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„Musik ist mein Leben“: Marcel Kowalski aus Isen startet mit 27 Jahren seine Schlager-Karriere

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Von: Uta Künkler

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Marcel Kowalski alias Marcel Schlager beim Shooting für seine Single am Kronthaler Weiher: „Ich will mit meiner Musik gute Laune verbreiten.“
Marcel Kowalski alias Marcel Schlager beim Shooting für seine Single „Geil, dass du auf Schlager stehst“ am Kronthaler Weiher in Erding: „Ich will mit meiner Musik gute Laune verbreiten.“ © Johanna Weber

Bis vor kurzem war Marcel Kowalski aus Isen als Frontmann mit der Partyband „D‘Reichenkirchner“ unterwegs. Jetzt startet er als „Marcel Schlager“ seine Solokarriere.

Isen – Marcel Kowalski wirft seine Tasche und Ski ins Auto, schnappt sich einen Kaffeebecher und startet ins Winterwochenende. Es geht mit Freunden ins Zillertal. Dort hat er nicht nur Pistengaudi im Sinn, ganz besonders freut er sich auf das Après-Ski. „Ich will den einen oder anderen DJ fragen, ob er nicht vielleicht mein Lied spielen mag“, sagt er lachend. „Ein bisschen PR“. Vor wenigen Tagen hat der 27-Jährige, der sich mit Künstlernamen Marcel Schlager nennt, seinen ersten Solo-Song herausgebracht. Und der gehört zum Après-Ski, meint er. Hütte, Piste, Ballermann – das ist seine Musik.

Mehr als 200 Auftritte mit D‘Reichenkirchner

Der Isener tourt jahrelang als Frontmann der Partyband D’Reichenkirchner durch das Land. Mehr als 200 Auftritte von Erding bis Bottrop absolvieren die Jungs. Dann das Aus: Corona. Die Band löst sich auf. Marcel Schlager steigt bei anderen Bands mit ein, singt Songs vom Evergreen bis hin zum aktuellen Chart-Hit.

Erste Single: „Geil, dass du auf Schlager stehst“

Gleichzeitig wagt er den Schritt zur Solo-Karriere: Mit dem Titel „Geil, dass du auf Schlager stehst“ veröffentlicht er seine erste eigene Single. Sie ist seit Heiligdreikönig auf allen gängigen Streamingportalen erhältlich.

„Musik ist mein Leben“, sagt Marcel Schlager. Das sei ihm klar geworden, als er als Fünfjähriger mit den Großeltern auf einem Konzert der Zillertaler Schürzenjäger war. „Das hat mich geprägt.“

Als Kind lernt er Gitarre und Schlagzeug

Im Anschluss nimmt der kleine Marcel Gitarren- und Schlagzeugunterricht. „Er wollte das unbedingt, und wir haben ihn machen lassen“, sagt sein Vater Martin Kowalski. Er und seine Frau hätten die Begabung ihres Juniors früh gesehen und ihn immer nach Kräften unterstützt. Der Bub lernt zwar Noten lesen, aber verblüfft in vielen Runden dadurch, dass er Musik schnell und sicher nach Gehör nachspielen kann. „Das geht einmal rein ins Ohr und bleibt im Kopf“, sagt Marcel Schlager.

Diese Gabe für die Musik hat er vom Uropa, da ist sich Vater Martin Kowalski sicher. Der nämlich sei selbst Musiker gewesen und hätte nicht weniger als zwölf Instrumente beherrscht. „Das hat er über die Gene mitbekommen“, sagt Martin Kowalski.

Erste Band im Alter von zwölf Jahren gegründet

Im zarten Alter von zwölf Jahren gründet Marcel Kowalski mit zwei Freunden seine erste Band Damaluk. Die Buben treten bei Privatfeiern auf und bei Festen der Isener Feuerwehr, bei der Vater Martin im Vorstand tätig ist und Marcel bei der Jugendfeuerwehr angefangen hat.

Die Musik wird immer wichtiger in Marcels Leben. Autodidaktisch bringt er sich noch die Steirische Harmonika, Bassgitarre, Bariton und Ventilposaune bei. Mittlerweile ist er auf fünf Instrumenten zu Hause. Und singen kann er sowieso. Der verstorbene Uropa wäre mächtig stolz auf seinen Spross, meint Vater Martin. Der Rest der Familie ist es nicht minder.

Mischung aus Schlager, Après-Ski, Ballermann und Partymusik

Marcel Schlager will mit seiner Musik Spaß machen. „Wenn ich gute Laune verbreite und andere damit begeistern kann, dann bin ich glücklich“, sagt er. Er wolle Musik machen, die die Leute fröhlich stimmt, damit sie nett zueinander sind, sagt er. Das Schwere, Dramatische, gar das Aggressive, das sei so gar nicht Seins. „Ich bin eher der Gaudibursch.“

Sein erstes Solo-Lied ist eine Mischung aus Schlager, Après-Ski, Ballermann und deutschsprachiger Partymusik, beschreibt es der 27-Jährige. Den Text hat er selbst geschrieben. Dieser ist persönlicher als man im ersten Moment vielleicht vermutet. Er beschreibt darin das erste Zusammentreffen mit einer besonderen Frau.

„Ich bin weit entfernt von den Wildecker Herzbuben“

Oft ernte er von Leuten seines Alters Skepsis, wenn er seinen Künstlernamen Marcel Schlager nennt. „Du machst aber doch keinen Schlager, oder?“, heiße es dann. „Ich bin weit entfernt von den Wildecker Herzbuben“, entgegnet dann der Isener. Denn Schlager sei nicht nur etwas für ältere Leute. „Mit den richtigen Beats untergelegt, kann man so unglaublich viel aus Schlager herausholen“, sagt er.

Neben dem Herzblut, das er in seine Musik und seine Auftritte legt, führt der 27-Jährige ein bodenständiges Leben. Gelernt hat er Hotelfachmann. Weil die Arbeitszeiten in der Hotellerie und Gastronomie aber zu stark mit seinen Auftritten an den Wochenenden kollidierten, hat er umgeschwenkt und arbeitet jetzt als Fahrlehrer bei der Erdinger Fahrschule Englberger. „Meine Chefs unterstützen mich mit meiner Musik voll und ganz“, schwärmt er. Nur so ließen sich Job und Leidenschaft unter einen Hut bekommen.

Ausgleich zum Party-Trubel findet er in der Natur bei der Jagd

Marcel Kowalski ist einer, den man nur selten alleine antrifft. „Ich liebe meine Heimat, Familie und Freunde“, sagt er. In Gesellschaft blüht er auf, Party machen, das ist sein Ding.

Ausgleich zu dem ganzen Trubel findet der junge Mann in der Natur. Gerne geht er in die Berge. Vor allem aber ist er leidenschaftlicher Jäger und legt als solcher großen Wert auf die Hege und Pflege der heimischen Tierwelt. Sein Markenzeichen: ein tätowierter Hirsch am Unterarm. Zweimal pro Woche geht Marcel Kowalski raus. Im Wald ist er allein – und genießt die Ruhe. Das erdet ihn. „Wenn ich das unbeschwerte Leben der Tiere beobachten kann und um mich herum die Vögel singen, dann bringt mich das richtig runter.“

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