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Suzuka - Für Sebastian Vettel war es keine Frage, dass die Formel 1 in diesem Jahr nach Japan zurückkehrt. “Wir wollen den Menschen das Lächeln zurückgeben“, sagte der Weltmeister am Donnerstag in Suzuka.
Der 24-Jährige spielte damit auf das große Leid im Land der aufgehenden Sonne an. Japan war im März durch das Erdbeben, den anschließenden Tsunami und die Atomkatastrophe von Fukushima schwer erschüttert worden. Nicht nur wegen seiner anstehenden Titelverteidigung sei das Rennen etwas Besonderes: “Was wir an Unterstützung bekommen, ist großartig“, sagte Vettel.
Das treibt dann manchmal seltsame Blüten. Bereits am Donnerstag säumten zahlreiche Autogrammjäger mit Fotos von allen Piloten in der Hand den Eingang zum Fahrerlager. Taucht ein Fahrer auf, egal wer, jagt eine Gruppe von mindestens 20 Japanern hinterher.
Die Tribünen, am Auftakttag normalerweise an fast jeder anderen Rennstrecke nahezu menschenleer, sind bereits gut gefüllt. Dass lediglich das Safety-Car seine Runden dreht, ist dem japanischen Rennsport-Fan egal. Der blickt unentwegt auf die Boxengasse, um dort auch ja keine Bewegung zu verpassen. Kein Wunder, dass der Grand Prix am Sonntag (Start 08.00 Uhr MESZ) längst ausverkauft ist.
Rekord-Weltmeister Michael Schumacher ist deshalb “glücklich, hier zu sein. Es ist Teil unserer Freude, die wir am Rennsport haben, um anderen Menschen Freude zu bereiten“, sagte der 42-Jährige. Vor allem wollen die Rennfahrer den Japanern etwas Ablenkung bieten.
“Es ist sehr imposant, wie die Menschen damit umgegangen sind und wie sie nach vorne geschaut haben“, sagte Schumacher. Man wolle dazu beitragen, für Japan positive Schlagzeilen zu schreiben. Auch Adrian Sutil ist sehr froh, “dass wir hier sind, um ein Zeichen zu setzen“. Vettel fährt in Suzuka mit einem speziellen Helmdesign mit dem Schriftzug “Kizuna“ (Band der Freundschaft).
Button: “Können viel von ihnen lernen“
Für McLaren-Pilot Jenson Button ist Japan bereits zu einem zweiten Zuhause geworden. Auch wenn der Brite, der mit einer Japanerin liiert ist, kaum ein Wort versteht: “Sie halten zusammen und sind sehr stark, wir können viel von ihnen lernen“, sagte Button. Vor allem Hilfsbereitschaft. Das geht manchmal so weit, dass Japaner einem Auswärtigen minutenlang den Weg erklären. Natürlich in fließendem Japanisch. Englisch kann der Japaner zwar immer “a little“, aber er ist zu höflich, um zuzugeben, dass er kein Wort versteht.
Kamui Kobayashi ist ein typischer Japaner. In Suzuka steht der Sauber-Pilot, der allerdings Englisch spricht, im Mittelpunkt. “Ich versuche, die Menschen mit guten Nachrichten zu unterstützen“, sagte Kobayashi und ergänzte: “Die Situation in Japan wird langsam besser.“ Und dann lächelt auch er wieder.