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Der Wettlauf beginnt: Gibt es im neuen Betreuungsjahr in Kolbermoor ausreichend Plätze?

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Von: Kathrin Gerlach

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Wo sind denn noch Plätze in der Kita frei? In den nächsten Wochen entscheidet sich für junge Familien, ob sie für ihr Kind in einer Kolbermoorer Krippe oder einem Kindergarten einen Platz bekommen.
Wo sind denn noch Plätze in der Kita frei? In den nächsten Wochen entscheidet sich für junge Familien, ob sie für ihr Kind in einer Kolbermoorer Krippe oder einem Kindergarten einen Platz bekommen. © picture alliance/dpa/dpa-Zentral

Hat die Gemeinde ausreichend Platz für ihren Nachwuchs? Diese Frage wird sich jetzt wieder neu entscheiden, denn im Mangfalltal ist die Anmeldung für das Betreuungsjahr in vollem Gange. Zwar wird überall kräftig gebaut, trotzdem ist die Lage vor allem in Kolbermoor und Bruckmühl angespannt.

Kolbermoor/Bruckmühl – In Kolbermoor startet die Anmeldung am Mittwoch, 1. Februar. Hier stehen insgesamt 870 Plätze bereit, davon 170 in Kinderkrippen und 700 in Kindergärten. „Werden Kinder mit Integrationsbedarf aufgenommen, verringert sich die Zahl der Plätze entsprechend“, erklärt Elisabeth Kalenberg, die Verwaltungschefin der Stadt Kolbermoor.

Weniger Plätze wegen fehlender Fachkräfte

Aktuell warten 41 Familien auf einen Platz – 21 Kinder stehen auf der Warteliste für die Krippe, 20 Kinder würden gern in den Kindergarten gehen. „Im Kiga-Bereich handelt es auch um Kinder, die derzeit in einer Krippe betreut werden, aber schon drei Jahre alt sind und in den Kindergarten wechseln könnten oder wollen“, erklärt Kalenberg. Zudem seien Anmeldungen darunter, bei denen die Familien nur in eine ganz bestimmte Einrichtung wollen.

Grundsätzlich aber könnten weitere Kinder aufgenommen werden, denn: „Einzelne Plätze sind noch vorhanden, können aber nicht belegt werden, weil die Einrichtungen nicht ausreichend Fachkräfte finden“, macht Kalenberg das Dilemma klar. Das setzt sich auch im kommenden Betreuungsjahr fort: „Nach unserem Bedarfsplan kann es im Kindergartenbereich im Herbst zu einem leichten Engpass kommen“, blickt Kalenberg voraus.

Ab 2024 neue Kita in Conradtystraße

Dieser Engpass löse sich aber auf, wenn im Frühjahr/Sommer 2024 die Kita im Spinnereiwald mit vier Gruppen für 24 Krippen- und 50 Kindergartenkinder fertiggestellt und bezogen wird. Nach der derzeitigen Bedarfsplanung der Stadt müssten die dann vorhandenen Einrichtungen den Bedarf an Kita-Plätzen bis ins Betreuungsjahr 2027/2028 decken, denn Kolbermoor hat langfristig geplant: „In den vergangenen 13 Jahren wurde im Kita-Bereich intensiv gebaut“, erklärt die Verwaltungschefin. „In dieser Zeit wurden 14 Krippen- und neun Kindergartengruppen neu geschaffen.“

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Zugleich aber macht sie darauf aufmerksam, dass die Bautätigkeit allein den Bedarf nicht decken könne, wenn es an Fachkräften mangle. Diese Problematik verschärfe sich zusehends. Die Bedarfsplanung der Stadt wird jährlich nach dem Anmeldezyklus fortgeschrieben. „Es ist aber davon auszugehen, dass spätestens in den nächsten zwei Jahren über eine weitere Einrichtung nachgedacht werden muss, die dann etwa 2029 in Betrieb gehen kann“, so Kalenberg. Dazu brauche man dann aber natürlich auch wieder die erforderlichen Fachkräfte.

Bis zum 28. Februar können die Kolbermoorer Eltern ihre Kinder nun für eine Kita anmelden. Den Anmeldebogen dafür finden sie auf der Homepage der Stadt. Ausgedruckt und ausgefüllt kann er dann per E-Mail, Fax oder Post an die Verwaltung zurückgeschickt werden.

In Bruckmühl erfolgt Anmeldung online

Auf ein neues, modernes, transparentes und datenschutzkonformes Onlineverfahren setzt die Marktgemeinde Bruckmühl. „Seit dem 1. Januar und noch bis einschließlich 28. Februar können die Kinder bequem von zu Hause aus digital und ganz ohne Zeitdruck für eine Betreuungseinrichtung in unserem Gemeindebereich angemeldet werden“, erklärt Cornelia Emmerich von der Abteilung Personalwesen des Marktes Bruckmühl.

Derzeit stehen in neun Kindertageseinrichtungen 125 Kinderkrippen- und 556 Kindergartenplätze zur Verfügung. „Momentan sind alle Plätze belegt, und leider besteht auch eine Warteliste“, so Emmerich. Im November vergangenen Jahres standen darauf 40 Familien. Zwar wurden mit der Erweiterung des Bauernhofkindergartens „Lindenbaum“ um einen Waldkindergarten 25 neue Plätze geschaffen. Doch auch damit konnte der Bedarf noch nicht gedeckt werden. „Zum neuen Kindergartenjahr 2023 soll in Götting eine Übergangseinrichtung mit drei Gruppen in Modularbauweise entstehen“, infomiert Emmerich.

