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Kampf gegen Verpackungsmüll in Bad Aibling

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Von: Ines Weinzierl

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Auf Wiedersehen Einweggeschirr! In Bad Aibling soll ein möglichst einheitliches Mehrwegsystem eingeführt werden. Dass die Gastronomie bei der Umsetzung aber finanziell unterstützt wird, lehnte das Gremium des Hauptverwaltungsausschusses ab.
Auf Wiedersehen Einweggeschirr! In Bad Aibling soll ein möglichst einheitliches Mehrwegsystem eingeführt werden. © picture alliance/dpa

Die örtliche Gastronomie soll finanziell unterstützt werden, was ein möglichst einheitliches Mehrwegsystem angeht. Dies wünscht sich zumindest die Bad Aiblinger CSU. Wie der Hauptverwaltungsausschuss darüber diskutiert.

Bad Aibling – Kaffeebecher, Pizzapackungen und Salatboxen aus Plastik – jeder kennt das, kauft man sich doch schnell nochmal einen Cappuccino für den Weg zum Auto und natürlich die Suppe zum Mittagessen vom Lokal nebenan. Das Resultat: Überquellende Mülleimer – auch in Bad Aibling.

Die CSU Stadtratsfraktion hat jetzt den Antrag eingereicht, den Gastronomen Gelder zur Verfügung zu stellen, um sie bei der Einführung eines möglichst einheitlichen Mehrwegsystems zu unterstützen. Darüber wurde im Hauptverwaltungsausschuss diskutiert.

Änderungsanträge von SPD und Grüne

Denn dem CSU-Antrag lagen Änderungsanträge seitens der Grünen und der SPD vor. Grüne und SPD nahmen nämlich davon Abstand, die Gastronomie bei der Einführung mit Geldern aus dem Stadtsäckl zu unterstützen. Gemein hatten alle, dass man gemeinsam gegen den Verpackungsmüll angehen wolle.

Dr. Thomas Geppert, der stellvertretend für die CSU-Fraktion den Antrag eingereicht hatte, erklärte eingangs, dass gerade in Pandemiezeiten „To go“ zugenommen habe. Fazit: Der Müllberg wächst. „Ab 2023 werden Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtet, auch Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten“, heißt es in dem CSU-Antrag.

Wichtig sei, die Gastronomie mit ins Boot zu holen und deshalb sprach sich Geppert auch für deren Unterstützung von einmalig insgesamt 10 000 Euro aus. Das heißt, Betriebe würden bei der Einführung des Mehrwegsystems mit bis zu 150 Euro unterstützt. „Dieser finanzielle Anreiz habe bereits in Haar bei München gut funktioniert“, erklärte er dem Gremium weiter. Und: „Es ist kein Selbstläufer, aber wir müssen die Bereitschaft fördern.“

Kritik an finanzieller Unterstützung

Richard Lechner (SPD) meinte: „Ich bin skeptisch, dass ein finanzieller Zuschuss die Meinung ändert“, gab er zu Bedenken. Und ergänzte: „Muss alles was schön und nützlich ist, bezuschusst werden?“ Geppert ließ nicht locker und wies nochmal auf den Nutzen hin, „den wir alle davon haben“.

Auch Martina Thalmayr (Grüne) fand es gut, „mit der CSU d‘accord zu gehen“, nahm aber auch Abstand von der finanziellen Unterstützung. Vielmehr müsse man eine Marketing-Kampagne vorantreiben. „Wir brauchen Banner und das Internet – darauf müssen wir den Fokus legen“, fand sie.

Stadtrat muss entscheiden

Letztlich stimmte das Gremium thematisch in folgenden Punkten ab: Eine finanzielle Förderung wurde mit 4:7 Stimmen abgelehnt, darüber hinaus soll das Thema Werbung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit vorangetrieben werden – dem stimmte das Gremium einstimmig zu. Diese Ergebnisse werden jetzt dem Stadtrat vorgelegt, der Donnerstagabend darüber entscheiden wird.

Müllproblem in Bad Aibling bereits vor rund vier Jahren ein Thema

Dass Müll bei Getränken und Gerichten zum Mitnehmen vermieden werden muss, wusste die Stadt Bad Aibling bereits im Frühjahr 2018: Denn damals drehte es sich bereits um das Thema Mehrweg-Kaffeebecher. Damals sollte auf Initiative der Bruckmühler Umweltreferentin Monika Kuchler ein Mehrweg-Becher fürs Mangfalltal auf den Weg gebracht werden. In Bad Aibling scheiterte es, erinnert sich Katharina Dietel, Klimaschutzreferentin der Grünen auf Anfrage, die sich damals federführend darum kümmerte. Sie habe gemeinsam mit dem Kolbermoorer Klimaschutzmanager Martin Korndoerfer eine Infoveranstaltung auf den Weg gebracht und Bad Aiblinger Geschäfte informiert. Allerdings war der Haken bei dem Recup-Mehrwegbechern, dass die Grundgebühren hoch waren, erinnert sich Dietel. Mittlerweile gebe es mehrere Anbieter auf dem Markt, die ohne Grundgebühr arbeiten.

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