Bei Herz-Attacken Leben retten: Wasserburg startet eine Defi-Offensive

Die Stadt Wasserburg rüstet auf: Flächendeckend sollen die bei Herzattacken lebensrettenden Defibrillatoren an wichtigen Plätzen aufgestellt werden. Eine Offensive, bei der der Stadtrat auf Unterstützung durch Sponsoren setzt. Mit Erfolg.
Wasserburg – Defis heißen die Geräte in Kurzform, und so einfach, wie das Wort auszusprechen ist, sei auch die Bedienung: Dies betonte Maximilian Böning von der Molkerei Meggle bei der Übergabe zweier Defibrillatoren, so die genaue Fachbezeichnung, an die Stadt. „Die lebensrettenden Geräte sind in der Benutzung kinderleicht. Sie sprechen sogar mit dem Anwender“, so Böning.
Die Kosten liegen nach Angaben des Molkerei-Sprechers bei etwa 2.000 Euro pro Stück. Als Standorte der gespendeten Geräte wurden die Burgau und die Bushaltestelle an der Schmiedwiese ausgewählt. Auch die Raiffeisenbank und die Familie Sattler (Rewe-Innhöhe) haben sich bereit erklärt, für Defibrillatoren zu spenden, freute sich die Stadt bei der Übergabe. Bürgermeister Michael Kölbl drückte beim Pressetermin am Freitag seinen Dank für die Unterstützung des Projekts aus. Dritte Bürgermeisterin Edith Stürmlinger (Bürgerforum Wasserburg) und Dr. Martin Heindl (SPD) sowie an Anna Fritzenwenger, eine Auszubildende der Stadt Wasserburg, bemühen sich in einer Arbeitsgruppe darum, ein möglichst großes Netz an Defibrillatoren in Wasserburg aufzubauen und bereits vorhandene Defis besser öffentlich sichtbar zu machen. Außerdem sollen Info-Flyer an die Haushalte verteilt werden.
Die Defi-Offensive geht auf einen Antrag der Fraktionen Bürgerforum/Freie Wähler/ÖDP sowie SPD/Linke Liste zurück. Der Haupt- und Finanzausschuss hatte den Vorschlag einstimmig unterstützt.
Stürmlinger wies auf das Problem der Lieferzeiten für die Geräte und die langwierigen Vorbereitungsarbeiten bei der Installation hin. Im Frühjahr soll bei einem gemeinsamen Auftritt mit den Johannitern und dem Roten Kreuz eine Aktion stattfinden, bei der die interessierte Öffentlichkeit über die Defis und deren Zugänglichkeit genau informiert werden soll. Auf die Frage, wie oft ein solches Gerät im Alltag gebraucht wird, sagte Unternehmenssprecher Böning, es gehe vor allem um das Bewusstsein in der Bevölkerung, dass im Fall des Falles dieses Hilfsmittel zur Verfügung steht.
In der Praxis gehe es eigentlich nur um die Überbrückung des kurzen Zeitraums, bis der Sanitäter oder der Arzt kommen. Meggle hat insgesamt sechs Geräte auf dem eigenen Betriebsgelände aufgestellt. Man habe schon immer ihre Bedeutung gesehen, habe Fälle erlebt, wo sie tatsächlich zum Einsatz kamen, so das Unternehmen. Defibrillatoren können durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen beenden und im entscheidenden Moment Leben retten.