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Expertenmeinung: Deponiehügel störend für Wasserburgs Stadtbild

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Von: Marina Birkhof

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Das Gelände, auf dem die DK1-Deponie enstehen soll - würde ein Deponiehügel mit einer Höhe von 30 Metern auf dem Gemeindegebiet von Babensham das Wasserburger Stadtbild beeinträchtigen?
Das Gelände, auf dem die DK1-Deponie enstehen soll - würde ein Deponiehügel mit einer Höhe von 30 Metern auf dem Gemeindegebiet von Babensham das Wasserburger Stadtbild beeinträchtigen? © Hampel

Babensham - Das Tauziehen um die Genehmigung der geplanten DK1-Deponie in Odelsham geht nun schon seit Jahren. Meinungen von Experten und Fachleuten über Sinn und Unsinn des Projekts gehen auseinander. Zeichnet sich langsam eine Entscheidung ab?

Im Februar und April diesen Jahres fanden in der Badriahalle in Wasserburg Erörterungstermine zum geplanten Projekt DK1-Deponie in Odelsham statt. 

Die Träger der öffentlicher Belange sowie Einwender konnten dabei Bedenken, Wünsche und Anliegen vortragen. Auch Vertreter betroffener Kommunen wie der Stadt Wasserburg oder der Gemeinde Babensham sowie Mitglieder der Bürgerinitiative "Wasserburger Land", die sich seit 2012 gegen Zosseders Vorhaben  auflehnt, waren zahlreich vertreten. 

"Komplexes und zeitaufwendiges Verfahren" 

Am Ende des Erörterungstermins schwebte eine wage Vermutung im Raum, Ende 2018 könnte eine Entscheidung in Bezug auf die Genehmigung stehen. 

Die Regierung von Oberbayern ist als zuständige Planfeststellungsbehörde seit Jahren mit dem Verfahren betraut. Die Pressesprecherin der Regierung von Oberbayern, Verena Gros, äußert sich auf Nachfrage von rosenheim24.de zum aktuellen Stand: "Bei dem Planfeststellungsverfahren für die Deponie in Odelsham handelt es sich um ein komplexes und zeitaufwändiges Genehmigungsverfahren. Die Erörterung hat ergeben, dass durch die Antragstellerin, die Firma Zosseder, noch ergänzende Informationen nachzureichen, Gutachten zu überarbeiten sowie zu erstellen sind. Die Antragstellerin hat unserer Kenntnis nach zu diesem Zwecke bereits Maßnahmen veranlasst. Es wurden uns bisher noch keine weiteren Unterlagen eingereicht." 

Auch den Zeitplan kann Gros nicht abschätzen: "Das Verfahren ist nach dem aktuellen Planungsstand von Faktoren abhängig, auf die wir nicht oder nur bedingt Einfluss haben. Wir bitten daher um Verständnis, dass uns aktuell keine Aussage möglich ist, wann mit einem Abschluss des Planfeststellungsverfahrens für die geplante Deponie in Odelsham zu rechnen ist." 

30 Meter hoher Deponiehügel störend für Stadtansicht

Im Rahmen der Vorstellung des "Kommunalen Denkmalschutzkonzepts" (KDK), das den Erhalt denkmalgeschützter historischer Bauten fokussiert, im Stadtrat Wasserburg wurde von Peter Stenger (SPD) auch die geplante Errichtung der DK1-Deponie angeschnitten: "Ich wohne hier seit über 70 Jahren und habe die Entwicklung der Stadt von Kindesbeinen an mitverfolgt. Freilich gibt es einige wenige Bausünden aus den 50er-Jahren, primär bin ich der Meinung, man sollte die Innhöhen freihalten. Ein Deponiehügel mit 30 Metern Höhe - das empfinde ich doch als sehr störend für die Gesamtansicht der Stadt." 

Experte Martin Späth stellte sich auf die Seite Stengers und bestärkte mit den Worten: "Die Silhouette der Stadt wird durch so ein Projekt ganz klar nicht unbeeinträchtigt bleiben. Das Stadtgefüge Wasserburgs gleicht einem Ei, gebettet auf einem Nest aus Stroh, das es wärmt." 

Späth betonte, diese Vorstellung sollte für die Stadt maßgebend sein - auch in Anbetracht der Abwägung, was so eine Deponie für Fauna und Flora bedeute. Auch er würde solche Argumente anbringen - wie es bei der Erörterung bereits geschehen sei. 

Die Gegenseite: Bürgerinitiative kämpft bis zum Schluss

Bei der Hauptversammlung der Bürgerinitiative "Wasserburger Land" wurde deutlich, dass die BI ans Aufgeben nicht denke und auch für einen Prozess gewappnet sei, wie Vorstand Roger Diller im Gespräch mit der Heimatzeitung betonte. Sollte der Planfeststellungsbeschluss kommen, wolle die Bürgerinitiative innerhalb eines Monats gegen die Entscheidung juristisch vorgehen und Klage einreichen

Diller dazu: "Da der Antrag fachlich so schlecht ist und die inhaltlichen Punkte ganz eindeutig angreifbar und nicht durchsetzbar sind, sehen wir keinen Grund, warum wir einen Prozess nicht gewinnen sollten." Am Geld solle es nicht scheitern. 

Zuletzt prangerte die BI bei einem Ortstermin mit Abgeordneten im September 2018 an, dass das Vertrauen in die Behördenarbeit aufgrund von fehlerhaften Informationen in den Unterlagen des Verfahrens "massiv erschüttert" sei. 

Ihre Meinung zur geplanten Deponie in Odelsham: 

Inhalte zu den Erörterungsthemen sowie Diskussionen und Fakten zur geplanten DK1-Deponie in Odeslham finden Sie im Überblick auf unserer Themenseite

mb

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