In eine neue Kita an der Rösnerwiese investiert die Marktgemeinde Bruckmühl 13,5 Millionen Euro. Dort entstehen vier Krippengruppen mit jeweils zwölf Plätzen und vier Kindergartengruppen á 25 Plätzen. Insgesamt werden voraussichtlich ab März 2025 dort also künftig 148 Kinder untergebracht werden können.

Werden Wünsche der Eltern berücksichtig?

Ist der Anmeldezeitraum für das neue Betreuungsjahr verstrichen, geht es am 1. März in Bruckmühl mit den verwaltungsinternen Planungen los. „Es wird versucht, den Wünschen der Eltern im Rahmen der Vergabekriterien gerecht zu werden“, erklärt Emmerich. Die ersten Benachrichtigungen werden voraussichtlich in der 13. Kalenderwoche – also ab dem 27. März – verschickt. Nachträglich eingehende Anmeldungen werden in Bruckmühl nachrangig behandelt.

Das bedeutet aber nicht, dass die ersten Anmeldungen im Online-Portal automatisch Vorrang und einen Kita-Platz sicher haben. „Die Vergabekriterien richten sich nach der Satzung für die Benutzung der Kindertageseinrichtungen des Marktes Bruckmühl“, erklärt Emmerich. Sind also nicht genügend Plätze verfügbar, wird die Auswahl unter den in der Gemeinde wohnenden Kindern nach Dringlichkeitsstufen getroffen. Bevorzugt werden dann jene Kinder, die im darauffolgenden Jahr schulpflichtig werden.

Wenn Plätze fehlen, entscheidet Rangliste

Auf dem zweiten Rang stehen Kinder, deren Väter und Mütter alleinerziehend und berufstätig sind. An dritter Stelle werden die Kinder aufgenommen, deren Familien sich in einer besonderen Notlage befinden. In den nächsten Dringlichkeitsstufen folgen Kinder, deren Geschwister bereits in der Einrichtung betreut werden und Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind.

Landgemeinden sind gut aufgestellt

Feldkirchen-Westerham/ Bad Feilnbach – Anfang April erhalten die Eltern der Gemeinde Feldkirchen-Westerham eine konkrete Zusage, ob und in welcher Einrichtung es für ihr Kind einen Platz gibt. Insgesamt hat die Gemeinde 76 Krippen- und 459 Kindergartenplätze. „Unsere Krippenplätze sind voll belegt, in den Kindergärten sind vereinzelt noch Notplätze frei“, informiert Ines Bertozzi, geschäftsleitende Beamtin der Gemeinde, in der es keine Warteliste für die Kita-Betreuung gibt.

Aktuell läuft auch in Feldkirchen-Westerham der Anmeldezeitraum für das neue Betreuungsjahr – und zwar erstmals online über das Bürgerportal Kitapilot. Schnelligkeit spielt dabei auch in Feldkirchen-Westerham keine Rolle. „Alle Bedarfsmeldungen, die innerhalb des Anmeldezeitraumes eingehen, werden gleichbehandelt“, betont Bertozzi.

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Nach ihren Prognosen rechne die Verwaltung damit, allen Kindern der Gemeinde ausreichend Plätze zur Verfügung stellen zu können. Wie viele Plätze frei bleiben oder wie viele fehlen, könne allerdings erst geklärt werden, wenn die endgültigen Anmeldungen und die frei werdenden Plätze feststehen.

Neue Kitas am Mareisring und in Höhenrain

Die Gemeinde hat in die Zukunft gedacht: Im Jahr 2024 werden zwei weitere Krippengruppen und eine Übergangsgruppe in der Kita am Mareisring eröffnet, ab 2025 sind zwei weitere Krippengruppen und eine Kindergartengruppe in Höhenrain geplant. Außerdem sollen mittelfristig zwei Krippengruppen im Ortsteil Vagen entstehen und 2027 ans Netz gehen.

Auch aus Bad Feilnbach gibt es gute Nachrichten: „Wir sind sehr gut aufgestellt, können den Bedarf der Familien decken, haben wenige freie Kapazitäten und werden unser Angebot noch erweitern“, erklärt Andrea Pertl von der Pressestelle der Gemeinde.

Am Tannenhof entstehen 37 neue Plätze

Momentan ist eine neue Kindertagesstätte im Bau: Bis September 2023 entstehen im neuen Tannenhof-Areal 25 Kindergarten- und 12 Krippenplätze. Auf das neue Betreuungsjahr blicken die Bad Feilnbacher optimistisch: „Allerdings müssen wir die Einschreibungszahlen abwarten“, so Pertl. Nach dem Anmeldeschluss werde die Vergabe der Plätze in einer Leiterinnenrunde besprochen. „Danach erhalten die Eltern zeitnah eine Rückinformation von der Gemeinde.“ Sollten wider Erwarten doch Kita-Plätze fehlen, gebe es in Au und Bad Feilnbach auch noch zusätzliche Spielgruppen.

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