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Dammrutsch bei Ramerberg: Linke fordert Schnellbus zwischen Wasserburg und Rosenheim

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Von: Heike Duczek

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Der Erdrutsch bei Anger (Ramerberg) - mittlerweile sind die Gleise hier entfernt worden. Doch die Bauarbeiten verzögern sich aufgrund schwieriger Bodenverhältnisse.
Der Erdrutsch bei Anger (Ramerberg) - mittlerweile sind die Gleise hier entfernt worden. Doch die Bauarbeiten verzögern sich aufgrund schwieriger Bodenverhältnisse.  © Kirchgraber

Es ist und bleibt ein Riesenärgernis für die Pendler zwischen Mühldorf und Rosenheim: Sie müssen als Folge des Dammrutsches in Ramerberg in Wasserburg in einen Bus umsteigen - und in Rott wieder in den Zug. Die Linke fordert deshalb einen zusätzlichen Schnellbus. Das sagt die Bahn.

Ramerberg/Rott/Wasserburg/Rosenheim - Die Linke, Kreisverband Rosenheim, findet: Angesichts der gesperrten Bahnstrecke zwischen Wasserburg und Rott als Folge eines Dammrutsches bei Ramerberg muss bis zur Wiederfreigabe ein Schnellbus her. Er soll entlang der Bundesstraße 15 zwischen Rosenheim und Wasserburg fahren. Martin Bauhof, Kreisvorsitzender der Linken, fordert, dieser Schnellbus müsse die Haltestellen Schechen und Rott direkt an der B15 bedienen. Nur so könne sichergestellt werden, dass Reisende ihre Anschlüsse in Rosenheim und Wasserburg erreichen würden. Ist dies notwendig? Schließlich gibt es schon einen Schienenersatzverkehr. „Doch der fährt über Land und die Dörfer“, sagt Bauhof. Deshalb werden nach seiner Erfahrung Anschlusszüge in Rosenheim oder Wasserburg nicht selten verpasst. 

Michael Schnitker, Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Verkehr (LAG Verkehr) der Linken, ergänzt in einer Pressemitteilung der Partei: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Fahrgäste noch mehrere Monate, ohne jegliche Entschädigung, unter der Streckenunterbrechung leiden werden. Die Wiedereröffnung am 26. Mai ist vielmehr als Zielwert, denn als Hoffnungsfunke zu verstehen. Aus diesem Grund fordert Die Linke, dass der Schnellbus für die Dauer der Bauarbeiten mit einem Tagesticket zum Preis von 3 Euro genutzt werden kann.“

Doch die Bahn sieht keinen Handlungsbedarf. Die Pressestelle räumt zwar auf Anfrage der Wasserburger Zeitung ein, dass es beim Ersatzverkehr im vergangenen Jahr vereinzelt Schwierigkeiten bei den Anschlüssen gegeben habe. Doch darauf habe die DB bereits reagiert: mit mehr Pufferzeiten. Außerdem könnten die Züge seit dem 9. Januar zwischen Rosenheim und Rott wieder im Pendelverkehr fahren. Die Ersatzbusse seien nur noch zwischen Wasserburg und Rott im Einsatz. Zusätzlich würden Busse zwischen Rosenheim und Hochschule verkehren.

Die Fahrpläne der Züge und der Busse seien aufeinander angepasst worden, „die Anschlüsse sollten hier in der Regel erreicht werden“, findet die Deutsche Bahn. Sie ist überzeugt: „Ein Expressverkehr würde hier keinen wesentlichen Mehrwert bieten, da es sich nur mehr um eine sehr kurze Strecke handelt, die im regulären Ersatzverkehr gut und schnell bedient werden kann.“

Die Züge zwischen Mühldorf und Wasserburg fahren weiterhin planmäßig, so die Bahn-Pressestelle, nur die RB 27301 habe zwischen Mühldorf und Wasserburg einen geänderten Fahrplan.

Ein Blick in den Fahrplan zeigt, dass die Zeitspanne für den Umstieg vom Zug in den Bus - in Wasserburg und Rott - und wieder zurück trotzdem knapp bemessen ist: in der Regel sind es etwa fünf Minuten.

Die Pendler müssen sich also nicht nur sputen, sie müssen sich auch noch Monate gedulden, bis das lästige Umsteigen in den Bus wieder vom Tisch ist. Die Aufhebung der Sperrung, terminiert für den 26. Mai, ist auch im geänderten Fahrplan mit dem Begriff „voraussichtlich“ versehen. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht durch die Tatsache, dass die Wiederinbetriebnahme mehrfach verschoben worden ist, die Gefahr, dass sich Bahnkunden für lange Zeit oder für immer vom Zug abwenden könnten.

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