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„Schlagloch-Wüste“: Westendstraße muss dringend saniert werden - warum es dennoch dauern wird

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Von: Sophia Huber

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Die Haager Westendstraße soll saniert werden. Ihre Lage im Wasserschutzgebiet sorgt aber für Diskussionen.bauer
Die Haager Westendstraße muss dringend saniert werden, darin ist sich der Gemeinderat einig. Dennoch ist Geduld angesagt, es wird wohl noch dauern. © bauer

Die Diskussion rund um die Sanierung der Haager Westendstraße geht in die nächste Runde. Die „Schlagloch-Wüste“ muss dringend saniert werden. Trotzdem wird es wohl noch dauern.

Haag - Die Sanierung der Westendstraße ist ein heiß diskutiertes Thema in Haag. Nicht, weil sich der Gemeinderat uneins über deren Dringlichkeit ist, sondern weil sich Umsetzung mit jeder Debatte komplexer darstellt. Zum wiederholten Mal war deshalb Christopher Zeitler vom Ingenieurbüro Infra in der Sitzung anwesend, um die Pläne zu besprechen.

Das Problem, nach wie vor, ist die Kanalsanierung. Vor allem im westlichen Bereich stellt sich diese als kompliziert dar. Ursprünglich war geplant, diesen Teil zuerst zu sanieren, da die Straße hier große Schäden aufweist. Allerdings befindet sich hier das Wasserschutzgebiet für Brunnen III. „Hier fordert das Wasserwirtschaftsamt deshalb ein doppelwandiges System“, erklärte Zeitler dem Gemeinderat. Dadurch würden Mehrkosten von etwa 500.000 Euro entstehen, bei einer Gesamtkostenschätzung für den Westteil von 2,62 Millionen Euro, zuzüglich der Planungskosten. Da der Brunnen aber wohl nur noch bis 2025 in Betrieb sein wird, wird das doppelwandige System in absehbarer Zeit dann nicht mehr nötig sein. Die 500.000 Euro würde sich der Marktgemeinderat deshalb gerne sparen. Nur wie?

Andere Bauabschnitte nicht möglich

„Das stellt sich mir die Frage, was machen wir zuerst“, meinte Klaus Breitreiner (CSU) und fragte, ob es möglich sei, die Umgriffe zu ändern - also neue Bauabschnitte einzuteilen -, sodass die maroderen Teile der Westendstraße trotz allem als erstes saniert werden könnten.

Zeitler gab jedoch zu bedenken, dass sich dann beide Nord-Süd-Achsen - die Rainbachstraße und Bürgermeister-Jäger-Straße - zugleich im Bau befinden würden, was zu einer enormen Verkehrsbelastung im Ort führen könnte. Außerdem, setzten sowohl Zeitler, als auch Bürgermeisterin Sissi Schätz (SPD) hinzu, könnte es sonst Probleme mit der Förderung durch die Regierung von Oberbayern geben. „Beim westlichen Teil können wir eine Förderung erhalten“, so Schätz, „aber wir dürfen der Behörde kein Stückwerk vorlegen.“ Es müsse sich um einen „verkehrswirksamen Bereich“ handeln und dies sei bei einer Umgestaltung der Bauabschnitte nicht gegeben. Der Vorschlag der Verwaltung sei deshalb, die Sanierung im Westen zu vertagen, bis sich die Situation rund um den Brunnen geklärt habe und stattdessen mit der Sanierung im Ostteil zu beginnen.

Instandsetzung der Oberfläche?

Bernd Schneider (CSU) zeigte sich wenig begeistert von der Idee. „Der Westteil gleicht einer Schlagloch-Wüste“, meinte er. Die Oberfläche müsse unbedingt in einen „einigermaßen befahrbaren Zustand“ gebracht werden. Er schlug zumindest eine temporäre Instandsetzung vor. Bürgermeisterin Schätz stellte jedoch in Frage, ob sich eine solche Instandsetzung lohne. „Wir gehen davon aus, dass die Brunnensuche erfolgreich ist. Dann könnten wir ab 2026 mit dem Westteil beginnen.“ Schneider sah dies jedoch anders. Er beantragte eine Überprüfung einer möglichst günstigen Instandsetzung vorzunehmen.

Mit einer Gegenstimme von Schneider entschloss sich der Gemeinderat, die Sanierung des Westteils vorerst zu vertagen. Mit einer Gegenstimme von Eva Rehbein beschloss das Gremium aber, eine Kostenschätzung für eine reine Oberflächensanierung vornehmen zu lassen.

Kanal im Ostteil wird verlegt

Der Sanierung im Ostteil für insgesamt zwei Millionen Euro stimmte der Rat mit einer Gegenstimme von Andreas Sax (CSU) zu. Hier sei zwar die Straße noch in einem guten Zustand, allerdings müsse der Kanal hydraulisch saniert werden und solle von privaten auf öffentlichen Grund verlegt werden, so die Pläne laut Zeitler.

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