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„Den Jugendlichen fehlt etwas“: Welche Wünsche die Teenager in Haag haben

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Von: Sophia Huber

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Maximilian Tresp ist der Jugendpfleger vor Ort in Haag.
Maximilian Tresp ist der Jugendpfleger vor Ort in Haag. © re

Zum ersten Mal hat in Haag das Jugendforum stattgefunden. Was sich die Heranwachsenden wünschen und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Haag - Zum ersten Mal hat in Haag das Jugendforum stattgefunden. 13 Teilnehmer im Alter von 13 bis 16 Jahren hätten daran teilgenommen, freute sich Maximilian Tresp, Haags neuer Jugendpfleger vor Ort (Juvo) bei der Vorstellung der Ergebnisse im jüngsten Gemeinderat. „Das hört sich im ersten Moment wenig an“, gab Tresp zu, „aber für eine zum ersten Mal so stattfindende Veranstaltung war sie gut besucht“, meinte er.

Insgesamt wären 272 Heranwachsende eingeladen gewesen. Positiv bewertete Tresp zudem, dass Kids aus allen Bereichen - Mittelschule, Realschule und Gymnasium - gekommen seien. Siegfried Maier (SPD) zeigte sich überrascht, dass nicht mehr Teilnehmer bei dem Forum dabei gewesen wären und fragte, ob das Treffen in den Schulen genügend kommuniziert worden sei, was der Jugendpfleger bejahte. „Die Kooperation mit den Schulen ist sehr gut“, verdeutlichte er.

Bei der Besprechung sei es vor allem um die Wünsche der Jugendlichen gegangen, erläutere Tresp weiter. „Die meisten waren der Meinung, dass sie nicht in Haag bleiben wollen“, erzählte Tresp. Für ihn ein Alarmsignal: „Es zeigt, den Jugendlichen fehlt etwas.“ Vor allem bei der Freizeitgestaltung hätten die Heranwachsenden Bedürfnisse geäußert, erläuterte Tresp weiter. Einige würden sich ein Kino wünschen, andere ein Fitnessstudio. Ein großes Anliegen sei auch ein Skatepark mit einer Art Pump-Track. „Das müsste natürlich im Gemeinderat entschieden werden“, so Tresp. Doch auch beim Jugendzentrum Haag selbst sahen die Heranwachsenden Verbesserungsbedarf. Sie wünschten sich eine andere Gestaltung und die Einrichtung eines Bücherladens.

Hans Urban (CSU) fragte nach, ob es nicht möglich wäre, gebrauchte Fitnessgeräte fürs Zentrum zu besorgen. Doch Tresp meinte, dass es damit nicht getan wäre. „Die Kids müssen von qualifizierten Leuten beaufsichtigt werden, besonders bei der Benutzung der Geräte. Das ist aus aufsichtstechnischen Gründen nicht möglich“, sagte er.

Heranwachsende „sehr engagiert“

Insgesamt, resümierte Tresp, seien die Heranwachsenden bei dem Treffen „sehr engagiert“ gewesen und hätten sich schnell eingefunden. „Am Anfang hieß es noch das Jugendzentrum, am Ende sprachen sie von unserem Jugendzentrum“, erzählte Tresp. Die Teilnehmer würden nun auch per WhatsApp im Austausch stehen. Das Forum soll in Zukunft in einem regelmäßigen Turnus stattfinden, erläuterte Tresp. In etwa drei bis vier Monaten wolle sich die Gruppe wieder treffen.

Auf die Nachfrage von Dr. Florian Haag (PWG), ob und wie der Gemeinderat in dieser Sache noch unterstützen könne, meinte Caroline Puffer, kommunale Jugendpflegerin für das Landratsamt Mühldorf, dass es notwendig sei, die derzeit vakante Stelle des Jugendreferenten zu besetzen. Das würde die Arbeit enorm erleichtern, zeigte sie sich überzeugt. Der Gemeinderat nahm die Ausführungen einstimmig zur Kenntnis.

Aufgabe des Jugendpflegers vor Ort (Juvo)

Bereits seit April 2022 gibt es im Landkreis Mühldorf Jugendpfleger vor Ort. Den Start machte die Stadt Waldkraiburg mit Rommy Riegelmayer. Im September vergangenen Jahres startete auch Maximilian Tresp für die Marktgemeinde Haag. Das Aufgabenfeld des Jugendpflegers vor Ort ist sehr individuell und umfasst Planung, Koordination und Durchführung von Maßnahmen und Angeboten im Bereich der Jugendarbeit, insbesondere der offenen Jugendarbeit, teilt das Landratsamt Mühldorf mit. Ziel ist es, gemeinsam mit allen Jugendlichen und Netzwerkpartnern die Jugendarbeit vor Ort zu unterstützen, langfristig zu stärken und zu etablieren sowie durch Öffentlichkeitsarbeit publik zu machen. Der neue Haager Jugendpfleger Maximilian Tresp ist erreichbar per Email an maximilian.tresp@lra-mue.de oder unter der Handynummer 0151/72039154.

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