Wir holen ganz bestimmt den vierten Stern für Deutschland“, zitierte der 24-Jährige, der in der vergangenen Woche die Nationalmannschaft in Südtirol besucht hatte, einen Werbespruch seines Arbeitgebers. “Auch wenn wir nicht die absoluten Favoriten sind, bei Turnieren haben wir letztlich immer super gespielt. Deswegen glaube ich, dass wir es diesmal auch wieder hinkriegen.“

Sutil rechnet damit, dass die Deutschen “das Viertelfinale oder Halbfinale erreichen“. Timo Glock von Virgin setzt auf die vielen jungen Spieler im Löw-Team: “Die sind heiß und motiviert, die können schon etwas reißen, wenn sie ins Turnier reinfinden.“ Hülkenberg glaubt hingegen nicht, “dass Deutschland Weltmeister wird - auch wenn ich es hoffe“.

Besondere Brisanz hat das WM-Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gegen das Team aus Down Under für Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel. Nach dem Crash zwischen ihm und seinem australischen Teamkollegen Mark Webber in Istanbul herrscht zwischen den Unfall-Gegnern ein Reizklima. Während Webber auf ein Unentschieden hofft, setzt der 22- jährige Deutsche auf Sieg. “Australien ist der schwächste Gruppengegner. Also sollten wir da auch gewinnen“, sagte Vettel. Webber sei anderer Ansicht. “Aber wir waren in letzter Zeit bei gewissen Dingen häufiger anderer Ansicht“, meinte Vettel mit Blick auf den Türkei-Disput.

Im Fahrerlager und an der Strecke auf der Ile Notre Dame ist indes nichts davon zu spüren, dass am Kap das Kicker-Festival losgeht. Selbst in Montréal sind Hinweise auf das Spektakel in Südafrika rar. In den Sportteilen der Zeitungen aus dem Eishockey-Land drängt der Gewinn des Stanley Cups durch die Chicago Blackhawks beinahe alles an den Rand. Raum bekommt allenfalls noch die Formel 1. Die Fußball-WM ist Thema Nummer drei.

Schumachers Mercedes-Team will am Sonntag nach dem Grand Prix in jedem Fall die Möglichkeit zum “Piloten Viewing“ schaffen. Für Schumacher wird es allerdings dann schwierig, pünktlich zum Anpfiff da zu sein, sollte er am Sonntag erstmals seit seiner Rückkehr in die Formel 1 auf dem Podium landen. Dann stünden noch Siegerehrung und Pressekonferenzen auf dem Programm. Doch das ist beim derzeitigen Leistungsstand von Mercedes und den Kräfteverhältnissen in der Formel 1 eher unwahrscheinlich.

dpa

Auch interessant

Kommentare