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Wie Energiekrise und Klimawandel den Skiclubs im Wasserburger Land zu schaffen machen

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Von: Sophia Huber

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Die Skilehrer der Kantenroller Edling unterwegs am Stubaier Gletscher. In den Hochlagen gibt es noch Schnee.
Die Skilehrer der Kantenroller Edling unterwegs am Stubaier Gletscher. In den Hochlagen gibt es noch Schnee. © re

Steigende Preise, wenig Schnee: Ist das das Ende des Trendsports Skifahren? Das sagen Wintersportvereine im Wasserburger Land.

Haag/Edling/Rott/Ramerberg - Die Pisten sind grün, die Betreiber der Skigebiete ächzen unter den gestiegenen Energiekosten und ziehen die Preise an. Dieser Winter scheint für die Skifahrer unter keinem guten Stern zu stehen. Das spüren auch die Sportvereine der Region.

16 Anmeldungen für die Skikurse Ende Januar hat die Wintersportabteilung in Rott, erzählt deren Leiter Christoph Glas. „Voriges Jahr waren es noch 33“, sagt er. „Die schlechten Bedingungen machen sich bemerkbar.“

Dass die Anmeldungen weniger werden, bestätigt auch Thomas Götz, Leiter der Kantenroller des DJK-SV Edling. „Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da sind wir mit drei Bussen zu den Ausflügen gefahren“, erzählt er, heute seien es nur noch zwei. Doch was genau der ausschlaggebende Grund für den Schwund an jungen Skifahrern ist, darüber sind sich die beiden nicht einig.

Corona und steigende Kosten

Die Nachwirkungen von Corona vermutet Glas dahinter. Denn bereits im vergangenen Jahr seien die Anmeldungen weniger geworden. „Vor Corona hatten wir durchschnittlich 40“, erzählt er. Götz glaubt eher an eine generelle Abkehr vom früheren Trendsport Skifahren. Denn der Sport koste viel Geld. „Man muss sich nur ausrechnen, welche Kosten auf eine vierköpfige Familie zukommen“, sagt er, „mit Skipass und Ausrüstung sind da schon schnell mehrere hundert Euro zusammen.“ Jetzt, während der Energiekrise, seien die Kosten noch höher als zuvor. „Wobei ich gedacht hätte, dass die Preise noch krasser steigen würden“, erzählt Götz.

Die finanzielle Mehrbelastung ist aber auch für die Vereine spürbar. „Das Angebot für die Busse ist in diesem Jahr 100 Euro teurer pro Tag“, erzählt Glas. „Vergangenes Jahr haben wir die Preise für die Skikurse anheben müssen.“ Gewinne wird der Verein trotzdem nicht machen. „Das wollen wir auch gar nicht.“

Nachwuchsprobleme bei Ski Alpin

Dass es manchmal schwierig ist, genügend Nachwuchs zu finden, bestätigt auch Karl Köstler, Vorsitzender des Skiclubs Haag. Vor allem beim Ski Alpin müsse der Verein mehr Zeit in die Nachwuchsförderung investieren. Er vermutet aber, dass dies an der Sportart selbst liegt. „Beim Biathlon kann man im Sommer auf Rollschuhen fahren, das geht beim Ski Alpin nicht“, so Köstler. Die Kinder und Jugendlichen über die wärmere Jahreszeit bei der Stange zu halten, sei deshalb schwieriger. An ein Ende des Trendsports Skifahren glaubt Köstler aber nicht. „Momentan sind wir zufrieden. Vor allem das Skitouren gehen boomt.“ Wäre da nur nicht das Problem mit dem Schnee.

Hoffnung auf kältere Temperaturen

Die frühlingshaften Temperaturen sind auch das Sorgenkind von Wolfgang Rau, Vorsitzender des Wintersportvereins Zellerreit. Ski Alpin bietet der Verein schon seit zehn Jahren nicht mehr an, aber Langlauf und Skitouren gehören zum Programm. „Und da sieht es witterungsbedingt schlecht aus.“ Am Wochenende sei eigentlich ein Langlaufkurs geplant, doch es gibt keinen Schnee. „Ich denke, wir werden ihn absagen.“ Auch die geplanten Skitouren konnten nicht stattfinden. „Hoffentlich wird es bald wieder kälter“, so Rau.

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