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Super-Profiler Alexander Horn kommt: Top-Verbrecherjäger soll Tötungsdelikt in Aschau aufklären

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Von: Rosi Gantner

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Profiler Alexander Horn will den Mord von Aschau im Chiemgau aufklären.
Profiler Alexander Horn will den Mord von Aschau im Chiemgau aufklären. © Collage dpa / picture alliance / Frank Leonhardt / Peter Kneffel / PP OBS

Der Tod von Hanna (23) erschüttert die Region. Jetzt holt sich die Soko „Club“ prominente Unterstützung: Super-Profiler Alexander Horn, einer von Deutschlands erfolgreichsten Verbrecherjägern, ist in Rosenheim angekommen. Wie es nun weitergeht. Und: Die Taucher haben einen Erfolg zu verbuchen.

Aschau im Chiemgau - Fünf Tage nach dem schrecklichen Verbrechen in Aschau im Chiemgau, bei dem die junge Studentin Hanna W. (23) zu Tode kam, intensiviert die Soko „Club“ ihre Ermittlungen weiter - und setzt nun auf prominente Unterstützung: Top-Profiler Alexander Horn. Er ist Leiter der Dienststelle für Operative Fallanalyse beim Polizeipräsidium München und zudem einer der bekanntesten Fallanalytiker in Deutschland.

Horn zählte mit zu den Aufklärern der NSU-Morde. Außerdem überführte er unter anderem den „Maskenmann“, der drei Jungen getötet hatte. Sein Wissen gibt er auch als Autor weiter. 2014 erschien sein Buch „Die Logik der Tat. Erkenntnisse eines Profilers“.

Alexander Horn in Rosenheim eingetroffen

Seit Freitag (7. Oktober) ist Alexander Horn nun in Rosenheim im Einsatz - und soll mit seiner brillanten Fallanalyse helfen, das Tötungsdelikt von Aschau aufzuklären. Bereits am Vortag hatte ihm die inzwischen auf 60 Mitarbeiter aufgestockte Soko die Unterlagen zukommen lassen. Freitag reiste er schließlich ins Präsidium nach Rosenheim, um sich mit den führenden Köpfen der Soko auszutauschen. „Er macht sich heute ein Bild vor Ort und bespricht sich mit unseren Experten“, erklärt dazu Polizei-Sprecher Stefan Sonntag auf OVB-Anfrage. Alexander Horn und sein Team von der Operativen Fallanalyse (OFA) wird nach den Worten des Polizeisprechers im Fall Aschau beratend tätig sein - und sich als „Fachmann von außen“ nun in den Fall vertiefen. Die Polizei erhofft sich so Hinweise auf den Täter.

Weitere Hinweise eingegangen

Gleichzeitig setzt die Soko ihre Arbeit fort, analysiert die inzwischen über 90 eingegangenen Hinweise (Stand 7. Oktober) sowie das sichergestellte Bildmaterial. Hinzu kommen Videos und Fotos von mittlerweile an die 70 Personen, die ihr Bildmaterial der Polizei über das Uploadportal zur Verfügung gestellt haben.

Erfolg für die Taucher

Einen ersten Erfolg können die Taucher der Bereitschaftspolizei Dachau verbuchen, sie seit Donnerstag in der Prien nach vermissten Gegenständen suchen und deren Einsatz sich auch am Freitag fortsetzt. Donnerstag gelang zumindest ein Teilerfolg: Sie haben die schwarze Lederjacke von Hanna gefunden - wo genau, dazu wollte sich Polizeisprecher Sonntag nicht äußern. Man habe eine ganze Reihe Bekleidungsstücke gefunden, die allesamt überprüft würden. Die Jacke habe man eindeutig der jungen Frau zuordnen können, bestätigt Sonntag.

Ein Polizeihubschrauber im Einsatz bei Aschau im Chiemgau.
Ein Polizeihubschrauber im Einsatz bei Aschau im Chiemgau auf der Suche nach Hannas Handy mithilfe einer Spezialboje. © elisabeth kirchner

Eine Sisyphusarbeit

Wie lange die Taucher noch im Priental vor Ort sein werden, ist offen. „Das hängt mit den Fortschritten zusammen, aber mehrere Kilometer im Fluss abzusuchen, gleicht einer Sisyphusarbeit“, sagt Sonntag. Womöglich könnte der Einsatz also fortgeführt werden, zumal nach wie vor die schwarze Handtasche und das Handy von Hanna fehlen. Dazu setzt die Polizei nun am Freitag eine spezielle Such-Boje per Helikopter ein.

Darauf konzentrieren sich die Ermittler

Die Ermittlungen: Sie laufen auf Hochtouren. „Wir sind alle darauf aus, diesen Fall zu lösen, der für so viel Verunsicherung sorgt und sicherlich zu den schlimmsten Verbrechen in der Region zählt“, betont Polizeisprecher Sonntag. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht für die Soko dabei nach wie vor ein Tötungsdelikt - „die Tendenz ist eindeutig“, unterstreicht Sonntag. Von einem Sexualdelikt geht die Polizei weiterhin nicht aus. Sonntag dazu: „Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte, dass die junge Frau Opfer eines Sexualverbrechens geworden sein könnte.“

Profiler Alexander Horn gräbt sich unterdessen in die Tiefen des Falls Aschau ein - und wird Spur um Spur, Hinweis um Hinweis, akribisch analysieren.

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